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Vor WeihnachtenWohncontainer am Kammerbroich für Geflüchtete in Rösrath sind bezugsfertig

Lesezeit 3 Minuten
Planmäßig konnten Beschäftigte des Unternehmens Fagsi GmbH den Schlüssel für die am Kammerbroich in Rösrath aufgestellten Wohncontainer an die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung übergeben. 72 Flüchtlinge sollen dort unterkommen.

Planmäßig konnten Beschäftigte des Unternehmens Fagsi GmbH den Schlüssel für die am Kammerbroich in Rösrath aufgestellten Wohncontainer an die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung übergeben. 72 Flüchtlinge sollen dort unterkommen.

Die Containeranlage für 72 Flüchtlinge am Kammerbroich in Rösrath ist bezugsfertig. Die Stadt sucht weitere Unterkünfte auf dem Wohnungsmarkt.

Noch vor Weihnachten können die ersten Flüchtlinge in die Wohncontainer am Kammerbroich einziehen: Das Morsbacher Unternehmen Fagsi GmbH hat die Container fristgerecht aufgestellt und an die Stadt übergeben. Sie bieten Platz für 72 Personen, wie vom Stadtrat beschlossen. Die ersten Geflüchteten, die einziehen sollen, sind momentan in Containern am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium untergebracht, die noch vor Jahresende zu räumen sind – der Mietvertrag läuft aus, zudem wird die Fläche für die Erweiterung der Schule benötigt.

Die Möblierung der Unterkünfte für Geflüchtete am Kammerbroich läuft. Es sollen bis zu vier Personen pro Schlafraum unterkommen.

Die Möblierung der Unterkünfte für Geflüchtete am Kammerbroich läuft. Es sollen bis zu vier Personen pro Schlafraum unterkommen.

Die Wohncontainer am Kammerbroich wurden von der Stadt Rösrath erworben, als Gesamtkosten sind 2,7 Millionen Euro veranschlagt. Nach Angaben der Technischen Beigeordneten Bianca Lorenz (CDU) ist das die „Aufsummierung aller Kosten rund um die Errichtung der Anlage“. Die Kosten für die „reine Containeranlage“ liegen laut Stadt bei 2,2 Millionen Euro – einschließlich Schallschutz, Wärmeschutz und Brandschutzkonzept.

Hinzu kämen aber noch „Nebengewerke und Nebenarbeiten“ – etwa Anlagen für Strom und Trinkwasser. In den neuen Containern gibt es Schlafräume für maximal vier Personen – je nach Familiengröße und persönlichen Gegebenheiten ist auch eine Belegung mit weniger Personen möglich. Es gibt zudem Gemeinschaftsbäder und Gemeinschaftsküchen. „Es ist ein vernünftiges Gebäude“, sagt der Erste Beigeordnete Martin Stolte.

Rösrather können sich in Betreuung von Geflüchteten einbringen

Mit angemessener Möblierung der Räume und Betreuung der Geflüchteten sei eine gut funktionierende Unterkunft zu erwarten. Beschäftigte der Stadt sollen dort regelmäßig präsent sein, sowohl „Objektbetreuer“, die Hausmeisterarbeiten erledigen, als auch ein Sozialarbeiter-Team.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger, auch aus der Nachbarschaft, die sich bei der Betreuung von Flüchtlingen engagieren wollen, sind ebenfalls willkommen. Unter dem Dach „Gute Nachbarschaft Rösrath“ können sie sich einbringen, Anlaufstelle für Interessierte ist der Fachbereich Soziales der Stadtverwaltung. „Ich hoffe, dass die Menschen hier gut ankommen, auch in der Nachbarschaft gut ankommen“, sagt Stolte.

„Die Standortsuche hat sich gelohnt“, sagt Lorenz zu dem schließlich ausgewählten Grundstück am Kammerbroich – der zunächst anvisierte Standort an der Brander Straße, in unmittelbarer Nähe der Autobahn A 3, war aus Lärmschutzgründen nicht haltbar, wie berichtet. Das Grundstück am Kammerbroich ist deutlich ruhiger, im Grünen und doch nicht weit entfernt von Einkaufsmöglichkeiten an der Kölner Straße sowie von Bus und Bahn.

Mit dem vorerst guten Ende der Diskussion über die Container am Kammerbroich ist das Thema der Unterbringung von Geflüchteten aber nicht abgeschlossen. Angesichts der von der Stadt erwarteten weiteren Zuweisungen von Flüchtlingen durch die Bezirksregierung bleibe die Lage in Rösrath „weiterhin angespannt“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung.

Bei der Suche nach weiteren Unterkünften setzt die Stadt aber vorerst nicht auf weitere Container-Standorte, sondern auf das Anmieten von Wohnungen und anderen geeigneten Objekten (wir berichteten). Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) sagt zur Suche nach Wohnraum für Geflüchtete, die Situation sei nach wie vor „herausfordernd“.