Kennengelernt haben sie sich auf der Kirmes in Elsdorf-Oberembt. Heute sind Karl Heinz und Hedwig Scheuern 60 Jahre lang verheiratet.
DiamanthochzeitDie Lust am Tanzen hat das Bedburger Paar nie verloren
Im September 1963 haben sich Hedwig Henseler und Karl Heinz Scheuern beim Ball zur Oberembter Kirmes kennengelernt. Sie sei mit ihrem Bruder Heinz dort gewesen, als ihr heutiger Mann sie zum Tanzen aufgefordert habe, erzählt die Jubilarin. Die Enttäuschung über ein verlorenes Fußballspiel habe ihm noch in den Knochen gesteckt, als er sie von der Theke aus gesehen habe. Da sei er rübergegangen, um sie aufzufordern, schildert Karl Heinz Scheuern. Immerhin habe er kurz zuvor einen Tanzkursus absolviert. Beim Tanzen sei es nicht geblieben, sie hätten sich gleich auf ein Wiedersehen verabredet.
Heute, 15. Mai, feiert das Paar seine Diamanthochzeit im Familienkreis. Auf den Tag genau vor 60 Jahren heirateten die damals 21-Jährige aus Winkelheim und der 22-jährige Maschinenschlosser aus Rheidt-Hüchelhoven auf dem Bedburger Standesamt, einen Tag später standen sie vor dem Traualtar in der Kirche des Doppelortes Buchholz-Winkelheim, der später dem Tagebau weichen musste. Ihre Familie habe eigens für die Hochzeit im Elternhaus ein Schwein geschlachtet, so Hedwig Scheuern.
Die Bedburger waren mehrmals Schützenmajestäten
Im August 1965 kam Tochter Doris zur Welt, im Juli 1969 Sohn Ralf. Für den Lebensunterhalt sorgte Karl Heinz Scheuern mit der Entwicklung und Herstellung von Ersatzteilen für den Panzer M 48 im Panzerwerk Quadrath-Ichendorf. „Franz Josef Strauß hatte zwar den Amis die Panzer abgekauft, aber keine Verträge über Ersatzteile abgeschlossen“, sagt Scheuern, der sich noch heute über die Chance freut, zeigen zu können, wozu ihn das bereits mit 13 Jahren erlernte Handwerk befähigte.
Später war er in der Reparaturabteilung des Kraftwerks Niederaußem beschäftigt. Immer wieder habe ihn die Belegschaft auch im Ruhestand zu kniffligen Aufgaben in die Werkstatt zurückgerufen, berichtet der Jubilar. Währenddessen entwickelte seine Frau ihre Kochkünste weiter und kochte in der Küche der „Altstadt-Stuben“.
Die Lust am Tanzen hat das Paar nicht verloren. Anlass dazu gab es, als sie die Sebastianus-Schützen als Könige und Bezirkskönige repräsentierten. Sie bekleidete beide Ämter 2004, er folgte ihr zwei Jahre später. Auf Reisen hätten sie zudem schöne Flecken kennengelernt, die Karibik oder San Francisco, aber keiner habe zum Bleiben eingeladen. „Wir sind eben Bedburger.“
Zur Feier erwarten die Eheleute Scheuern neben ihren Kindern auch die Enkelkinder Angelina und Torsten sowie Urenkelin Jill.