Vollsperrung der A61Das Verkehrschaos bleibt aus – vorerst
Rhein-Erft-Kreis – Das von einigen Beobachtenden erwartete Chaos hat einen Namen: Autobahn-Vollsperrung! Allerdings hielt sich das Schreckgespenst zumindest am Samstag noch ziemlich bedeckt. Ohne dass es zu nennenswerten Verkehrsbehinderungen kam, wurde die A 61 vom Dreieck Erfttal bis Bergheim-Süd am frühen Nachmittag fast vollständig gesperrt. Auch auf den über diverse Landes- und Bundesstraßen durchs Kreisgebiet führenden Umleitungsstrecken für den regionalen Verkehr blieb es nach der Autobahnschließung ruhig. Das könnte sich allerdings ändern, wenn ab Montagmorgen wieder viel mehr Lastwagen und Berufspendler unterwegs sind.
Am Samstagmorgen begann der Straßendienst damit, mehrere Hundert rot-weiße Absperrbaken an den betroffenen Fahrspuren auf der Autobahn selbst und an Zufahrten zur A 61 zu platzieren. Die Kolonnen arbeiteten sich ab dem Dreieck Erfttal nach Norden bis zum Autobahnkreuz Kerpen vor. Am Nachmittag war die Piste auf dem 21 Kilometer langen Abschnitt zwischen Erftstadt und Bergheim-Süd dann fast komplett dicht und autofrei. Betroffen ist nur die Fahrbahn nach Norden in Richtung von Venlo. Lediglich die drei Kilometer lange, für den Umleitungsverkehr wichtige Passage von Erftstadt-Gymnich bis Kerpen-Türnich kann weiterhin befahren werden.
Länger braucht man auf jeden Fall
Die Vollsperrung wegen der am Montag beginnenden Fahrbahnsanierungsarbeiten hatte im Vorfeld für einigen Unmut in den Rathäusern der Anrainerkommunen Erftstadt, Kerpen und Bergheim gesorgt. Die Städte waren von der zuständigen Autobahn GmbH des Bundes recht kurzfristig informiert worden und befürchten nun zudem großen Belastungen auf den Umleitungsstrecken für den regionalen Verkehr. Immerhin soll die A 61 voraussichtlich bis Mitte Dezember gesperrt bleiben. Geschlossen ist auch die Abfahrt Kerpen auf der A 4 aus Fahrtrichtung Köln. Es gibt inzwischen aber Überlegungen, Teilstrecken nach Möglichkeit schon früher wieder zu öffnen.
Am Samstag blieb es zwar noch ruhig, doch Autofahrerinnen und Autofahrer, die beispielsweise von Erftstadt-Lechenich nach Bergheim wollen, müssen auf jeden Fall mehr Zeit und mehr Kilometer einplanen. Für die Strecke von der Auffahrt Erftstadt bis zur Abfahrt Bergheim-Süd braucht man auf einer störungsfreien A 61 normalerweise etwa zehn Minuten. Fortan werden ab Liblar oder Lechenich viele Motorisierte wohl durch Dirmerzheim fahren, vor Gymnich zur Autobahn abbiegen und dann die A 61 bis Türnich nutzen.
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Folgt man von dort aus der mit roten Punkten gekennzeichneten Umleitungsstrecke, geht es über die B 264 und die B 477 recht weiträumig westlich an Kerpen, Blatzheim und Sindorf vorbei bis zur Anschlussstelle Bergheim, wo man wieder auf die A 61 in Richtung Venlo auffahren kann. Für 30 Kilometer braucht man auf freier Strecke eine gute halbe Stunde. Wer sich für clever hält und daran denkt, ab Türnich lieber durch Kerpen-Horrem und Quadrath-Ichendorf zur Auffahrt Bergheim-Süd zu düsen, belastet nicht nur die Bewohner der Ortschaften. Er spart auch nur wenige Kilometer und muss wegen vieler Ampeln und höherer Verkehrsdichte sogar noch mehr Zeit einplanen.
Richtig heftig wird es für den überörtlichen Durchgangsverkehr auf den Autobahnen, denn die Umfahrungen sind sehr weiträumig angelegt. So führt eine der Ausweichrouten vom Kreuz Kerpen über die A 4 bis zum Kreuz Aachen, dann über die A 44 und die A 46 bis zum Dreieck Wanlo, wo man wieder auf die A 61 auffahren kann. Da kommen statt der üblichen knapp 40 Kilometer mehr als 80 Kilometer zusammen. Genaue Informationen über die Umfahrungen findet man unter „Verkehrsmeldungen“ auf www.autobahn.de/rheinland