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Mietvertrag verlängertDas Bedburger Schloss bleibt Veranstaltungsstätte bis 2040

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Zu sehen ist das Bedburger Schloss, ein Backsteinbau, sowie im Hintergrund die Kirche St. Lambertus.

Das Schloss Bedburg bleibt bis 2040 als Veranstaltungsstätte erhalten. Die Stadt konnte den Mietvertrag mit dem Eigentümer vorzeitig verlängern.

Für das laufende Jahr sind nach Angaben der Stadt Modernisierungen und der Einbau einer behindertengerechten Toilette geplant.

Lesungen, Konzerte, Ausstellungen, aber auch Trauungen und Messen und Tagungen - die repräsentativen Räume im Erdgeschoss des Bedburger Schlosses sind nahezu an jedem Wochenende Schauplatz für Veranstaltungen. Und so soll es bleiben. Die Stadt hat den Mietvertrag, der Ende 2025 ausgelaufen wäre, vorzeitig bis zum Jahr 2040 verlängert.

„Unser wunderschönes Wasserschloss ist weit über die Grenzen Bedburgs hinaus bekannt“, sagt Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach. „Daher war es uns sehr wichtig, das Schloss als Teil des gesellschaftlichen Lebens in unserer Stadt zu erhalten.“

Bedburg: Restaurant Schlosskeller soll Ende Januar wieder öffnen

Die Verlängerung des Mietvertrags sei eine der letzten Amtshandlungen seiner ehemaligen Vertreterin und Dezernentin Sibille Brabender gewesen. Sie habe das Mietverhältnis „im Sinne aller Bedburgerinnen und Bedburger langfristig verlängern“ können.

Neben den zahlreichen repräsentativen Räumen im Erdgeschoss wie dem Arkadenhof, dem Rittersaal oder dem Delfter-Zimmer findet man im Bedburger Schloss auch mehrere Wohnungen. Ende Januar soll außerdem das Restaurant Schlosskeller mit neuem Pächter öffnen, teilt die Stadt Bedburg mit.

In den nächsten Jahren werde das Schloss, das seinen Ursprung im 12. Jahrhundert hat, modernisiert und mit einer behindertengerechten Toilette ausgestattet. Auch eine Verlängerung des Treppengeländers und eine Verbesserung der Außenbeleuchtung am Treppenaufgang sind geplant.

Eigentümer des Schlosses ist seit dem Jahr 2016 Walech Mehmani, der in Köln als Gastronom tätig ist. Er hat die Immobilie damals von der Hillebrand-Gruppe gekauft. Die Stadt Bedburg ist seit 1982 Mieterin von Veranstaltungsräumen im Schloss.

Bedburg: Schloss wurde vor Jahrhunderten im Sumpfgebiet gebaut

Das Schloss wurde im 12. Jahrhundert als Wasserburg im Sumpfgebiet der Erft errichtet. Im Laufe der Zeit wurde es mehrfach zerstört und in verschiedenen Baustilen wiedererrichtet. 1839 erwarb die Rheinische Ritterschaft das Anwesen und ergänzte den historischen Bau um einen viergeschossigen Schultrakt. Bis 1922 diente die Ritterakademie als Gymnasium für den Nachwuchs vornehmlich wohlhabender Familien.

Danach ging das Schloss samt Schultrakt in den Besitz der Gewerkschaft Neurath über und wurde als Verwaltungszentrum genutzt. In den 1970er-Jahren übernahmen Schlossverein und Stadt Bedburg die Immobilie und restaurierten sie. 1980 hat „Burgenkönig“ Herbert Hillebrand das Schloss erworben. Nach grundlegender Sanierung wurde das Gebäude für die heutige Nutzung eingerichtet. Die Ritterakademie wurde 2011 nebst Kapelle wegen schwerer Setzungsschäden abgerissen.