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Freie FahrtRösrath verbreitert Drängelgitter für Fahrradfahrer

Lesezeit 3 Minuten
Geht doch: Große Räder können nun Drängelgitter passieren, die Durchfahrt wurde verbreitert.

Geht doch: Große Räder können nun Drängelgitter passieren, die Durchfahrt wurde verbreitert.

Verschiedene Initiativen reicht der Vorstoß nicht: Sie fordern bessere Beschilderung und Rad-Stadtplan.

Einen wichtigen Fortschritt gibt es bei der Infrastruktur für den Radverkehr in Rösrath: Die Drängelgitter im Stadtgebiet wurden so verändert, dass auch relativ große Fahrräder, insbesondere Lastenräder, sie passieren können.

Die Initiative dafür ging von den Grünen im Stadtrat aus, die Stadt Rösrath veranlasste die Umgestaltung, die praktische Umsetzung übernahmen die Stadtwerke. Durch die neu gestalteten Drängelgitter werden Alternativrouten für den Radverkehr auch für große Räder geöffnet — zum Beispiel in Forsbach, wo sich als Alternative zur Hauptverkehrsader Bensberger Straße auch eine Parallelstrecke vom Holzmarkt über Sonnenweg, Hoffnungsthaler Straße, In der Mulde, In der Lehmkaul und Wiedenhof befahren lässt.

Verschiedene Rösrather Bündnisse fordern Alternativroute

Allerdings ist diese Parallelstrecke vor allem Insidern bekannt. Daher fordern Aktive und Gruppen, die sich für den Radverkehr in Rösrath engagieren, weitere Schritte von der Stadt. Den Schulterschluss üben dabei ADFC, Rösrath Velocity, Rösrath for Future, die Ratsfraktion der Grünen und Rad-Aktivist Jürgen Leyendecker.

Gemeinsam fordern sie, dass die Stadt Alternativrouten wie die in Forsbach ausschildert und deutlich markiert. Sinnvoll sei eine Bodenmarkierung, sagt Leyendecker, die Strecke müsse auch für Ortsfremde leicht zu finden sein. „Die Leute, die in Rösrath Rad fahren, wissen oft nicht, wo lang“, sagt Johannes Thies von Rösrath Velocity. „Durch eine gute Ausschilderung könnte man sehr viel bewirken.“

Rösrath wird neue Stelle für Mobilitätsmanagement ausschreiben

Die Radverkehr-Gruppen setzen sich dafür ein, ein Netz von Fahrradrouten für ganz Rösrath zu entwickeln und es auch publik zu machen. Einen Entwurf dafür hat Rösrath Velocity vorgelegt, dieses „Rö-Netz“ ist auf der Webseite der Gruppe zu finden. Daran könnte die Stadt anknüpfen.

Und das scheint nicht utopisch: Eine neue Stelle für Mobilitätsmanagement werde wohl noch in diesem Jahr ausgeschrieben, sagt Stephan Mohr, stellvertretender Fraktionschef der Grünen. Die Radrouten könnten über die Internetseite der Stadt öffentlich gemacht werden. Auch Landkarten und Pläne an Bahnhöfen oder Schulen seien sinnvoll, so Leyendecker. „Der Ball liegt bei der Stadt“, sagt Thies. Die Kreissparkasse Köln habe bereits Bereitschaft signalisiert, einen Fahrrad-Stadtplan zu sponsern.

Einbahnstraßen sollen in Rösrath für Fahrräder in beide Richtungen öffnen

Beim Schaffen attraktiver Rad-Routen ist auch die Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr in zwei Richtungen ein Thema. Auf Initiative der Grünen hat die Stadt alle Einbahnstraßen geprüft: Zwei Straßen wurden geöffnet, weitere sollen folgen — darunter die Jägerstraße in Forsbach. Bei allem Augenmerk auf Alternativrouten für den Radverkehr müssten aber auch Hauptverkehrsstraßen radfreundlich gestaltet werden, betont Johannes Schweinem vom ADFC. Das Radfahren müsse für unterschiedliche Zielgruppen attraktiv sein — auch für diejenigen, die schnell fahren.

Mit den Alternativrouten dagegen könnten auch „Gelegenheitsradler“ oder Eltern mit Kindern für das Radfahren gewonnen werden, sagt Eckhard Grevener. „Die Bensberger Straße macht den meisten überhaupt keinen Spaß“, sagt Peter Mathei (Grüne). „Am Ende muss die Infrastruktur so sein, dass ich auch einen elfjährigen Schüler oder eine Schülerin mit gutem Gefühl mit dem Rad losschicken kann“, beschreibt Thies das Ziel der Fahrrad-Aktiven.