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Schulkind erkranktScharfe Kritik an Umgang mit Corona-Verdacht in Rösrath

Lesezeit 2 Minuten
Ärztin Coronatest

Eine Ärztin untersucht eine Probe auf das Coronavirus. (Symbolbild)

  1. Wie ist mit erkrankten Schulkindern umzugehen, bei denen eine Corona-Infektion denkbar ist?
  2. Ein aktueller Fall aus Rösrath beschäftigt die Eltern.
  3. Bei einem Kind wurde Fieber festgestellt, Schulleitung und Kreis-Gesundheitsamt wurden informiert.

Rösrath – Wie ist mit erkrankten Schulkindern umzugehen, bei denen eine Corona-Infektion denkbar ist? Sollten sie zum Schutz der Mitschüler vorbeugend getestet werden? Diese Frage werfen Eltern auf, deren Kinder eine zweite Klasse an der Katholischen Grundschule Rösrath (KGS) besuchen. Nachdem ein Kind Fieber bekam, informierten die Eltern die Schulleitung, die sich sofort ans zuständige Kreis-Gesundheitsamt wandte.

Dieses verwies an den Kinderarzt, der über einen Test zu entscheiden habe. Auch die Stadt Rösrath verwies auf den Arzt. Der Arzt wiederum erklärte der Mutter des Kindes am Telefon, sie solle 48 Stunden abwarten, dann sei zu entscheiden.

Mutter kritisiert Vorgehen der Behörden

Für Tanja Böttcher, deren Tochter die beste Freundin und in der Schule die Banknachbarin des erkrankten Kindes ist, lässt sich das Vorgehen der Behörden schwer nachvollziehen. Im Hinblick auf das individuelle Wohl des kranken Kindes sei die Sicht des Arztes plausibel, mit Blick auf den vorbeugenden Infektionsschutz in der Schule sei aber ein Test geboten.

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„Das Vorgehen schockiert uns“, sagt Böttcher zu den Reaktionen der angesprochenen Behörden. „Wenn ein Kind Symptome wie Fieber hat, muss man testen.“ Bei der Kreisverwaltung verweist Sprecherin Birgit Bär auf die „Risikoabwägung“ des Landes NRW und auf Studien, nach denen des Infektionsrisiko bei Grundschulkindern geringer sei. Für Böttcher ist das jedoch nicht überzeugend: „Das Land kann sich seiner Verantwortung nicht entziehen.“ Es müsse in Fällen wie diesem ein Test vorgeschrieben werden. Die Mutter des kranken Kindes sei „auf jeden Fall“ mit dem Test einverstanden gewesen, habe die Entscheidung des Arztes aber „hingenommen“.

Unzufrieden zeigt sich auch Rösraths Bürgermeister Marcus Mombauer (CDU). „Meiner Meinung nach sollte man vorsorglich testen“, findet er. Er äußert „allergrößtes Verständnis“ für die Sorgen der Eltern. Im aktuellen Stadium liege die Entscheidung über einen Test beim Arzt, sagt auch Mombauer. Angesichts der Sorgen der Betroffenen sollte der Arzt aber unbedingt einen Test vornehmen.