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Feierstunde in Schloss EulenbroichVier neue Ehrenbürger für Rösrath

Lesezeit 4 Minuten
Vor der Feierstunde posierten die Laudatoren und die vier neuen Ehrenbürger vor Schloss Eulenbroich (v. l.): Erster Beigeordneter Martin Stolte, Bürgermeisterin Bondina Schulze, Ingrid Ittel-Fernau, Willy Ketzer, Jürgen Rembold, Monika Kampmann, Technische Beigeordnete Bianca Lorenz und der stellvertretende Bürgermeister Sebastian Gopp.

Vor der Feierstunde posierten die Laudatoren und die vier neuen Ehrenbürger vor Schloss Eulenbroich (v. l.): Erster Beigeordneter Martin Stolte, Bürgermeisterin Bondina Schulze, Ingrid Ittel-Fernau, Willy Ketzer, Jürgen Rembold, Monika Kampmann, Technische Beigeordnete Bianca Lorenz und der stellvertretende Bürgermeister Sebastian Gopp.

Bei einer Feierstunde erhielten Ingrid Ittel-Fernau, Monika Kampmann, Willy Ketzer und Jürgen Rembold die Rösrather Ehrenbürgerschaft.

Ein Gefühl der Gemeinschaft, über politische Unterschiede hinweg, vermittelte die feierliche Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Ingrid Ittel-Fernau, Monika Kampmann, Willy Ketzer und Jürgen Rembold. Die zahlreichen Gäste in Schloss Eulenbroich demonstrierten ihre Unterstützung für das Engagement der Geehrten, aber auch Gemeinsamkeit bei dem Anliegen, das Wohl von Rösrath zu fördern. Neben Menschen aus der Stadtgesellschaft reihten sich auch prominente Gäste von anderswo ein, im Saal waren unter anderem auch der Bundestagsabgeordnete Hermann-Josef Tebroke (CDU), Landtagsvizepräsidentin Berivan Aymaz (Grüne), die Landtagsabgeordneten Martin Lucke (CDU) und Tülay Durdu (SPD) sowie Bergisch Gladbachs Bürgermeister Frank Stein (SPD).

Für den musikalischen Rahmen bei der Feierstunde sorgten die neuen Ehrenbürger selbst: Monika Kampmann (Foto) sang, begleitet von Ingrid Ittel-Fernau.

Für den musikalischen Rahmen bei der Feierstunde sorgten die neuen Ehrenbürger selbst: Monika Kampmann (Foto) sang, begleitet von Ingrid Ittel-Fernau.

Die Ehrung sei eine „Gelegenheit, das Engagement von Menschen ins öffentliche Rampenlicht zu heben“, sagte Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) zur Begrüßung. Dabei vermittelte auch sie einen guten Geist, den die Anwesenden teilten. Für den musikalischen Rahmen sorgten die Geehrten selbst: Schlagzeuger Willy Ketzer spielte mit Musikern der „Rösrath Allstars“, einmal traten diese auch als Trio ohne Ketzer auf, das Kleinkunst-Duo Monika Kampmann und Ingrid Ittel-Fernau trug die Lieder „Jeder kann jet dunn!“ und „Jangk, bliev nit stonn!“ vor. Völlig neu war, dass auch Jürgen Rembold sang – er trug ein vom ihm geschriebenes Rösrath-Lied vor, begleitet vom Willy-Ketzer-Quartett.

Einen „Ehrenbürgerbrief“ und Blumen erhielt Ingrid Ittel-Fernau (r.) aus der Hand von Bürgermeisterin Bondina Schulze.

Einen "Ehrenbürgerbrief" und Blumen erhielt Ingrid Ittel-Fernau (r.) aus der Hand von Bürgermeisterin Bondina Schulze.

