Die scheidende Technische Beigeordnete Bianca Lorenz brachte in Rösrath wichtige Projekte auf den Weg. Sie empfiehlt strategisches Vorgehen.
Stadtverwaltung RösrathDie scheidende Technische Beigeordnete Bianca Lorenz empfiehlt strategisches Vorgehen

Mit Blumen wurde die Technische Beigeordnete Bianca Lorenz (2. v. l.) im Stadtrat verabschiedet. Beim Gruppenfoto lächelte sie zusammen mit Kämmerer Christian Welsch, dem Ersten Beigeordneten Martin Stolte und Bürgermeisterin Bondina Schulze (v. l.).
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Eine bessere „strategische Vorbereitung“ der Arbeit der Rösrather Stadtverwaltung: Das empfiehlt die scheidende Technische Beigeordnete Bianca Lorenz (CDU), die zum 1. April zur Stadt Meckenheim im Rhein-Sieg-Kreis wechselt. In Rösrath sei eine Vielzahl von Aufgaben zu bearbeiten, daher sei es wünschenswert, „strategisch und strukturiert“ vorzugehen. Es seien Schwerpunkte zu setzen und eine Rangfolge der Aufgaben festzulegen – es gehe um „die Planung der kommenden Jahre“. Eine klare Prioritätensetzung sei auch mit Blick auf die begrenzten Haushaltsmittel notwendig. Gefordert sei dabei der Verwaltungsvorstand, also Bürgermeisterin, Beigeordnete und Kämmerer.
Je nach Thema sei natürlich der „Schulterschluss“ mit den Stadtwerken gefragt, da funktioniere die Zusammenarbeit schon jetzt sehr gut. Als gemeinsam anzugehende Zukunftsthemen sieht Lorenz die Kommunale Wärmeplanung und weitere Maßnahmen zur Vorsorge gegen Hochwasser und Starkregen. In Sachen Hochwasser-Risikomanagement lasse sich die Stadt nun von einem Fachbüro beraten, um weitere Maßnahmen zu bestimmen.

Ein neues Gebäude in Containerbauweise für die Gesamtschule gehörte zu den Weichenstellungen unter der Regie von Bianca Lorenz.
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Auch bei der Stadtentwicklung sieht Lorenz wichtige Herausforderungen für Rösrath. Mit dem anvisierten Neubau der Grundschule Hoffnungsthal auf einem Grundstück zwischen der Bergischen Landstraße und der Straße „Auf dem Rosenberg“ müsse am bisherigen Standort der Schule ein „urbanes Quartier“ entwickelt werden. Die Hoffnungsthaler Ortsmitte müsse „Ortsmitte bleiben“: Eine Mischung aus Gewerbe, Wohnen und dem vorhandenen Marktplatz müsse „unbedingt erhalten bleiben“. Lorenz hält einen Architektenwettbewerb, aber auch Bürgerbeteiligung für sinnvoll. Angesprochen auf die Nöte der Feuerwehr in Hoffnungsthal, hält sie einen Umzug des Feuerwehrhauses an einen neuen Standort vermeidbar: Es sei möglich, das jetzige Feuerwehrhaus umzubauen und zu erweitern. Zudem sei der Ausbau am Feuerwehr-Standort Venauen anzugehen. Dabei seien „weitere Gespräche“ mit der Feuerwehr zu führen.
Als zentrale Frage der Stadtentwicklung sieht Lorenz auch ein Verkehrskonzept. Angesichts des begrenzten Raums auf den Straßen setzt sie auf Tempo 30, Ausbau des Radverkehrs und verstärkte Nutzung von E-Bikes. Mit Blick auf die bergige Topografie empfiehlt sie zusätzliche Busangebote mit „verlässlichem Takt“. Es sei „bedauerlich“, dass sich bei der Verkehrsdiskussion in Rösrath „zwei Lager“ gebildet hätten. Es sei wünschenswert, „gemeinsam Lösungen zu finden“.
Angespanntes Verhältnis zur Bürgermeisterin
Dass sie mit ihrem anstehenden Stellenwechsel nicht weiter an den Zukunftsfragen in Rösrath mitarbeiten wird, bedauert Lorenz. Insbesondere würde sie gern weiter mit den Fachbereichsleitern Sebastian Adamczak und Kerstin Frey zusammenarbeiten. Ihr Wechsel nach Meckenheim, der angesichts ihres angespannten persönlichen Verhältnisses zu Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) erfolge (wir berichteten), trage aber zu einem besseren Klima in der Stadtverwaltung bei, so Lorenz. „Ich habe mich in Rösrath sehr willkommen gefühlt, gerade im Rat“, stellt sie fest.
Sie wolle der Kommunalpolitik ein Kompliment machen: „Die Zusammenarbeit mit dem Rat hat sehr gut geklappt.“ In ihrer kurzen Zeit in Rösrath hat die Technische Beigeordnete viele Projekte auf den Weg gebracht oder auch schon abgeschlossen: neue Gebäude in Container- und Modulbauweise für Gesamtschule und Gymnasium, das Technische Rathaus in Venauen, die Unterkunft für Flüchtlinge am Kammerbroich und die Weichenstellung für einen Neubau der Grundschule Hoffnungsthal.
In Meckenheim wird Lorenz zwar in einer Stadt mit ähnlicher Größe wie Rösrath arbeiten, aber doch andere Bedingungen vorfinden. Während Rösrath eine „Auspendlerkommune“ sei, sei Meckenheim wegen des dort angesiedelten Bundeskriminalamts eine „Einpendlerkommune“. Bei Themen wie Wärmeplanung sei Meckenheim „konzeptionell schon weiter“ als Rösrath. Lorenz freut sich auf die „Professionalität“ der dortigen Stadtverwaltung.