Fünf Disziplinen35. Leistungsnachweis der Feuerwehren Rhein-Berg läuft erfolgreich
Rösrath – Die höchsten Temperaturen in ganz Rhein-Berg herrschten an diesem Wochenende wohl in Rösrath. Genauer gesagt an dem Feuerwehrgerätehaus in Hoffnungsthal, an dem nicht nur warme Sonnenstrahlen für einen starken Temperatur-Anstieg sorgten. Vielmehr waren es die helllodernden Flammen, die den 35. Leistungsnachweis der Feuerwehren des Rheinisch-Bergischen Kreises zu einer ziemlich heißen Angelegenheit machten.
Fünf Stationen erwarteten zehn Löschgruppen und Löschzüge aus Rösrath, Bergisch Gladbach, Kürten, Overath und sogar Lohmar-Scheiderhöhe, die als Gastgruppe des Rhein-Sieg-Kreises zum ersten Mal am Wettbewerb teilnehmen. Die einst freie Einfahrt zum Rösrather Gerätehaus, dem diesjährigen Gastgeber, verwandelte sich rasch zu einem Übungsplatz der besonderen Art.
Es geht auch um Kameradschaftspflege
Neben Löschfahrzeugen, einem großen Gastank, Wasserrohren und weiterem Equipment, warteten Mini-Feuerwehrwagen, eine Feuerwehrhüpfburg und ein Getränke-und Kuchenstand auf Besucher und Teilnehmer. Schon bald ertönte laute Popmusik und der Hof füllte sich mit Menschen. „Früher war der Leistungsnachweis noch wichtiger für die Ausbildung, heute geht es bei dem Wettbewerb vor allem um die Kameradschaftspflege und das Zusammensein“, erklärt einer der Veranstalter, der stellvertretende Kreisbrandmeister Ralf Etzler.
Er und weitere acht Fachprüfer aus mehreren Feuerwehren des Kreises bilden das Schiedsrichterteam, das am Ende die drei besten Feuerwehrgruppen kürten, aber auch die traditionelle „Rote Laterne“ vergaben. „Sie bekommt das letztplatzierte Team, das Schlusslicht“, erklärt Etzler. Das solle den Spaßfaktor zusätzlich erhöhen, der an dem Tag sichtlich im Vordergrund stand. So auch bei der Kinderfeuerwehr, die ihr einjähriges Jubiläum feierte. Der Spaßfaktor minderte den Ehrgeiz der Teilnehmer jedoch nicht und sie konzentrierten sich auf ihre Prüfungen.
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Denksport, Knoten binden und 50 Meter sprinten
Fünf Aufgaben brachten sie dabei ins Schwitzen: Knoten und Stiche binden, 2 C-Rohre verlegen, geschickt einen Armverband mit dem Dreieckstuch anlegen, einen schriftlicher Test zum Allgemein-und Fachwissen beantworten und zuletzt den 50-Meter-Sprint absolvieren. Dabei wollten die Fachprüfern vor allem Schnelligkeit und Präzision sehen. „Wir achten auf eine korrekte Durchführung, von der Befehlsgabe über die Einhaltung der Feuerwehrdienstvorschriften bis hin zu der Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften“, berichtete Schiedsrichter Wolfgang Benthues aus der Bensberger Feuerwehr.
Die Ergebnisse des 35. Leistungsnachweises
Die Platzierungen sahen wie folgt aus: Den ersten Platz bekam der Löschzug aus Bensberg. Über den zweiten Platz freute sich die zweite Gruppe aus Bergisch Gladbach-Paffrath, dicht gefolgt von dem ersten Paffrather Team, das den dritten Platz ergatterte. Die Feuerwehrleute aus Overath-Vilkerath landeten auf dem vierten Platz, die Gasttruppe aus Lohmar Scheiderhöhe freuten sich über den fünften Platz. Die Gastgeber aus Rösrath-Hoffnungsthal belegten den sechsten Platz, gefolgt von Bergisch Gladbach-Schildgen. Den achten Platz belegte die Gruppe aus Rösrath-Forsbach, gefolgt von der gemischten Gruppe aus Overath auf dem achten und Kürten-Dürscheider auf dem neunten Platz. Somit waren die Letztplatzierten und die Gewinner der roten Laterne die Feuerwehrleute aus Kürten-Mitte. (kas)
Übung am Gasbrand war spannendster Moment
Eine Prüfungsaufgabe erforderte von den Feuerwehrleuten besonders viel Geschick, weiß Lara Nagel von der Feuerwehr Paffrath/Hand: „Die Löschübung ist eine der komplexesten Aufgaben. Hier wird eine Wasserentnahme am offenen Gewässer simuliert“, erzählte die 22-Jährige und erklärt die einzelnen Schritte vom Verlegen der Rohre bis hin zum Löschvorgang. Während die Teilnehmer schwitzten, genossen die Zuschauer den spannenden Moment, als ein großer Gasbrand vorgeführt wurde. Natürlich diente auch dieses Spektakel zur Übung der Feuerwehrleute.
„Hierbei ist es wichtig, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen, ohne den Brand komplett zu löschen, denn dann hätten wie einen unkontrollierbaren Gasaustritt“, erklärte Dominik Bach aus der Freiwilligen Feuerwehr Overath-Vilkerath. Nach vier Stunden ging das Fest langsam zu Ende und die Teilnehmer blickten auf einen gelungenen Gemeinschaftstag, der die die regionalen Feuerwehren noch mehr zusammengeschweißt hatte.