Elsdorf – Robin Semrau ist ein Rekordhalter. Der Rechtsaußen ist nicht nur der beste Torschütze der vergangenen Saison in der Kreisliga A mit 27 Treffern für Viktoria Glesch-Paffendorf II. Er war auch das jüngste FC-Mitglied, denn sein Vater meldete ihn schon knapp eine Stunde nach der Geburt im Verein an. Wir befragten den 20-jährigen Elsdorfer, der Medizin in Aachen studiert, vor dem Spiel der Geißböcke in der Europa Conference League gegen FC Slovácko am Donnerstag um 21 Uhr.
Wenn man so früh FC-Mitglied wird, ist man dann auch automatisch Fan?
Robin Semrau: Automatisch würde ich nicht sagen, aber ich wurde ja schon früh in diese Richtung gelenkt. Die richtige Liebe kam mit der FC-Hymne und dem Gefühl, im Stadion zu stehen und den FC nach vorne zu peitschen. Wenn man Fußball richtig versteht, ist man meiner Meinung nach halt einfach FC-Fan.
Die Partie des FC wurde von der Uefa als „Risikospiel“ eingestuft. Befürchten Sie ähnliche Ausschreitungen wie die in Nizza?
Ich hoffe und glaube, dass die Verantwortlichen der schrecklichen Taten in Nizza aus ihren Fehlern gelernt haben und die Reise durch Europa mit solchen Taten nicht weiter beschmutzen. Ich hoffe außerdem, dass die Sicherheitskonzepte diesmal richtig greifen, damit man sich voll und ganz auf den Fußball konzentrieren kann.
Sie haben heute noch Training bei Ihrem neuen Klub, dem Horremer SV. Gehen Sie danach vielleicht noch in Müngersdorf ins Stadion oder schauen Sie das Spiel im Fernsehen?
Zum Spiel im Stadion schaffe ich es leider nicht, aber nach dem Training werde ich das Spiel mit meiner Mannschaft bei einem kühlen Getränk im Vereinsheim auf jeden Fall genießen – und hoffentlich ein erfolgreiches Spiel unseres FC sehen.
Kann die erste Saisonniederlage gegen den 1. FC Union Berlin bei den FC-Spielern eine Blockade auslösen?
Nein, das glaube ich nicht. Die Mannschaft hat diese Saison schon mehrere Male Charakter und Willen gezeigt wie beispielsweise in Wolfsburg, bei RB Leipzig und im Rückspiel gegen Fehérvár. Es braucht schon mehr als eine Niederlage, um den FC aus dem Tritt zu werfen.
Wie kann Trainer Steffen Baumgart das vermeiden?
Ich bin ein großer Fan von Steffen Baumgarts Art, insbesondere davon, wie er hinter dem Team steht und alles gibt, um es von der Seitenlinie zu unterstützen. Wenn er so weitermacht und ihm das Team das Vertrauen schenkt, kommt der FC schnell wieder in die Siegesspur.
Hätten Sie als beidfüßiger Torjäger dem FC gegen Union nicht helfen können?
Mit etwas Glück hätte ich das vielleicht gekonnt, aber da müsste ich mich mal persönlich mit Steffen Baumgart unterhalten. Spaß beiseite, mit dem FC-Wappen auf der Brust, den Fans im Rücken und dem Gesang im Ohr im Rhein-Energie-Stadion hätte ich automatisch 200 Prozent gegeben.
Was für ein Spiel erwarten Sie gegen die Tschechen? Wie geht es aus?
Gegen den 1. FC Slovácko sehe ich unseren FC natürlich in der Favoritenrolle, aber ich denke auch, dass die Tschechen ordentlich kämpfen werden. Über die gesamte Spielzeit wird sich der FC aber durchsetzen, und mein Tipp ist ein 3:1.