AboAbonnieren

KinderbetreuungAus zwei Kitas in Rösrath wurde die viergruppige Kita Himmelszelt

Lesezeit 3 Minuten
Pastor Franz Gerards segnete die neue Kita Himmelzelt in Rösrath-Forsbach. Er durchschnitt ein rotes Band und eröffnete so symbolisch den Container-Bau, in dem die Kita provisorisch unterkommt.

Pastor Franz Gerards segnete die neue Kita Himmelzelt in Rösrath-Forsbach. Er durchschnitt ein rotes Band und eröffnete so symbolisch den Container-Bau, in dem die Kita provisorisch unterkommt.

Aus zwei katholischen Kitas mit je zwei Gruppen ist die viergruppige Kita Himmelszelt geworden. Ein Neubau in Rösrath-Forsbach ist geplant.

Aus zwei Kindertagesstätten mit je zwei Gruppen ist eine Kita mit vier Gruppen geworden: Die Kita St. Servatius und die Kita Arche Noah sind verschmolzen zu der neuen katholischen Kita Himmelszelt. Diese Fusion ist vor allem eine Folge der Flutkatastrophe vom Juli 2021: Damals wurde die Hoffnungsthaler Kita St. Servatius überschwemmt und musste ihre Räume verlassen, sie war seither provisorisch neben der Kita Arche Noah in Forsbach untergebracht.

Eine gemeinsame viergruppige Kita zu schaffen, lag also nahe. Nicht zuletzt deshalb, weil eine viergruppige Kita „eine langfristige Perspektive“ habe – anders als zweigruppige Kitas, so Maximilian Finke, der sich im Kirchenvorstand der Kirchengemeinde St. Nikolaus für das Kita-Projekt engagiert. Bei zweigruppigen Kitas gebe es vor allem personelle Probleme.

Neubau für Rösrather Kita geplant

Mit dem Zusammenschluss der Kitas verbunden ist auch eine bauliche Neugestaltung. Die Kita St. Servatius musste sich nach der Flut provisorisch im Pfarrsaal neben der Kita Arche Noah und der Heilig-Geist-Kirche in Forsbach einrichten, wo die Situation „sehr beengt“ war, wie Finke – selbst Vater eines Kita-Kinds – feststellt. Nun ist geplant, die sanierungsbedürftige Kita Arche Noah und den Pfarrsaal abzureißen und neben der Heilig-Geist-Kirche einen modernen Kita-Bau für vier Gruppen zu schaffen.

Der Container-Bau, in dem die neue Kindertagesstätte Himmelszelt untergebracht ist, darf 24 Monate genutzt werden. Danach soll ein Neubau fertig sein.

Der Container-Bau, in dem die neue Kindertagesstätte Himmelszelt untergebracht ist, darf 24 Monate genutzt werden. Danach soll ein Neubau fertig sein.

Um den Abriss zu ermöglichen, sind Kita-Kinder und Personal nach den Sommerferien in Container-Räume gegenüber der Kirche gezogen. „Es ist wirklich wie ein Neubau“, sagt Sebastian Gopp, Vater mit Kita-Kind, aber auch FDP-Politiker und stellvertretender Bürgermeister, zu der Container-Anlage. Diese ist aber nur eine Zwischenlösung, die durch die Stadt mit einer monatlichen Container-Miete von 14 000 Euro finanziert wird. Abgesehen von diesen hohen Kosten ist die Genehmigung zum Aufstellen der Container auf der Fläche gegenüber der Kirche auf 24 Monate befristet, wie Finke betont. Daher dränge die Zeit, den geplanten Neubau anzugehen.

Die Pläne für den Neubau sind fertig, das Bergisch Gladbacher Architektenbüro Duda hat sie erarbeitet: Der künftige Kita-Bau und die Heilig-Geist-Kirche sollen auf einer Ebene liegen – mit gemeinsamem Innenhof. Noch nicht fertig ist dagegen das Finanzierungskonzept. Der Stadtrat hat bereits im September 2023 einstimmig beschlossen, den Kita-Neubau mit zwei Millionen Euro zu fördern, laut Kirchengemeinde fehlt aber immer noch ein Förderbescheid der Stadt. Ohne diesen gibt aber das Erzbistum Köln keine endgültige Zusage für seine anvisierte finanzielle Beteiligung, wie Finke erklärt. Zudem könne erst nach geklärter Finanzierung die nötige kirchliche Baugenehmigung erfolgen.

Die Räume in dem Container-Bau, in dem die Kita Himmelszelt für zwei Jahre unterkommt, sind großzügig.

Die Räume in dem Container-Bau, in dem die Kita Himmelszelt für zwei Jahre unterkommt, sind großzügig.

Am Zug ist demnach die Stadt Rösrath, wie Gopp bestätigt: Die Verwaltung müsse endlich das Notwendige veranlassen, nach dem Stadtratsbeschluss vor einem Jahr und der Verabschiedung des Haushalts 2024 im Juni gebe es eigentlich keine Hindernisse. „Es hat auch zu Frust geführt“, sagt Finke angesichts des Wartens auf den Förderbescheid der Stadt.

Mit einem Gottesdienst, einer Segnung der neuen Kita Himmelszelt durch Pastor Franz Gerards, einer Besichtigung der zurzeit genutzten Container-Räume und Spiel-Aktionen haben Kinder, Eltern, Kita-Personal, Kirchengemeinde und Gäste aus Politik und Verwaltung die fusionierte Kita Himmelszelt eingeweiht. Über die neue viergruppige Kita und den geplanten Neubau zeigten sich alle Beteiligten hocherfreut.

In der Kirchengemeinde sind aber noch nicht alle Fragen geklärt: Durch den Kita-Neubau fällt der bisherige Pfarrsaal weg. Ein neuer soll nun durch einen Umbau der Kirche geschaffen werden und auch für Nutzungen außerhalb der Kirchengemeinde zur Verfügung stehen. Interessierte können am Dienstag, 29. Oktober, 18 Uhr, in der Heilig-Geist-Kirche an einem Workshop zu dem neuen Pfarrsaal teilnehmen.