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Hilfreich oder sinnlos?Gremium begegnet Senioren-App für Rösrath skeptisch

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Mit einem besonderen Programm für Smartphones sollen die Angebote für Senioren in Rösrath besser genutzt werden.

Rösrath – Reichlich Gegenwind für die Einführung einer „Senioren-App“ in Rösrath hat es am Dienstagabend ausgerechnet im Rösrather Fachausschuss für Senioren gegeben. Das 17-köpfige Gremium tagte im Anschluss an eine Info-Veranstaltung zu der von CDU und Grünen vorgeschlagenen App. Am Ende wurde das Thema erst einmal vertagt, um in den acht Ratsfraktionen noch einmal zu beraten.

Einwände gab es einige. Torpediert nicht so eine Extra-App die gebotene Einfacheit der städtischen Homepage, fragte etwa die Fraktion Zusammen Leben Rösrath (ZLR). Wofür braucht man eine Extra-App, wenn doch „Dr. Google“ alles finden kann, ergänzte die AfD. Bekommt das privatwirtschaftliche Angebot der Anbieter-Firma nicht dadurch einen zumindest halboffiziellen Anstrich dadurch, dass sie die städtischen Informationen darbietet und bündelt? Und wer in der Stadtverwaltung soll die ganzen Infos stets aktuell halten?

Niederschwelliges Angebot für ältere Menschen

Fragen gab es in der Informationsveranstaltung reichlich, wodurch sie deutlich länger dauerte als geplant und dazu führte, dass der Senioren-Ausschuss, offiziell Ausschuss für Soziales, Familien und Senioren, erst um 19 Uhr mit seiner regulären Sitzung in der Aula des Gymnasiums begann.

Digitalisierung und Senioren

App auch für Bergisch Gladbach

Die in Rösrath umstrittene App soll auch in Bergisch Gladbach eingeführt werden. Nach Angaben des dortigen Seniorenbüros soll sie Seniorinnen und Senioren ermöglichen, „sowohl in der digitalen Welt Schritt zu halten als auch durch die Informationsgewinnung eine Nähe zu Verwaltung und anderen Diensten, Veranstaltungen und verschiedenen Angeboten von seniorenorientierten Dienstleistern zu erlangen“.

In einer schriftlichen Information an den Gladbacher Sozialausschuss heißt es weiter: „Die App ist benutzerfreundlich und die Bedienung einfach und intuitiv.“ Oberflächen-Kacheln leiteten die Nutzer zu verschiedenen Themenbereichen wie „Aktiv im Alter“, „Adressen A-Z“, „Unterhaltung“, „Rat und Information“, „Stadt“ und „Notrufnummern“. Erweiterungen seien möglich. So sei in Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei das Thema „Prävention“ ergänzt worden. Auch Push-Nachrichten, etwa Warnungen vor neuen Betrugsszenarien, seien möglich.

Der Gladbacher Sozialausschuss nahm den Bericht über die geplante Einführung der App am 10. Juni ohne Beschluss zur Kenntnis. (sb)

Natürlich waren aber auch Argumente für die in dieser Zeitung Mitte Juli vorgestellte App zu hören. In der Sitzung, in der sich diverse Redner erfrischend freimütig zu ihrem Alter bekannten und sich mehrere Politiker parteiübergreifend freudig dafür bedankten, mit Mitte 50 noch als „Jungspunde“ zu gelten, sprach etwa Hardy Schumacher (Grüne) von einem „elegant niederschwelligen Angebot für ältere Menschen, zu denen ich auch zähle. Ich bin doch froh, nicht den ganzen komplizierten Internet-Driss um die Ohren zu haben.“

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Peter Schöll, Vorsitzender der Senioren-Union: „Wenn ich bei Google einen Facharzt suche, kriege ich doch noch lange nicht das, was ich will. In der App bekomme ich es geballt.“ Ausschuss-Vorsitzende Gabriele Gemein (CDU): „Welchen Nachteil haben wir denn, wenn wir uns da anschließen? Es kostet uns doch nichts.“

Am Ende schlug Gerhard Kupich für die SPD mit Erfolg vor, das Thema zu vertagen. Nun soll noch einmal nachgedacht und erst beim nächsten Mal darüber entschieden werden, was der Seniorenauschuss dem federführenden Zukunftsausschuss als Beschluss empfehlen soll.