WachstumsgrenzenRösrather Planungsausschuss berät über neues Wohngebiet
Rösrath – Die Stadt Rösrath stellt die Weichen für ein neues Baugebiet mit knapp 50 Häusern am Ortsrand von Forsbach. Im Planungsausschuss und Stadtrat haben die Politiker über einen neuen Bebauungsplan „Altvolberger Wiese“ zu beraten.
Das Gebiet, das bebaut werden soll, liegt zwischen den Häusern rund um den Altvolberger Hof und dem Waldrand, der größte Teil der bisherigen Freifläche soll Wohngebiet werden.
Einigung mit Investor
Ansprechpartner für das Gesamtprojekt ist der Investor KL Grund, die zahlreichen Grundstückseigentümer in dem Gebiet haben sich offenbar mit ihm geeinigt.
Nach seinen bisherigen Plänen will der Investor insgesamt 48 Grundstücke bebauen, davon 20 mit Einfamilienhäusern und 28 mit Doppelhäusern. Wie in Stadtverwaltung und Politik zu hören ist, könnte die Zahl der Wohneinheiten, insbesondere der Doppelhäuser, noch sinken.
Gewisse Zahl von Doppelhäusern wünschenswert
„Die Verträglichkeit wird eine große Rolle spielen“, sagt CDU-Fraktionschef Erhard Füsser. „Wir müssen sehen, wie die Mischung aussehen kann.“ Aus seiner Sicht wird das Projekt bei einer ersten Beratung im Planungsausschuss am heutigen Montag, 6. März, noch nicht entscheidungsreif sein. „Es wird erst einmal ein Austausch von Meinungen und Argumenten sein.“
Auch Dezernent Christoph Herrmann sieht Diskussionsbedarf: „Ich könnte mir vorstellen, dass der Entwurf noch überarbeitet wird.“ Herrmann findet ebenfalls, dass bisher „relativ viele Doppelhäuser“ vorgesehen seien. Andererseits gibt er zu bedenken, dass ein Doppelhaus mit einer Grundstücksgröße von 300 oder 350 Quadratmetern für Normalverdiener noch eher bezahlbar sei. Daher sei eine gewisse Zahl von Doppelhäusern wünschenswert.
Die lange Vorgeschichte des Bauprojekts
Das Bauprojekt hat eine lange Vorgeschichte. Im Rösrather Flächennutzungsplan ist das Gebiet seit 1990 für Wohnungsbau vorgesehen. Doch trotz wiederholter Anläufe kam das Projekt nicht weiter, zuletzt 2006. Hintergrund war, dass sich die beteiligten Grundstückeigentümer nicht einig waren. Aber auch die Zufahrt zu dem neuen Wohngebiet war umstritten, Anlieger in dem nördlich angrenzenden Gebiet, in den Straßen Hasenfeld und In den Auen, befürchteten zusätzlichen Verkehr vor ihrer Haustür.
Diese Hindernisse sind nun ausgeräumt, die Eigentümer haben sich offenbar verständigt, und auch die Frage der Zufahrt ist auf andere Weise gelöst. Anvisiert ist nun, von der Bensberger Straße aus eine neue Zufahrt zu dem geplanten Wohngebiet zu schaffen – etwa auf Höhe des Meisenwegs. Sie soll als Sackgasse gestaltet werden, eine Anbindung nach Norden, an die Straße In den Auen, ist nicht geplant. Eher für Diskussionsstoff könnte der erwartete Einwohnerzuwachs in Rösrath sorgen.
Weitere Fläche in Forsbach
Neben dem im Vorjahr anvisierten Neubaugebiet am Kirchweg mit etwa 50 Häusern rückt nun eine weitere größere Fläche für Wohnungsbau, ebenfalls in Forsbach, auf die Tagesordnung. Beide Projekte zusammen lassen 300 bis 400 zusätzliche Einwohner erwarten. Aus Sicht der Stadtverwaltung ist das überschaubar. Entgegen früheren Prognosen, die von einer stagnierenden Einwohnerzahl ausgingen, erwartet die Stadt Rösrath inzwischen ein Wachstum auf 30 000 bis 31 000 Bürger.
Es gehe um „Augenmaß“ bei dieser Entwicklung, betont Herrmann. „Wir müssen so wachsen, dass unsere Infrastruktur mit Schulen und Kindergärten optimal ausgenutzt wird.“ Ein stärkeres Wachstum sei angesichts der Nachfrage aus der Großstadt Köln sehr wohl möglich, aus Rösrather Sicht aber nicht wünschenswert.
Ein großer Teil des Bevölkerungswachstums in Rösrath erfolge über Verdichtung, stellt Herrmann fest. Das heißt, dass bestehende Häuser erweitert werden oder auf bereits bebauten, großzügigen Grundstücken zusätzliche Häuser entstehen. Auf diese Weise habe Rösrath in den vergangenen Jahren bereits Hunderte neue Einwohner gewonnen. Vor diesem Hintergrund falle der Zuwachs durch neue Baugebiete in Forsbach nicht besonders ins Gewicht.
Die Ausschuss-Sitzung am Montag, 6. März, beginnt um 17.30 Uhr im Bürgerforum Hoffnungsthal, 2. Etage.