NS-ZeitzeuginPhilomena Franz soll mit Straßenbenennung geehrt werden
Rösrath – Neue Unterstützer gefunden hat die Idee, die Auschwitz-Überlebende und Zeitzeugin Philomena Franz in Rösrath zu ehren. Nachdem Initiator Matthias Buth mit seinem Bürgerantrag zu einer Straßenbenennung zunächst keinen ausreichenden Rückhalt im Hauptausschuss fand, hat er inzwischen einen neuen Bürgerantrag gestellt: Darin schlägt er vor, den Sülztalplatz in Philomena-Franz-Platz umzubenennen.
Als erste Rösrather Politikerin hat sich bereits die SPD-Vorsitzende Tülay Durdu hinter Buths Anliegen gestellt (wir berichteten). Eine Umbenennung des Platzes sei ein „klares Signal“ gegen das Leiden von NS-Opfern. Inzwischen haben sich weitere SPD-Politiker für eine Ehrung von Philomena Franz stark gemacht, die Ratsherren Martin Schumaier und Gerhard Kupich.
Neue Dynamik
Schumaier findet die Idee der Platz-Umbenennung „richtig und wichtig“, während Kupich die Benennung der neuen Gesamtschule nach Philomena Franz favorisiert. Die Lebensleistung der Zeitzeugin sei „sehr beeindruckend“, sagt Kupich, Buths Vorstoß sei „eine gute Initiative zum richtigen Zeitpunkt“. Auch die Wählergemeinschaft Zusammen Leben Rösrath (ZLR) unterstützt Buths Bürgerantrag „mit Nachdruck“, wie Bernd Heinermann vom ZLR-Vorstand mitteilt. ZLR wolle sich im Stadtrat dafür einsetzen und auch „dem Gedenken an die Ermordeten durch das Nazi-Regime mehr Raum in Rösrath geben“.
Damit erhält die Idee der Platz-Neubenennung durch den Kommunalwahlkampf neue Dynamik. Buth freut sich, dass die Zahl der Unterstützer in der Kommunalpolitik wächst. Er hofft, dass sich dort zunehmend ein „Konsens“ entwickele. „Wir wollen die Dinge zusammenführen“, erklärt er. In diesem Sinne will er auch einen Verein gründen, ein „Philomena-Franz-Forum Hoffnungsthal“, dafür hat er bereits Mitstreiter gefunden.
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Der Verein soll ein „Forum für Kultur“ bieten, das im Geist von Philomena Franz arbeitet. Es soll beitragen zur „Wahrnehmung von Biografien von Menschen in Deutschland, die Hoffnung und Ermutigung geben können für ein verantwortungsvolles und solidarisches Leben“.
Vor diesem Hintergrund soll der Verein auch die Reihe „Rösrather Literaturgespräche“ weiterführen, die Buth zurzeit als Einzelperson organisiert.