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StatistikMehr Arbeitslose in Rhein-Berg, aber weniger offene Stellen

Lesezeit 3 Minuten
Eine Bewohnerin eines Pflegeheims wird von einer Pflegerin einen Gang entlang geschoben.

Fachkräftemangel hier, wachsende Arbeitslosigkeit dort: Auf dem rheinisch-bergischen Arbeitsmarkt gibt es gegenläufige Tendenzen.

Die Zahl der Arbeitslosen ist im November 2024 gestiegen - sowohl in Rhein-Berg als auch im ganzen Bezirk der Bergisch Gladbacher Agentur.

Mehr Arbeitslose als im Vormonat und erst recht deutlich mehr als im November 2023, zugleich aber zehn Prozent weniger offene Stellen als vor einem Jahr: Die trüben Zahlen der deutschen Wirtschaft machen sich zusehends auch auf dem Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach bemerkbar.

In diesem Bezirk, der bekanntlich die Landkreise Rhein-Berg und Oberberg sowie die kreisfreie Stadt Leverkusen umfasst, betrug die Arbeitslosenzahl insgesamt 24.010 Personen. „Dies sind 70 oder 0,3 Prozent mehr als im Vormonat und 1418 oder 6,3 Prozent mehr als im Vorjahr“, teilt die Gladbacher Agentur in ihrem November-Bericht mit. Die Arbeitslosenquote liegt damit im Bezirk bei 6,1 Prozent, nach 6,1 Prozent im Vormonat und 5,8 im Vorjahr.

Rückgang der Arbeitsstellen in Rhein-Berg

Die trübe Entwicklung gilt auch, wenn man ausschließlich die Daten für den Rheinisch-Bergischen Kreis betrachtet. Nicole Jordy, die Gladbacher Agentur-Chefin: „Im November 2024 beobachten wir einen Rückgang der gemeldeten Arbeitsstellen im Vergleich zum Oktober, was auf eine gewisse Verunsicherung auf dem Arbeitsmarkt hinweist.“

Jedoch, so Jordy weiter, gebe es auch positive Entwicklungen: „Besonders erfreulich ist die Zunahme der Einmündungen von Arbeitslosen im Alter von 15 bis unter 20 Jahren in Ausbildung oder Beschäftigung. Dies zeigt, dass der Ausbildungsmarkt noch offene Chancen bietet und junge Menschen zunehmend den Einstieg in eine qualifizierte Ausbildung finden.“ Die Berufsberatung sei auch weiterhin für Beratungsgespräche offen und steht sowohl jungen Menschen als auch Arbeitgebern zur Seite, sagte die Agenturchefin weiter.

Arbeitslosenzahlen in Rhein-Berg gestiegen

Mit 1583 Arbeitslosmeldungen und 1522 Abmeldungen stieg in Rhein-Berg die Arbeitslosigkeit nach Angaben der Agentur auf 9175 Personen (plus 68 Personen, plus 0,7 Prozent). Das sind 733 Arbeitslose (plus 8,7 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote liegt nun bei 6,0 Prozent, nach 5,9 Prozent im Vormonat und 5,5 Prozent im Vorjahr.

In den letzten vier Wochen stieg die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung um zwei (plus 0,1 Prozent) auf 3208 Personen. Zum Vorjahr ist das ein Plus von 327 Personen oder 11,4 Prozent. Im Bereich der Grundsicherung stieg sie um 66 (plus 1,1 Prozent) auf 5967 Personen – im Vergleich zum Vorjahr sind das 406 Personen mehr (plus 7,3 Prozent).

Die rheinisch-bergischen Arbeitgeber meldeten dem Arbeitgeber-Service von Agentur für Arbeit und Jobcenter im November 245 neue Stellen. Dies sind 67 weniger (- 21,5 Prozent) als im Vormonat und 43 weniger (- 14,9 Prozent) als im Vorjahr. Aktuell sind 1389 freie Arbeitsstellen (minus 113 / minus 7,5 Prozent zum Vormonat) gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 256 Stellen (15,6 Prozent) weniger.