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Schnelles InternetGlasfaserausbau in Teilen von Rösrath steht auf der Kippe

Lesezeit 3 Minuten
Ein Bündel gelber Glasfaserkabel liegt in einem Verteilerkasten.

Weitere Teile von Rösrath sollen mit Breitband versorgt werden.

Über den Stand des Glasfaserausbaus in Teilen von Rösrath informierte die Verwaltung.

Sehr unsicher ist, ob der privatwirtschaftlich organisierte Breitbandausbau in den Ortsteilen Kleineichen, Hoffnungsthal und Forsbach zustande kommt. Das wurde im Zukunftsausschuss deutlich, wo der städtische Breitbandbeauftragte Daniel Jan Moch über den Stand der privatwirtschaftlichen Glasfaser-Projekte informierte.

Demnach ist in Kleineichen, wo die Vorvermarktung für das Projekt abgeschlossen ist, die erforderliche Quote teilnehmender Haushalte weiter nicht erreicht. Derzeit prüft das Unternehmen Novanetz den Breitbandausbau in Kleineichen noch und wirbt in dieser Zeit weiter um Verträge. Laut Moch fehlen dort noch bis zu 90 Glasfaserverträge.

Rösrath: Quote in Hoffnungsthal niedrig

In Hoffnungsthal endete die Vorvermarktung am 13. Februar mit einer Beteiligung von 23,3 Prozent der Haushalte, so Moch – was weit unter der von der Deutschen Glasfaser geforderten Quote von 33 Prozent liegt. „Es wird aktuell noch geprüft“, erklärte Moch zum Stand in Hoffnungsthal, damit gebe es dort wie in Kleineichen noch die Möglichkeit, Glasfaserverträge abzuschließen.

In Forsbach läuft die Vorvermarktung durch Novanetz weiter, von einem Erreichen der Quote ist das Projekt laut Moch aber auch dort weit entfernt: Es sehe „ähnlich düster“ aus wie in anderen Ortsteilen, so der städtische Fachmann. Einzige Ausnahme ist Rösrath-Mitte einschließlich Stümpen, wo Telekom und Glasfaser-Plus den Breitbandausbau auf jeden Fall vornehmen, unabhängig von einer Quote. Dieses Projekt macht laut Moch „gute Fortschritte“, jeden Tag würden bis zu 120 Meter Kabel verlegt.

Wir haben schon richtig viele Info-Veranstaltungen gemacht.
Bondina Schulze, Bürgermeisterin von Rösrath

Bei der Diskussion im Ausschuss wurde erkennbar, dass Informationsdefizite bei den Privathaushalten offenbar zu der bisher unzureichenden Beteiligung an den Glasfaserprojekten beigetragen haben. Anscheinend sind manche Privatleute verwirrt, weil es neben dem privatwirtschaftlichen Ausbau auch öffentlich geförderte Ausbauprojekte gibt, die bisher sehr schlecht versorgte Gebiete der Stadt abdecken.

Daraufhin riefen mehrere Ausschussmitglieder nach verstärkter Information. „Ich fände es wirklich schade, wenn das, wofür wir uns parteiübergreifend über Jahre eingesetzt haben, jetzt scheitern würde“, sagte Tülay Durdu (SPD) vor diesem Hintergrund. „Wir haben schon richtig viele Info-Veranstaltungen gemacht“, sagte wiederum Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne).

Die Privathaushalte müssten die Informationsangebote aber auch nutzen und sich selbst aktiv informieren. Schulze wies darauf hin, dass Interessierte über das Geoportal des Rheinisch-Bergischen Kreises „straßengenau“ feststellen könnten, ob sie in einem mit Bundesmitteln geförderten Ausbaugebiet wohnen – ein Link findet sich auf der Internetseite der Stadt Rösrath.

Es gebe „ein Bündel von Fehlinformationen“, beklagte Bernd Heinermann (ZLR) – etwa die Angst, durch einen Vertrag „gefesselt zu sein“, oder die Angst vor aufwendigen Arbeiten beim Anschluss eines Hauses. Frank D. Albert von der Ohe (Linke) stellte wiederum fest, „dass viele die Notwendigkeit“ zu einem Glasfaseranschluss bisher nicht sehen würden. Am Ende fasste der Ausschussvorsitzende Markus Plagge (Grüne) die Diskussion zusammen, indem er erklärte, der Ausschuss formuliere einen „eindringlichen Appell, zu informieren und sich zu informieren“ und dabei „alle Kanäle zu nutzen“.