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25 Jungen abgelehntEltern protestieren gegen Gesamtschule Rösrath

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Die Gesamtschule am Freiherr von Stein Schulzentrum in Rösrath.

Rösrath – Mit einem offenen Brief setzen sich Rösrather Eltern für eine fünfte Eingangsklasse an der Gesamtschule Rösrath ein. Sie reagieren damit auf die Entscheidung der Schulleitung, im nächsten Schuljahr nur vier neue Klassen zu bilden und damit 25 Jungen ohne Gymnasialempfehlung abzulehnen. Die Eltern im offenen Brief kritisieren die „soziale Härte“ der Entscheidung und bezweifeln ihre Rechtmäßigkeit.

Über 40 Mütter und Väter unterstützen den offenen Brief – etwa 20 haben ein Kind, das von der Gesamtschule abgelehnt wurde. Die übrigen Eltern solidarisieren sich, darunter auch Anna Jaeckel, Schulpflegschaftsvorsitzende der Gemeinschaftsgrundschule Hoffnungsthal. Mit ihrem Brief wenden sich die Eltern an die Bezirksregierung Köln als obere Schulaufsichtsbehörde und an die Schulleitung der Gesamtschule. Informiert sind auch Stadtverwaltung und Kommunalpolitik.

Schule komme gesetzlicher Pflicht nicht nach

Die Eltern weisen zunächst auf die „völlig überraschende Kehrtwende“ der Schulleitung hin: Bis zum 5. Februar habe sie „stets und eindeutig bekräftigt“, dass ein fünfter Klassenzug „bei der Bezirksregierung beantragt werde, sollten die Anmeldezahlen entsprechend hoch sein“. Vor diesem Hintergrund war auch die Kommunalpolitik überrascht von der Entscheidung der Schule, nur vier neue Klassen zu bilden.

Die Eltern stellen zudem fest, die Gesamtschule komme „ihrer gesetzlichen Verpflichtung nicht nach, Schüler bis zur Kapazitätsgrenze aufzunehmen“. Die Pflicht dazu leiten sie aus dem Grundgesetz ab, sie verweisen unter anderem auf Artikel 6, der den Schutz von Ehe und Familie regelt. Auch das Oberverwaltungsgericht NRW habe diese Verpflichtung mit einem Urteil von 2018 festgestellt. Dass die Kapazität vorhanden sei, sei geklärt: Die Stadt Rösrath als Schulträger habe einen fünften Klassenzug für den neuen Jahrgang unterstützt und zugesichert, dafür „alle erforderlichen Maßnahmen“ zu treffen.

Empfehlung, nach Overath auszuweichen

Neben den rechtlichen Argumenten halten die Eltern das Vorgehen der Schule für „sozial schwer erträglich“. Die Gesamtschule stelle sich als „eine Schule für alle“ dar, doch nun lehne sie „ausschließlich Jungs und ausschließlich solche mit Real- und Hauptschulempfehlung“ ab. Die Eltern stellen eine „verheerende Wirkung“ fest. Die Kinder, die außerhalb Rösraths zur Schule gehen müssten, würden aus dem vertrauten „sozialen Gefüge“ herausgerissen.

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Durch die langen Fahrzeiten in andere Kommunen seien dort außerschulische Kontakte „nur bedingt möglich“. Im Gespräch wird zudem die Empfehlung von Schulleiterin Alexandra Mildner, auf die Sekundarschule Overath auszuweichen, hinterfragt: Würde diese die in Rösrath abgelehnten 25 Jungen aufnehmen, wäre dort ein Übergewicht von Jungen zu verzeichnen. Das Problem würde von Rösrath nach Overath verlagert.

Der Unterstützer-Kreis appelliert daher an die „soziale Verantwortung“ von Bezirksregierung Köln und Gesamtschule Rösrath, doch noch eine fünfte Klasse für den neuen Jahrgang zu ermöglichen.

Kontakt zu dem Unterstützerkreis per E-Mail.