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Schilder warnenWo der Biber in Rösrath zu Hause ist

Lesezeit 3 Minuten
Ein Europäische Biber ist in der Drahendorfer Spree, einem Teilstück der rund 400 Kilometer langen Spree, zu sehen. Außerdem ein Hinweisschild auf Biber in Rösrath.

Mit Hinweisschildern (links) will die Stadt Rösrath für den neuen Lebensraum einer Biberfamilie am Landschaftspark Rösrath sensibilisieren.

Im Rösrather Landschaftspark Venauen appelliert die Stadtverwaltung an Spaziergänger, Hunde anzuleinen und auf angenagte Bäume zu achten.

Um die erstmals nachgewiesenen Biberjungen im Süden des Kreisgebiets zu schützen, hatte der Kreis zuletzt offen gelassen, wo die Tiere genau zu Hause sind. Jetzt hat die Stadt Rösrath Schilder im Landschaftspark Venauen aufgestellt: „Achtung! Hier ist der Biber zu Hause!“

Die Schilder machen auf diese potenzielle Gefahr aufmerksam und appellieren dementsprechend an Vorsicht und Rücksicht.
Marcel Roßmann, Pressesprecher der Stadt Rösrath

Diese sollen aber auf keinen Fall dazu anregen, den Biberjungen jetzt nachzustellen, sondern – ganz im Gegenteil – die Menschen dafür sensibilisieren, die Nager zu schützen – und sich selbst. Denn: Dort, wo Biber leben, gibt es auch angenagte Bäume, die umstürzen können. „Die Schilder machen auf diese potenzielle Gefahr aufmerksam und appellieren dementsprechend an Vorsicht und Rücksicht“, so Rösraths Stadtsprecher Marcel Roßmann.

Allerdings sollten nicht nur Bäume im Blick gehalten und vorgegebene Wege nicht verlassen werden, sondern auch Hunde nur an der Leine geführt werden. „Nicht angeleinte Hunde können den Biber stören oder sogar, wenn sie ihm zu nah kommen, gebissen werden“, so Roßmann. Das hatte auch Kreisveterinär Dr. Thomas Mönig betont, der sich nach der Bestätigung des Jungbibernachweises an der Sülz dafür ausgesprochen hatte, „jetzt alle zuständigen Akteure auf kommunaler, Kreis- und Verbandsebene an einen Tisch bringen, um das künftige Zusammenleben von Mensch und Biber im Rheinisch-Bergischen Kreis möglichst harmonisch zu gestalten“.

Aufstellung der Biber-Schilder in Rösrath laut Kreis mit Veterinäramt abgestimmt

Die Aufstellung der Schilder sei mit dem Kreisveterinäramt bereits abgestimmt gewesen, so Kreissprecherin Nina Eckardt auf Nachfrage der Redaktion.

Auch die Stadt Rösrath appelliert an die Nutzerinnen und Nutzer des Landschaftspark Venauen: „Besonders wichtig ist es, den Eingriff durch den Menschen so gering wie möglich zu halten. Dazu gehört neben dem Anleinen der Hunde und dem Laufen auf vorgegebenen Wegen auch das Bewusstsein dafür, keinen Müll oder Hundekot zurückzulassen. Durch die Beachtung dieser Verhaltensweisen kann jeder seinen Beitrag zum Natur- und Artenschutz leisten und gleichzeitig die schöne Natur Rösraths genießen.“

Der Landschaftspark Venauen erstreckt sich auf mehreren hundert Metern entlang der Sülz und wird seit 1999 durch die Stadt Rösrath in seiner Funktion als Ausgleichsfläche gepflegt und ökologisch aufgewertet.

Dass der Landschaftspark Venauen ein ökologisch wertvoller Ort sei, zeige sich auch an dem dort lebenden Biber-Pärchen, so Marcel Roßmann. Von dem Biber-Paar stammt offenbar auch der nun nachgewiesene Nachwuchs. Wie berichtet hatten bereits Ende 2023 Mitglieder des Hegerings Rösrath–Süztal der Kreisjägerschaft Wildkameraaufnahmen und Nagespuren präsentiert.

Biber in Rösrath bei der Arbeit - Foto einer Wildkamera bei Nacht

Bereits Ende vorigen Jahres hatten Mitglieder des Hegerings Rösrath-Sülztal mit diesem Wildkamerabild auf die Aktivität von Bibern an der Sülz in Rösrath hingewiesen.

Die Aufnahmen hätten nahegelegt, dass Biber an der Sülz eine neue Heimat suchten, so Stadtsprecher Marcel Roßmann. „Das ist insofern bemerkenswert, da der Biber hierzulande fast ausgestorben war“, so Roßmann. Wie berichtet gehört der Biber zu den besonders schützenswerten Tierarten, die weder gefangen noch getötet werden dürfen.

Die jüngst aufgestellten Schilder sollen ein stückweit sensibilisieren, dass der Mensch durch Rücksichtnahme zum Schutz und Erhalt dieses wertvollen Naturraumes beitragen kann.