Die Stadt Bedburg hat am Gymnasium für ein Stück Straße eine Einbahnregelung eingeführt. Viele Autofahrer übersehen oder ignorieren das.
Autofahrer überfordertViele übersehen die Einbahnstraße am Bedburger Schulzentrum
Die Polizei hatte am Donnerstag in Bedburg alle Hände voll zu tun. Vier Uniformierte winkten ein Fahrzeug nach dem anderen heraus, innerhalb von etwas mehr als zehn Minuten dürften es rund 20 Autofahrerinnen und Autofahrer gewesen sein, die Aufklärung erhielten. Am Schulzentrum Bedburg gibt es seit Mittwoch eine neue Verkehrsführung mit einer Einbahnstraße.
Von der Karlstraße aus können Autofahrer nun zwar noch über die Eichendorffstraße in Richtung Gymnasium fahren, von dort aus aber nicht mehr zurück. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als entweder die Eichendorffstraße weiter Richtung Blerichen zu fahren oder die erst vor einigen Monaten geschaffene Stichstraße hinunter zur Adolf-Silverberg-Straße zu nehmen. Zudem ist das Stück Eichendorffstraße zwischen Karlstraße und Gymnasium nun wie auch die Karlstraße als Fahrradstraße mit besonderen Rechten für nicht motorisierte Zweiradfahrer ausgewiesen. Autofahrer müssen hier zurückstecken.
Verkehrsteilnehmer überrascht von neuer Regelung
Von der neuen Regelung waren aber die allermeisten Verkehrsteilnehmer am Donnerstagmorgen und am Mittag überrascht worden. Die Stadtverwaltung Bedburg hatte am Mittwoch lediglich auf ihrer Homepage knapp über die kurzfristige Umsetzung eines Beschlusses aus dem Verkehrsausschuss von Ende März berichtet. „Hierdurch wird eine deutliche Reduzierung der Verkehrsstärke im Bereich des Schulzentrums erwartet“, hieß es dort. Zahlreiche Eltern, die ihre Kinder zur Schule brachten oder abholten, fuhren jedoch wie gewohnt über die Eichendorffstraße zurück zur Karlstraße.
Auf der Facebook-Seite der Stadt Bedburg machten Bürgerinnen und Bürger ihrem Ärger über die Änderung Luft: „Weniger Chaos gibt es dadurch nicht“, schrieb etwa eine Nutzerin. „Ganz im Gegenteil. Die Eltern, die vorher schon Probleme beim Fahren, Rangieren und Parken hatten, bleiben jetzt erst recht mitten im Weg und vor den Parkplatzzufahrten stehen und stellen eine lebende Blockade dar. Wie das mehr Sicherheit für Schülerinnen und Schüler geben soll, ist mir schleierhaft. “
Für Irritationen entschuldigt
Die Stadtverwaltung hat inzwischen für mögliche Irritationen bei Schülern und Eltern um Entschuldigung gebeten. „Bei einem Termin vor Ort in dieser Woche mit der städtischen Stadtplanung wurde die Dringlichkeit dieser beschlossenen Maßnahme für eine Verbesserung deutlich“, teilt die Verwaltung mit. Daher habe der Bauhof die neue Regelung sofort umgesetzt, noch bevor man eine Pressemitteilung habe herausgeben können.
In den Herbstferien im vorigen Jahr war die Karlstraße, die aus Richtung Innenstadt zu den drei weiterführenden Schulen führt, zur Fahrradstraße umgebaut worden. Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer haben seitdem hier Vorrang, mit dem Auto darf die Karlstraße nur noch in Richtung des St.-Ursula-Wegs genutzt werden.