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UmweltRösrather pflanzten 1.200 neue Bäume für besseres Klima

Lesezeit 3 Minuten
Mit seinen zwei Jahren pflanzte Anton seinen ersten Baum.

Mit seinen zwei Jahren pflanzte Anton seinen ersten Baum.

Es beteiligten sich zahlreiche Freiwilige an der Pflanz-Aktion.

Endlich Feiertag hieß es am Tag der Deutschen Einheit. Dieser wurde von den Menschen in der Region ganz individuell gestaltet. Während es sich die einen zu Hause gemütlich machten und sich von der Woche erholten, beteiligten sich rund 150 Helfer am „Einheitsbuddeln“, das, 2019 in Schleswig-Holstein ins Leben gerufen, nun zum ersten Mal in Rösrath stattfand.

Über den Tag galt es, 1.200 Bäume auf einer Waldfläche zwischen Georgshof und Fußheide einzupflanzen. Schädlinge und Trockenheit hatten dem Baumbestand in dem Waldstück in den letzten Jahren zugesetzt. Die Stadtwerke Rösrath gaben den Anstoß, mit der Stadt ergab sich schnell eine Kooperation und ein geeignetes Waldstück für die Aufforstung wurde gefunden.

Verschiedene Baumarten für Rösrath

Schon am Vormittag ging es los und die angemeldeten Helfer buddelten, eingeteilt in Gruppen, Elsbeeren, Libanon-Zedern, Wildkirschen und Roteichen ein.

Wie das richtig geht, erklärten und demonstrierten vorab Förster Georg Windmeier und Forstwirt Sebastian von Seydlitz vom Holzkontor Rhein-Berg-Siegerland. „Wir mischen zwei heimische Arten mit zwei fremdländischen und sorgen für Diversität auf der Fläche, die aber alle gut mit Trockenheit und Hitze klarkommen. Insgesamt haben wir dann rund zehn Baumarten hier“, gab Windmeier Waldwissen weiter und verteilte die Werkzeuge.

Unter den Kindern war auch ein Baumkenner

Ganz begeistert waren die Jungs der Diakonie Michaelshoven am Standort Stephansheide, die sich nach getaner Arbeit stärkten. Zwar hatte zunächst nur Valentino auf den Tag hingefiebert, schnell merkten aber auch Delian, Jaden, Noel und Damhat, wie viel Spaß es macht, als Gruppe zusammenzuarbeiten und etwas Neues zu lernen.

„Erst ein tiefes Loch buddeln, darauf achten, dass der Setzling nicht schief ist und die Erde nicht zu fest angedrückt wird“, hatten die Kinder verinnerlicht. Delian erwies sich zur Überraschung aller als Baumkenner, denn er erkannte alle vier Sorten. Eingebuddelt wurden am Hang rund 20 Wildkirschen von der Gruppe. „Das war richtig cool, danke, dass wir da sein durften“, bedankte sich Valentino mit strahlenden Augen bei Forstwirt von Seydlitz und reichte ihm die Hand zum Abschied.

Jüngster Baumpflanzer war erst zwei Jahre alt

Dieser wusste schon die kleinsten Helfer von der Aktion zu begeistern. Der zweijährige Anton war einer der jüngsten Teilnehmer und bekam vom Forstwirt eine exklusive Anleitung zum Pflanzen. Gemeinsam hoben die beiden das Loch im Boden aus, setzten die Roteiche hinein. Ein paar Mal stampfen und hüpfen, dann noch die Hülse als Wildschadensverhütung drumherum, fertig. Freudig klatschten die beiden ein und Anton bewunderte mit Stolz seinen ersten selbst gepflanzten Baum. Die Hülse beschriftete von Seydlitz nachträglich und eröffnete den Wettbewerb: Wer wächst schneller in den kommenden Jahren?

Auch Susanne und Christian Finke engagierten sich am Feiertag und buddelten Setzlinge von Elsbeeren und Libanon-Zedern ein. Künftig werden die Rösrather wie viele andere Helfer mit besonders offenen Augen durch dieses Waldstück gehen. „Es ist immer besser, etwas vor Ort zu tun, als nur zu schimpfen“, begründeten sie, wieso sie an der Aktion teilnahmen. Sie waren überrascht, wie viele Generationen zusammenarbeiteten und wie schnell diese erledigt war. „Dir sieht man die Aktivität noch im Gesicht an“, lachte Ehefrau Susanne und wischte ihrem Mann Erde von der Nase.

„Wir sind definitiv mehr als zufrieden. Mit dem Ansturm an einem Feiertag hätten wir im Leben nicht gerechnet“, sagte von Seydlitz anerkennend und beobachtete strahlende Gesichter, die sich auf den Rückweg machten. Irgendwann würden sie an diese Stelle zurückkehren und schauen, was aus nur 50 Zentimetern werden kann.