Der Rösrather Bürgerbus stellt bald seinen Betrieb ein. Der gleichnamige Verein diskutiert darüber, wie es weitergehen könnte.
Nach Aus für den „Rö-Bus“Wie es mit dem Bürgerbusverein in Rösrath weitergehen könnte
Auf der Suche ist der Verein „Rösrather Bürgerbus“ (Rö-Bus), nachdem er das Ende des Linienbetriebs zum 31. März angekündigt hat. Auf einer Mitgliederversammlung zeigte sich, dass der Verein offen ist für neue Wege, auch für ein Busangebot auf Anforderung („On Demand“) und für Gespräche darüber, insbesondere mit der Stadt Rösrath.
In einer Aussprache wurde aber deutlich, dass sich dafür neue, jüngere ehrenamtlich Aktive finden müssten, da der bisherige Ehrenamtler-Stamm seit der Vereinsgründung im Jahr 2015 merklich älter geworden sei.
Anlass für die Mitgliederversammlung waren notwendige Nachwahlen zum Vorstand – nach dem plötzlichen Tod des Gründungsvorsitzenden Karlheinz Batzer kurz vor Weihnachten. Fast die Hälfte der 61 Mitglieder folgte der Einladung zu der Versammlung, diese wählte Wilfried Lingenberg zum neuen Vereinsvorsitzenden und Axel Breunsbach zum „Geschäftsführer Betrieb“. Gegenkandidaten gab es nicht, die Wahlen waren einstimmig.
Rösrath: Verein muss nicht aufgelöst werden
Lingenberg betonte, dass die Einstellung des Fahrbetriebs nicht zwangsläufig eine Auflösung des Vereins nach sich ziehen müsse. Der in der Satzung festgelegte Vereinszweck lasse dafür Spielräume. So sei „die Förderung und Verbesserung der Mobilität der Bevölkerung in der Stadt Rösrath, insbesondere der älteren und jugendlichen Menschen aus allen Ortslagen“ möglich. Einen klaren Plan für ein solches Engagement hat der Verein bisher aber nicht. So beschloss die Mitgliederversammlung auch, den Mitgliedsbeitrag für das laufende Jahr auszusetzen.
Beim Blick auf die aktuelle Situation des Vereins wurde klar, dass er „finanziell zwar noch gesund ist, allerdings spätestens seit Mitte des letzten Jahres von der Substanz lebt“, wie einer Pressemitteilung zu entnehmen ist. Trotz „einiger Anstrengungen“ wie einem noch kürzer getakteten Fahrplan, kostenlosen Kennenlernfahrten und Präsenz auf den Stadtfesten seien die Fahrgastzahlen auf einem „deutlich zu niedrigen Niveau“ geblieben.
Eben dies hat zu der Entscheidung geführt, den Fahrbetrieb einzustellen, weil damit der zeitliche und finanzielle Aufwand aus Sicht des Vereins „in keinem Verhältnis“ zum Nutzen des Bürgerbus-Betriebs steht. Auf der Mitgliederversammlung fand dies breite Zustimmung.
Beim Blick auf ein mögliches Angebot „On Demand“ wurde deutlich, dass ein anderswo üblicher Betrieb bis 21 Uhr auf ehrenamtlicher Basis nicht zu leisten sei. Auch eine von Bürgerbus-Vereinen verlangte Abgrenzung zum Taxigewerbe werfe Fragen auf.