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Trampelpfad am Rösrather BahnhofHitzige Debatte bringt keine neuen Erkenntnisse

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Die ungesicherte Abkürzung über die Landstraße und weiter über den Hang am Bahnhof Rösrath ist bei Schülern populär.

Rösrath – Kaum neue Erkenntnisse brachte die von der SPD-Fraktion beantragte Beratung über die Verbindung zwischen Bahnhof Rösrath und Freiherr-vom-Stein-Schulzentrum. Anlass war die Debatte über den Trampelpfad am Bahnhof, den viele Schüler benutzen – damit verbunden ist eine gefährliche Überquerung der Bensberger Straße. Die SPD wollte daher im Planungsausschuss über „kurz-, mittel- und langfristige Lösungsmöglichkeiten“ sprechen.

Daraufhin stellte Dezernent Christoph Herrmann das bereits bekannte Ergebnis eines Ortstermins vor: Stadtverwaltung, Kreispolizei und Landesbetrieb Straßen NRW hätten sich verständigt, eine Leitplanke an der Gefahrenstelle an der Bensberger Straße anzubringen. Das stelle klar, dass der Weg nicht zu benutzen sei. Wer über die Leitplanke „drüberklettern“ wolle, sei selbst verantwortlich. Die Idee eines Zauns hätten die beteiligten Behörden vorerst abgelehnt: „Eine Zaunanlage ist an der Böschung relativ aufwendig“, erklärte Herrmann.

Unterführung am Rösrather Bahnhof soll ab 2021 gebaut werden

Jürgen Bachmann (SPD) bedankte sich für diese Darstellung des „kurzfristigen“ Vorgehens und fragte nach der längerfristigen Perspektive. Diese kam im Ausschuss jedoch nicht zur Sprache. Allerdings ist bereits bekannt, dass die Stadt auf die geplante Unterführung nördlich des Bahnhofs setzt. Diese soll auch für Fußgänger eine praktische Verbindung zwischen Bahnhof und Schulzentrum bieten, wie Bürgermeister Marcus Mombauer gegenüber dieser Zeitung erklärte. Der Baubeginn ist für Juni 2021 anvisiert.

Die weiteren Redner im Ausschuss kritisierten vor allem die bisherige Debatte. „Es ist ein Skandal, sich für so etwas an dieser Stelle stark zu machen“, sagte CDU-Fraktionschef Erhard Füsser zu dem Vorschlag, den Trampelpfad zu befestigen und den Überweg über die Bensberger Straße sicher zu gestalten – das haben unter anderem das Jugendparlament und SPD-Bürgermeisterkandidat Brian Müschenborn gefordert.

„Es kann nicht Aufgabe der Stadt Rösrath sein, irgendwelche Illegalitäten zu fördern“, fand Füsser. Er regte sich zudem darüber auf, dass Personen am Bahnhof die Gleise überschreiten würden: Ein solches Problem hat in der bisherigen Debatte noch niemand angesprochen – die meisten Schüler, die über den Trampelpfad gehen, benutzen die Unterführung zwischen Gleis 1 und Gleis 2.

CDU spricht von „reinem Show-Antrag“ zu Rösrather Bahnhof

Auch Hardy Schumacher (Grüne) kritisierte ein angebliches Überqueren der Gleise, räumte später gegenüber dieser Zeitung jedoch ein, dass er selbst es bisher nicht beobachtet habe. Erik Pregler (FDP) wertete den Antrag der SPD als deren „Versuch, einem völlig uninformierten Bürgermeisterkandidaten ein bisschen Nachhilfe zu geben“.

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Jürgen Steinbach (CDU) sprach dagegen von einem „reinen Show-Antrag“, er sei „überflüssig“ und „inhaltsleer“. Unzufrieden über die geplante Leitplanke zeigte sich Grünen-Politiker Schumacher nach Ende der Sitzung: Eine Leitplanke werde den Weg über den Trampelpfad nicht unterbinden, zu erwarten sei ein Überklettern. „Das macht es gefährlicher“, fand er. Er forderte daher einen Zaun.