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SilvesterlaufBeim sportlichen Jahresausklang in Bedburg steht der Spaß im Vordergrund

Lesezeit 3 Minuten
Dutzende Läuferinnen und Läufer, darunter auch Kinder, beim Start.

Gemeinsam starteten alle Läufer auf die unterschiedlich langen Strecken.

Vier Strecken wurden angeboten: 5200 und 10.500 Meter für Läufer und Walker, 15 800 Meter und Halbmarathon für Läufer. Um 13 Uhr ging's los.

Den wohl berühmtesten Silvesterlauf gibt es seit 1925 in São Paulo/Brasilien. Emil Zatopek, Lasse Viren, Bikila Abebe oder Rosa Mota kämpften hier um den Sieg. Gewinnen? Das dürfte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Bedburger Silvesterlaufes, der jetzt zum 17. Mal stattfand, ziemlich egal gewesen sein.

Hier ging es nicht ums Siegen, auch die Laufzeiten wurden nicht offiziell gemessen, hier standen der Spaß im Vordergrund, das Gemeinschaftsgefühl, die Gewissheit: Nach einem anstrengenden Jahr schaffe ich meine Strecke noch und kann zuversichtlich ins neue Jahr blicken.

Wir haben uns für die Kurzstrecke entschieden
Walkerinnen vom SV Rheidt

Natürlich hatten Smart-Watches mit Zeitmessung, Intervalleinteilung, Blutdruck- und Herzfrequenz-Kontrolle Hochkonjunktur. Blicke in die winterliche Natur waren seltener als die auf das Chronometer am Handgelenk. Vier Strecken wurden angeboten: 5200 und 10 500 Meter für Läufer und Walker, 15 800 Meter und Halbmarathon für Läufer.

Gemeinsame Startzeit: 13 Uhr, Schützenhütte Gut Hohenholz in Bedburg. Traditionelle Motivation beim Bedburger Silvesterlauf: Die Brezel, die jeder Teilnehmer bekommt. Und natürlich der Glühwein. „Wir haben uns für die Kurzstrecke entschieden“, sagen die Walkerinnen vom SV Rheidt augenzwinkernd, „dann können wir sicher sein, noch etwas vom Glühwein abzubekommen!“

Auch die Schwimmgruppe der DLRG Bedburg ging an den Start

Petra Kramer betont, dass der Spaß an der Bewegung im Vordergrund stehe, man stelle sich auf ein Tempo ein, bei dem man noch miteinander reden könne. Ähnlich sehen es die Mitglieder des „Michael-Steller-Laufpoint“ aus Kerpen-Türnich. Sie verteilen sich auf die Fünf- und die Zehn-Kilometer-Strecke.

Auch ihnen geht es nicht ums Siegen, sondern ums Ankommen. In ihrer Laufgruppe gibt es allerdings durchaus eine Leistungsorientierung, einige Mitglieder hatten schon Marathons und sogar 100-Kilometer-Läufe hinter sich gebracht. Auch ein Schwimmverein ist am Start: Die Schwimmgruppe der DLRG Bedburg hatte sich diesmal aufs Laufen verlegt.

Alina Bickendorf: „Wir nutzen das als Training, laufen auch privat, aber um Leistung und Zeiten geht es uns nicht, das reservieren wir fürs Schwimmen!“ Der frühere Organisator des Bedburger Silvesterlaufs, Werner Peters, 73, hat sich diesmal zehn Kilometer vorgenommen. Er hat bereits 22-mal an einem Marathon teilgenommen, darunter auch in New York.

Seine Familie ist lauf-verrückt: Diesmal läuft auch seine Tochter Anja mit. Auf ähnlichem Niveau ist Alfred Hermes, 77, unterwegs. Er absolvierte den ersten Köln-Marathon in den 90er-Jahren, seine Zeit damals: 2:41 Stunden. Er läuft seit Jahren alle Strecken von 800 Metern bis Halbmarathon, war in seiner Altersgruppe bereits 40-mal Deutscher Meister.

2021 wurde er Europameister im Berglauf auf Madeira in der Gruppe 75-79 Jahre. Bei der Deutschen Cross-Meisterschaft in diesem Jahr belegte er in der Ü75-Gruppe Platz 3. Er startet für den Pulheimer SC. Extrem breit war das Alter der Läuferinnen und Läufer gestreut: Mit sieben Jahren die Jüngsten: Emily Harris, Emil Neunzig und Charlotte Unruh, Franz-Josef Bienefeld blickt auf 81 Lebensjahre zurück.