Die Neugestaltung des Freiherr-vom-Stein-Schulzentrums in Rösrath reicht laut einem Planungsunternehmen nicht aus.
Erweiterung des Schulzentrums Entscheidung über Paffrather Wald in Rösrath gefallen
Gymnasium und Gesamtschule benötigen zusätzliche Räume. Das ergibt sich aus einer Analyse der von der Stadt beauftragten Planungsunternehmen be-Wirken und Educia. Das heißt, dass über die derzeit laufende Neugestaltung des Freiherr-vom-Stein-Schulzentrums hinaus zwei weitere Gebäude entstehen sollen – zusätzlich zu dem zurzeit noch im Bau befindlichen neuen Zentralgebäude mit Mensa.
Der Schulausschuss akzeptierte die Bedarfsanalyse als Grundlage für die weitere bauliche Entwicklung des Schulzentrums – mit einstimmigem Beschluss. Damit sind die Weichen gestellt für ein zusätzliches Gebäude am Gymnasium und ein zusätzliches Gebäude für die Gesamtschule. Die beiden neuen Schulgebäude sollen in unmittelbarer Nähe der vorhandenen Bauten entstehen. Der Wald am Paffrather Feld, über den mit Blick auf eine Erweiterung des Schulzentrums diskutiert wurde, wird also nicht angetastet.
Rösrath: Neue Räume für Kunst, Musik und Werken an Gesamtschule
Nach der Analyse der Planungsunternehmen ergibt sich zusätzlicher Raumbedarf, insbesondere durch Differenzierung und Selbstlernphasen, Ganztagsbetrieb und Erfordernisse des Schullebens. An der Gesamtschule sollen in dem Zusatzbau vor allem Räume für Musik, Kunst und Werken sowie das Mathezentrum unterkommen.
Am Gymnasium sollen die allgemeinen Unterrichtsräume für die fünften und sechsten Klassen in den Zusatzbau einziehen. Außerdem ist am Gymnasium anvisiert, in den Innenhöfen zusätzliche Räume zu schaffen, die die vorhandenen Klassenräume ergänzen sollen – so soll genügend Platz für Differenzierung und Selbstlernen entstehen.
Im Schulausschuss wurden die Aussagen der beauftragten Planer nicht mehr in Frage gestellt. Auf dieser Grundlage beschlossen die Ausschussmitglieder auch, dass Gymnasium und Gesamtschule insgesamt maximal zehnzügig sein sollen, die Schulentwicklungsplanung soll dem angepasst werden.
Kämmerer hält Steuererhöhung in Rösrath für unvermeidlich
Für die Gesamtschule zeichnet sich ab, dass deren Konzeption als vierzügige Schule auf längere Sicht überholt sein könnte – die Bildung einer fünften Eingangsklasse zum Start des laufenden Schuljahrs dürfte keine Ausnahme bleiben. Die Weichenstellungen für das Schulzentrum haben auch erhebliche Auswirkungen auf die städtischen Finanzen. So sind Haushaltsmittel in Millionenhöhe für die weiteren baulichen Veränderungen erforderlich.
Obwohl zunächst noch keine Kostenschätzung vorliegt, wurden im Entwurf zum Haushalt 2023 bereits 19,3 Millionen Euro für die Jahre 2023 bis 2025 eingeplant. Im Schulausschuss wies der Ausschussvorsitzende Markus Heider (CDU) ausdrücklich auf die finanziellen Folgen der Pläne hin, Hintergrund ist die Aussage von Kämmerer Christian Welsch, im Haushaltsjahr 2024 seien höhere kommunale Steuern „unabweisbar“ – mit anderen Worten: Er hält eine Steuererhöhung für unvermeidlich.
Während dies die Menschen in Rösrath sicher nicht freuen wird, gab es zu den Plänen für die Schulerweiterung bereits Beifall von der Bürgerinitiative Paffrather Feld: Sie begrüßt, dass die Naturfläche erhalten bleiben soll und die anvisierten Zusatzgebäude am Schulzentrum in unmittelbarer Nähe der vorhandenen Gebäude entstehen sollen. Die Bürgerinitiative fordert die Stadtverwaltung daher auf, auf die von der Stadt gewünschte Änderung am Regionalplan der Bezirksregierung, die eine schulische Nutzung des Paffrather Felds ermöglichen soll, ausdrücklich zu verzichten.