Schulzentrum in RösrathAnwohner kritisieren geplanten Ausbau als „Flächenfraß“
Rösrath – Nach dem Votum des Stadtrats zum neuen Regionalplan regt sich Widerstand gegen eine weitere planerische Weichenstellung: Die Stadt will am Freiherr-vom-Stein-Schulzentrum den „Allgemeinen Siedlungsbereich“ ausweiten auf das Paffrather Feld und damit Spielraum für eine künftige Entwicklung des Schulzentrums schaffen. Interessierte, die in der Umgebung wohnen, kritisieren dagegen einen unnötigen „Flächenfraß“.
Rösrath: Diskussionen um Waldstück an Schulzentrum
In der Debatte geht es um ein Waldstück zwischen der Dreifach-Turnhalle auf dem Schulgelände und dem Paffrather Hof, der hinter der LVR-Schule am Königsforst liegt. Anwohner Hans-Peter Justus sieht „ein Vorrücken der städtischen Bebauung in den Königsforst“ und setzt sich für den Schutz der „ökologisch wertvollen Fläche“ ein.
Er erinnert an die Flut vor einem Jahr und weist auf die schädlichen Folgen einer weiteren Flächenversiegelung auf einer Anhöhe hin. „Es gibt keine nachhaltige, vorausschauende Planung in der Stadt“, sagt Justus vor diesem Hintergrund.
Es seien einige Interessierte aus Gerotten aktiv geworden, berichtet er. Sie haben eine Petition formuliert, die einen Verzicht auf die Erweiterungsfläche für das Schulzentrum fordert – laut Justus haben bereits über 300 Bürgerinnen und Bürger unterschrieben. Nach den Sommerferien könnte das Echo noch größer werden.
Initiative richtet Anliegen an Bezirksregierung
Die Aktiven aus der Nachbarschaft wenden sich auch an die Bezirksregierung und appellieren, den Rösrather Vorschlag zu der Erweiterungsfläche nicht in den Regionalplan aufzunehmen. „Die Verwunderung ist immens“, sagt Justus zu den Anwohner-Reaktionen auf den Stadtrats-Beschluss. „Es ist einfach ein Unding.“
Dabei war sich die Kommunalpolitik in der Sache weitgehend einig: Gegen die Erweiterungsfläche stimmte nur Tom Höhne (FDP), der im Wahlbezirk Rösrath-Gerotten zur Kommunalwahl antrat, ansonsten gab es nur zwei Enthaltungen. CDU-Politiker Marc Schönberger, Vorsitzender der stärksten Stadtrats-Fraktion, betont, dass die angestrebte Änderung im Regionalplan nicht bedeute, dass am Paffrather Feld bald die Bagger anrollen würden.
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„Hier geht es um perspektivische Entwicklungen – darum, dass die Stadt in zehn, 20 Jahren noch Möglichkeiten hat.“ Das Verfahren zum Regionalplan werde sicher noch zwei Jahre dauern: Würde auch die Erweiterungsfläche aufgenommen, wäre erst die Grundlage für eine Änderung des Flächennutzungsplans und einen möglichen anschließenden Bebauungsplan geschaffen. „Vor Ende des Jahrzehnts“ sei sicher keine Bebauung der Fläche zu erwarten. Vor diesem Hintergrund sieht Schönberger persönliche Motive hinter der Anwohner-Kritik: „Da geht es um reine persönliche Interessenpolitik.“
Kontakt zu der Anwohner-Initiative aus Gerotten ist per E-Mail möglich unter hapeju1@t-online.de.