Abwechslungsreich war auch die Würdigung der neuen Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger, die Laudatio für Ingrid Ittel-Fernau hielt Bürgermeisterin Schulze – über die 90-jährige neue Ehrenbürgerin, die seit 1986 in Rösrath lebt, gab es viel zu sagen. Schulze sprach von Ittel-Fernaus „tiefem Sinn für Gemeinschaft und Solidarität“, sie blickte auf die von ihr organisierten Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag, ihre zehn Jahre als Vorsitzende im Kulturverein Schloss Eulenbroich und das Engagement im Kleinkunst-Duo mit Monika Kampmann. Mit ihren Liedern gelinge es den beiden Musikerinnen, „zum Nachdenken anzuregen und zu berühren“. Schulze erwähnte auch Ittel-Fernaus Zeit als Rösrather SPD-Vorsitzende und ihr Engagement im Seniorenbeirat. Im hohen Alter sei sie „immer noch voller Energie und Tatendrang“.

Der neue Rösrather Ehrenbürger Willy Ketzer nahm am Schlagzeug Platz und erntete viel Beifall.

Der neue Rösrather Ehrenbürger Willy Ketzer nahm am Schlagzeug Platz und erntete viel Beifall.

Die Laudatio für Monika Kampmann übernahm die Technische Beigeordnete Bianca Lorenz und knüpfte an das von Schulze bereits über das Kleinkunst-Duo Kampmann/Ittel-Fernau Gesagte an. Sie würdigte Kampmanns Einsatz für die kölsche Sprache und als Liedermacherin, in ihren Texten engagiere sie sich unter anderem für Umweltschutz und gegen Diskriminierung. „Die Emanzipation der Frauen war ein zentrales Thema“, stellte Lorenz zu Kampmanns gesellschaftspolitischem Engagement fest. So sei die Farbe Lila, auch in ihrer Kleidung, zu ihrem „Markenzeichen“ geworden. „Ob als Duo oder allein – Sie sind ein Publikumsmagnet“, sagte Lorenz.

Der neue Ehrenbürger Jürgen Rembold überraschte als Sänger und Songschreiber.

Der neue Ehrenbürger Jürgen Rembold überraschte als Sänger und Songschreiber.

Als Laudator für Willy Ketzer engagierte sich der Erste Beigeordnete Martin Stolte. Er zeigte sich beeindruckt von Ketzers Fähigkeit, sich auf unterschiedlichste musikalischen Partner einzustellen – ob Liza Minelli, Helge Schneider oder Paul Kuhn. Da reiche es nicht aus, „gut oder sehr gut Schlagzeug zu spielen“, vielmehr habe Ketzer auch „die Fähigkeit, mit diesen Künstlern zu kommunizieren“. Dass er sich auch auf karnevalistische Töne verstehe, zeige seine „absolute Professionalität“. Inzwischen habe Ketzer seine Erlebnisse auch unterhaltsam als Buchautor verarbeitet und engagiere sich bei Auftritten mit den „Rösrath Allstars“. Er sei „international unterwegs und in Rösrath zu Hause“. Ketzer selbst betonte, bei aller musikalischen Vielfalt liege ihm vor allem der Jazz am Herzen: „Mit guten Leuten Musik zu machen, war mir immer das Wichtigste.“

Die Laudatio für Jürgen Rembold hielt der stellvertretende Bürgermeister Sebastian Gopp (FDP) und zollte ihm „Anerkennung für sein unermüdliches Engagement“. Seit 2011 fördert er mit seiner Dr.-Jürgen-Rembold-Stiftung vielerlei Projekte aus Kunst und Kultur, Jugend- und Altenhilfe, Bildung, Wissenschaft und Forschung, Umwelt- und Naturschutz. Inzwischen habe er über 150 Projekte unterstützt. Das Engagement als Stifter, das Rembold nach seiner beruflichen Laufbahn als Mathematiker begonnen habe, bezeichnete Gopp als dessen „zweiten Lebensabschnitt“, mit seiner Arbeit als Stifter sei er „ein Vorbild für uns alle“. Rembold zeigte sich darüber „doch ein bisschen gerührt“, antwortete aber auch mit trockenem Humor.

Mit dem zur Stadtwerdung Rösraths 2001 von Botho Lucas geschriebenen „Rösrath-Lied“ endete das Festprogramm. Gäste und Geehrte sangen: „In Rösrath an der Sülz sind wir zu Haus, und wer einmal hier ist, will nie wieder raus.“