Vier Fahrzeuge angezündetBrandserie hält Bedburg in Atem
Bedburg-Kirch-/Grottenherten – Eine Serie ungeklärter Brände hält den Bedburger Doppelort Kirch-/Grottenherten in Atem. In den vergangenen sechs Wochen sind dort vier Fahrzeuge in Brand geraten. Der jüngste Fall lässt nun ganz besonders aufhorchen: Ein unbekannter Täter hat in der Nacht zu Mittwoch um 2.15 Uhr versucht, einen Sattelzug anzuzünden, in dem der 52-jährige Fahrer schlief.
„Die Polizeileitstelle erhielt am Morgen den Notruf des niederländischen Lkw-Fahrers, der mit seinem Gespann an einem Feldweg der Straße „Am Kölner Pfädchen“ seine Ruhezeit verbrachte“, sagt Bernd Mauel von der Pressestelle der Polizei.
Ein Fahrradfahrer weckte den schlafenden Lkw-Fahrer
Der Mann soll von einem unbekannten Fahrradfahrer geweckt worden sein. „Der Zeuge habe angegeben, dass etwas unter seinem Vorderrad brannte.“ Der Lkw-Fahrer habe daraufhin das Feuer unter dem Spritzschutz und dem Reifen selbst mit Wasser gelöscht.
Der Zeuge, der auf dem Arbeitsweg zu einer Bäckerei gewesen sein soll, fuhr im Anschluss mit seinem Fahrrad weiter, ohne Kontaktdaten zu hinterlassen. Polizisten konnten ihn im Lauf des Tages ausfindig machen und befragen.
Vier Brände innerhalb von sechs Wochen
Der erste Brand ereignete sich am 20. Januar. Dort war ein Ford Fiesta in Brand geraten, die Feuerwehr aus Kirch-/Grottenherten konnte das Feuer jedoch schnell löschen. Am 17. Februar brannte dann ein Peugeot in der Straße „Am Gringel“. Und in der Nacht zu Dienstag, 1. März, nur einen Tag vor dem Lkw-Brand, musste die Feuerwehr um 1.20 Uhr zu einem brennenden Opel Corsa in der Küppersgasse ausrücken. „Der Pkw brannte vollständig aus, ein Übergreifen der Flammen auf eine angrenzende Hecke konnte jedoch verhindert werden“, teilte die Feuerwehr danach mit.
Für den Leiter der Feuerwehr Bedburg, Guido Garbe, liegt der Verdacht nahe, dass ein Brandstifter sein Unwesen treibt. Spätestens beim dritten Brand sei klar gewesen, dass das Auto sich nicht von selbst habe entzünden können. „Der Wagen war schon längere Zeit wegen eines Motorschadens nicht bewegt worden“, sagt Garbe. „Wir haben nun alle Kameraden gebeten, künftig schon auf dem Weg zum Einsatz darauf zu achten, wer im Dorf unterwegs ist.“ Beim zweiten Brand etwa habe ein Feuerwehrmann auf dem Weg zum Gerätehaus ein Auto gesehen, das mit hoher Geschwindigkeit durch den Ort gefahren sei.
Polizei: „Wir prüfen Tatzusammenhänge“
„Wir prüfen Tatzusammenhänge, halten sie aber zum derzeitigen Zeitpunkt für unwahrscheinlich“, sagt hingegen Polizeisprecher Mauel. Die Ermittler würden in alle Richtungen arbeiten und sogar Zusammenhänge mit den Frechener Fällen von Brandstiftung prüfen. Dort soll ein Feuerteufel für 55 Brände im Wohngebiet zwischen Krankenhausstraße, Bonnstraße, Freiheitsring und Friedenstraße verantwortlich sein.
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Die Polizei hofft nun, dass sich weitere Zeugen melden. Hinweise an die Kriminalpolizei per Mail oder unter 02233-520.