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Brander StraßeAusstellung „Saison 2024“ im Skulpturengarten in Rösrath knüpft an die Natur an

Lesezeit 4 Minuten
An die Natur in der Umgebung knüpft die Ausstellung „Saison 2024“ im Skulpturengarten Brander Straße in Rösrath an. Das zeigt auch eine Arbeit mit Holz und Textilien von Miranda Vissers.

An die Natur in der Umgebung knüpft die Ausstellung „Saison 2024“ im Skulpturengarten Brander Straße in Rösrath an. Das zeigt auch eine Arbeit mit Holz und Textilien von Miranda Vissers.

Die neue Ausstellung "Saison 2024" im Skulpturengarten Brander Straße in Rösrath knüpft an die Natur der Umgebung an. Sie verbindet Holz, Stein, Textiles, Wasser und Musik.

An die Natur in der Umgebung knüpft auch die Ausstellung „Saison 2024“ im Skulpturengarten Brander Straße an – wie in den Vorjahren. Bäume und Arbeiten aus Holz spielen wieder eine wichtige Rolle, die Ausstellung beschäftigt sich aber auch mit neuen Themen wie Wasser – und sogar mit Musik.

Aus Dachlatten und Baustellenhölzern hat Helli Hecht „Wegweiser und Hinweisschilder“ gestaltet. „Ich habe erst gemacht und dann gedacht“, sagt die Künstlerin, sie ließ sich von ihrer Intuition leiten. „Das sind Materialien, mit denen ich gerne arbeite“, erklärt sie. Sie geht mit den Hölzern spielerisch um und so erinnern die geschaffenen Objekte zwar durchaus an reale Schilder, klammern sich aber nicht an die künstlerische Nachahmung des Alltäglichen: Im Vordergrund steht die Lust an der künstlerischen Freiheit.

Aus einem Stück gefertigt ist eine Arbeit von Holzbildhauer Dirk Müller im Skulpturengarten Brander Straße in Rösrath.

Aus einem Stück gefertigt ist eine Arbeit von Holzbildhauer Dirk Müller im Skulpturengarten Brander Straße in Rösrath.

Auch Holzbildhauer Dirk Müller geht mit dem Bauchgefühl an seine Arbeiten heran, er zeigt mit seiner Skulptur „Little Young Lilly“ eine Sportlerin, die auf einer Leiter balanciert und zugleich einen Ball über dem Kopf hält. Die Zedernholz-Arbeit ist aus einem Stück gefertigt: Die Form des Holzstücks hat die künstlerische Umsetzung beeinflusst. Aus Eichenholz hat Künstlerin Rendel Freude eine Figur geschaffen, an der außerordentlich lange Arme und riesige Hände auffallen: Mit einer Hand erreicht sie in stehender Haltung mühelos die Erde, die Figur ist nah an der Natur.

Holz und Textiles bringt dagegen Miranda Vissers zusammen: Eine Kommode vom Sperrmüll steht auf der Skulpturengarten-Wiese, um sie herum sind abgebrochene Äste arrangiert und um die Äste wiederum wickeln sich Textilien, die mit Wollknäueln kombiniert sind. Dabei steht für die niederländische Künstlerin der hybride Charakter, die Kombination von Verschiedenartigem, im Vordergrund. Eine Verbindung von Holz und Wasser stellt Helli Hecht her, indem sie Latten als symbolische Brücke gestaltet, die sich über einem Graben erstreckt, der in diesem regenreichen Frühling tatsächlich mit ein wenig Wasser gefüllt ist. „Imagine: a bridge“ heißt der Titel. Das knüpft an den berühmten Song „Imagine“ von John Lennon an, in dem es um die Vorstellung einer friedlichen Welt geht, und so lässt sich auch die Brücke als verbindendes Element und Friedenssymbol verstehen.

Mit einer Brücke bringt Künstlerin Helli Hecht im Skulpturengarten Brander Straße in Rösrath die Elemente Holz und Wasser zusammen.

Mit einer Brücke bringt Künstlerin Helli Hecht im Skulpturengarten Brander Straße in Rösrath die Elemente Holz und Wasser zusammen.

Zudem bezieht Hecht das Element Wasser ein, was neu ist im Skulpturengarten. Bei Frank van Well steht Wasser sogar im Mittelpunkt: In einer Sandsteinskulptur zeigt er eine Wellenbewegung, in einer weiteren Arbeit aus weißem Marmor hat er sowohl eine grobe wellenartige Struktur in das Material eingearbeitet als auch kleinteilige Wellen. Vor allem mit der großen Struktur findet er zu einer überzeugenden Abstraktion der Welle. Zugleich hat die Darstellung von Wasser in dem völlig gegensätzlichen Material Stein oder Marmor ihren Charme. Das Element Musik bringt Richard Wincziers in den Skulpturengarten mit seiner Installation „DJ Balance“. Diese besteht aus einem teilweise zerlegten Plattenspieler und mehreren Langspielplatten, eine Gummischeibe von dem Plattenteller ist zu einem Gesicht geformt und mit einer Draht-Brille versehen: Da ist der DJ direkt präsent. Die Kabel des Plattenspielers sind nicht in Steckdosen, sondern in die Erde eingesteckt, das sei eben „ökologisch“, sagt der junge Künstler schelmisch. Seine Lust am spielerischen, ironischen Umgang mit den Dingen ist unverkennbar.

Eine Verbindung zwischen Bäumen und Luft stellt Andreas Vietz mit einer Künstlerkollegin her, die unter dem Pseudonym Alma auftritt. Unter dem Titel „caged“ („eingefangen“) sind an den Zweigen der Bäume verschiedene Vogelkäfige aufgehängt, die auch den Luftraum über den Köpfen der Kunstinteressierten beleben. In den Käfigen befinden sich hier und da künstliche Vögel, aber auch ganz andere Dinge: ein Teekessel und ein Bobbycar oder auch eine Uhr, die für eingesperrte, gefesselte Zeit steht. Ein Bierkrug mit katholischem Hintergrund ist in einem orientalischen Käfig platziert: Da begegnen sich nicht nur die Freiheit der Lüfte und Gefangensein, sondern auch die Kulturen.

Das Element Musik bringt eine Installation von Richard Wincziers in den Skulpturengarten Brander Straße in Rösrath.

Das Element Musik bringt eine Installation von Richard Wincziers in den Skulpturengarten Brander Straße in Rösrath.

Eröffnung des Skulpturengartens, Brander Straße 86, ist am Sonntag, 28. April, 12 bis 17 Uhr. Auch am 1. Mai, 12 bis 17 Uhr, ist dort Betrieb – parallel zum Weidefest am Turmhof, Kammerbroich 67. Danach ist der Skulpturengarten an jedem ersten Sonntag im Monat und an Feiertagen, jeweils 12 bis 17 Uhr, zugänglich. Finissage ist am 3. Oktober.