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TierliebeRösrather Verein vermittelt Hunde aus Spanien

Lesezeit 3 Minuten

Die ehrenamtlichen Helfer tragen einen Hund aus dem Transporter, der gerade aus Spanien angekommen ist. Mehrere Tage hat die Reise für den Hund gedauert.

Rösrath – Für 16 Hunde geht mit der Ankunft in Rösrath eine lange Reise vom spanischen Alicante nach Deutschland zu Ende. Gespannt warten die „Herrchen“ und „Frauchen“ auf ihre neuen Haustiere.

Als der Kleintransporter mit den Hunden um die Ecke biegt, ist die Freude groß. Ehrenamtliche helfen, die aufgeregten Tiere aus dem Wagen und zu ihren neuen Besitzern zu bringen. Neugierige Nasen schnuppern die erste Rösrather Luft. Teils etwas verängstigt, teils mit wedelnden Schwänzen werden die Helfer und künftigen Besitzer von den Hunden begrüßt.

Langfristige Vermittlung ist das Hauptziel

Infos

Der Verein Tierschutz-Team Europa nimmt die Haustiere auf einem Schutzhof in Rösrath-Stümpen sowie in mehreren Pflegestellen bis zur Vermittlung auf. Der Verein unterstützt unter anderem auch Kastrationsaktionen im europäischen Ausland. Weitere Informationen im Internet.

www.tierschutz-team.de

Die Tiere kommen aus einem Tierheim und werden vom Verein „Tierschutz-Team Europa“ auf dessen Schutzhof in Rösrath in Empfang genommen. „Alle Tiere aus Spanien, die zu uns kommen, sind gechipt, geimpft und entwurmt, also sozusagen komplett fertig zur Vermittlung“, erläutert Vereinsvorsitzende Barbara Sauer.

Leider finden nicht alle Hunde aus Spanien sofort ein neues Zuhause. Sie bleiben zunächst in der Auffangstation des Tierschutzvereins, wo sich sieben Tage die Woche jemand um sie kümmert. Nicht nur Hunde aus Spanien, auch jede Menge andere Tiere haben hier vorübergehend ein Zuhause. „Wir helfen immer da, wo gerade Not am Mann ist“, erklärt Sauer. „Unser Hauptziel ist eine langfristige, erfolgreiche Vermittlung“.

Das erreicht der Verein, der ausschließlich durch Spenden finanziert wird, indem er all seine Schützlinge auf seiner Internetseite vorstellt. Der Hof nimmt alle Tiere auf, die einen neuen Besitzer suchen. Mit zwei Tierheimen in Spanien pflegt der Tierschutzverein eine aktive Partnerschaft, das heißt, Hunde werden von den Tierheimen nach Deutschland gebracht und über die Internetseite vermittelt. Zudem werden die Tierheime mit Sachspenden unterstützt.

Unterstützung von vielen Seiten

„Wir wollen allen Tieren ein neues Zuhause geben, auch denen, die es vielleicht schwieriger haben. Wir vermitteln auch gerne an ältere Leute, wenn es passt. Die sind meist sehr dankbar für einen neuen tierischen Mitbewohner“, schildert Bella Depner, die seit fünf Jahren fast jeden Tag auf dem Hof aktiv ist. „Besonderen Wert bei der Vermittlung der Tiere legen wir auf eine artgerechte Haltung. Wir vermitteln zum Beispiel Kleintiere wie Kaninchen nur in große Gehege, in denen sie genug Auslauf haben, am liebsten draußen“, ergänzt Sauer.

Den beiden Ehrenamtlichen liegt die Arbeit mit den Tieren am Herzen. Tierliebe ist die treibende Kraft hinter dem Verein. Unterstützung für die Tierfreunde auf dem Hof kommt von vielen Seiten: Unter anderem hat der Tierschutzverein eine neue Schirmherrin. Die Ärztin Sabine Küppers aus Köln unterstützt die Organisation seit Juni. Außerdem hilft die Firma „CI Consulting“ aus Köln bei ihrem Freiwilligentag auf dem Hof bei anfallenden Arbeiten.

Trotzdem fehlt Geld an vielen Stellen. Die vier neuen Hundegehege, welche im letzten Jahr fertiggestellt wurden und in denen die Tiere in Gruppen leben, sollen zum Beispiel noch Bäume bekommen. Sie sollen den Tieren bei heißen Temperaturen Schatten spenden. „Dafür suchen wir Baumpaten. Wer spendet, dessen Baum erhält ein Schild mit dem Namen des Spenders oder einer anderen Inschrift“, teilt Sauer mit. Da sie gleich nebenan wohnt, ist der Weg zu ihren Schützlingen nie weit. Da sie von zu Hause aus arbeitet, kann sich die Vereinsvorsitzende ihre Arbeitszeit so einteilen, dass sie, wenn sie auf dem Hof gebraucht wird, gleich zur Stelle ist. Für Barbara Sauer bedeutet die tägliche Arbeit viel Stress. Trotzdem macht ihr die Aufgabe Spaß. „Wir machen das aus Liebe zum Tier. Sonst wäre das nicht möglich.“