AboAbonnieren

FesttagsstimmungSo liefen die Weihnachtsmärkte in Rhein-Berg am ersten Adventswochenende

Lesezeit 4 Minuten
Ein Blick von oben auf den Weihnachtsmarkt an Schloss Eulenbroich in Rösrath. Besucher stehen an den zahlreichen, weißen Ständen. Im Hintergrund ist das angestrahlten Tor zum Schlossgelände zu sehen.

100 Aussteller boten Weihnachtliches rund um das Rösrather Schloss Eulenbroich an.

In Rösrath, Kürten, und Moitzfeld strömten am ersten Adventswochenende tausende Menschen auf die Weihnachtsmärkte.

Manche der bergischen Weihnachtsmärkte sind bis zu den Festtagen geöffnet, andere nur für einen einzigen Tag – Charme haben sie alle.

Gemütlich in Kürten

„Gerade weil unser Weihnachtsmarkt nun zwei Jahre nicht stattfinden konnte, freuen sich jetzt alle sehr, mal wieder zusammen einen Glühwein oder Punsch zu trinken“, meinte Bürgermeister Willi Heider, der mit vielen Besucherinnen und Besuchern an einer Feuerschale mit offenem Buchenholzfeuer stand.

Darüber brodelte Feuerzangenbowle in einem alten Kupferkessel, der im letzten Hochwasser zwar weggespült worden, aber zum Glück rechtzeitig wieder aufgetaucht war. Frisch geräucherter Fisch und eine Feuerschale zum Stockbrotbacken für Kinder, eine Sammeltasse mit Kürtener Weihnachtsmarktmotiv, mit Lichterketten geschmückte Baumkronen und genügend Sitzplätze unter einem großen Zeltdach in der Platzmitte, da blieb man gerne.

Ein junger Mann mit Nikolausmütze rührt mit einer Kelle in einem Kessel auf dem Kürtener Weihnachtsmarkt.

Auf dem Weihnachtsmarkt in Kürten gab es Feuerzangenbowle.

Die Interessengemeinschaft Kürten hatte, ausschließlich mit ehrenamtlichen Helfern, ein abwechslungsreiches Wochenendprogramm auf die Beine gestellt: Tombola, Weihnachtslieder mit Trompete und Piano, Folk und südamerikanische Weihnacht, ein Auftritt von Grundschulkindern, Konzert des Jugendorchesters und ein Besuch vom Weihnachtsmann. In hübschen Fachwerkhäuschen am Platz und im Gemeindezentrum fand sich Handgearbeitetes, Gebasteltes und Gestricktes vom Topflappen bis zur Kuscheldecke in XXL. Traditionell kommt der Erlös des Marktes dem Ort Kürten zugute.

Familiär in Moitzfeld

Noch familiärer ging es in Moitzfeld auf dem Weihnachtsmarkt zu. Für nur einen Tag bauten die Mitglieder der Dorfgemeinschaft Moitzfeld ihre Stände im Schatten der Kirche auf. „Besonders schön ist, dass in unserem gut 800 Mitglieder zählenden Verein immer mehr lebendige Gemeinschaft, auch mit vielen jungen Leuten, entsteht“, stellte der Vorsitzendende Peter Steg fest. „Hier geschieht alles ehrenamtlich. Den Erlös aus unserer Tombola spenden wir an die Kita „Tausendfüßler““.

Schulen und Kindergärten, Vereine, insgesamt 41 fast ausschließlich private Aussteller boten vom Hundepullover bis zum selbst gemachten Pferdefutter, von Mistelkronen über Kunsthandwerk, Strick und Adventlichem, Gebäck, Marmeladen, Apfelsaft vom Baum in Sichtweite auf der Kirchwiese oder Eierlikör aus Eigenproduktion .

Eine Gruppe aus Erwachsenen und Kindern sitzt auf Strohballen um ein kleines Feuer herum und brät Stockbrot.

Beim Stockbrot-Backen mit den Kindern aus Moitzfeld: Peter Steg (Vorsitzender, l.), Almuth Reinher, Karin Bruns, Margret Nawroth (Vorstand Dorfgemeinschaft Moitzfeld, Bildmitte) .

Kita „Tausendfüßler“, GGS Moitzfeld und „Bensberger Kindergarten Verein“ zeigten stolz ihre Bühnendarbietungen. Zum Anleuchten des Weihnachtsbaumes und Ankunft von Nikolaus und Knecht Ruprecht, die Weckbrote an die Kinder verteilten, gab es auf der Kirchwiese kein Durchkommen mehr.

Entspannt in Rösrath

Rund um die prachtvolle Kulisse von Schloss Eulenbroich bot sich am ersten Adventswochenende rund 7000 Weihnachtsmarktbesuchern und -besucherinnen mehr Raum, um sich vom bunt gemischten Angebot der 100 Aussteller verführen zu lassen. „Die Gäste sind lockerer, auch irgendwie friedlicher. Viele wollen einfach abschalten und die Seele baumeln lassen“, freute sich Schlossmanagerin Lisa-Ann Wittkopf über die entspannte Atmosphäre.

Neue und altbekannte Aussteller hatten sich im Innenhof, Kellergewölbe, Wintergarten und auf allen Etagen von Schloss und Nebengebäude verteilt. Etwas abseits vom Hauptgeschehen lud eine Foodmeile zum Verweilen ein.

Ein Tisch mit zahlreichen Nussknackern auf dem Weihnachtsmarkt an Schloss Eulenbroich in Rösrath.

Rund 7000 Besucher bestaunten die kunstvollen Waren rund um Schloss Eulenbroich.

Besondere Produkte von kleineren Anbietern, selbst Hergestelltes und Unikate, von Privatpersonen zu Hause gefertigt und aus regionalen Betrieben dominierten auch in Rösrath. Chocolatier-, Spirituosen- und Gewürzstände lockten mit Spezialitäten. Schmuck und Handarbeiten, kunstvolle Floristik, ausgefallene Adventskränze, Taschen, Gefilztes, Bilder, Kleidung, die Häkelmütze mit Kölner Dom, das Collier mit überdimensionalem Emaille-Frosch oder Mops wechselten sich ab mit bunten Fantasiegestalten und Keramikpilzen für den Wegrand im Garten. Beliebtes Fotomotiv aller Eltern waren Nikolaus und Christkind.

Am verkaufsoffenen Sonntag konnte man in Rösrath sogar zu einem „Rundweg“ starten und neben dem Weihnachtsmarkt am Schloss und der evangelischen Kirche in Forsbach auch den Rösrather Wintermarkt, veranstaltet von der „Vereinigung Gemeinsam für Rösrath“ (GfR), besuchen. Der Markt fand zum ersten Mal auf dem neu bepflanzten Sülztalplatz statt. Freier Eintritt zum Wintermarkt, weihnachtliche Musik, der Duft von Glühwein, Apfelpunsch und Reibekuchen lockten zahlreiche Besucher.

Sie konnten sich über die Aktivitäten der GfR-Mitglieder und die vorbereitete Wünsche-Baumaktion zur Erfüllung von Weihnachtswünschen der Bewohnerinnen und Bewohnern im Haus Kleineichen und Wöllnerstift informieren. Verkaufsstände boten Adventsdekorationen, Christbäume und viele handgefertigte Artikel an. Während der Wintermarkt auf dem Sülztalplatz erst nächstes Jahr wiederkehrt, öffnet der Weihnachtsmarkt auf Schloss Eulenbroich am zweiten Adventswochenende erneut.