Innenstadt-SanierungBedburg hofft auf Millionen für Verschönerung
- Der Bedburger Stadtrat will insgesamt 18 Millionen Euro in die Verschönerung der Innenstadt investieren.
- Dazu läuft ein Förderantrag bei der Bezirksregierung Köln.
- Auch für Hausbesitzer in der Innenstadt soll es für die Sanierung von Fassaden viel Geld geben.
Bedburg – Der Schlosspark soll aufgeräumt und neu strukturiert werden, das alte Rathaus bedarf einer Sanierung, eine Brücke zwischen Marktplatz und Schloss soll beide Stadtschwerpunkte miteinander verbinden. Andere Brücken sollen saniert und weitere öffentliche Räume neu gestaltet werden.
Und private Hausbesitzer sollen Zuschüsse für die Verschönerung der Fassaden ihrer Häuser erhalten: Mit dem Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (Isek) sollen rund 18 Millionen Euro in die Innenstadt fließen. Der Stadtentwicklungsausschuss hat das vom Bauamt erarbeitete Förderpaket, das 26 Einzelpunkte umfasst, dem Rat einstimmig zur Beschlussfassung empfohlen.
Wettbewerb für den Schlosspark
Die Summen sollen bis 2027 fließen, wenn der Antrag Gnade bei der Bezirksregierung findet. Die Stadt muss über die acht Jahre 5,44 Millionen Euro dazutun.
Vorgesehen ist für das kommende Jahr ein Wettbewerb zur Gestaltung des Schlossparks. Die alte Gärtnerei, eine Wildnis gegenüber den Tennisplätzen, soll mit einem Feld für „Urban Gardening“ gestaltet werden.
Auch der Spielplatz müsse dringend erneuert werden. Zudem soll, wie Fachdienstleiter Torsten Stamm vortrug, ein Haus-, Hof und Fassadenprogramm gestartet werden. Einwohner, die „nach den Spielregeln der Stadt“ (Stamm) ihre Häuserfronten in der Innenstadt in Schuss bringen, sollen jeweils mit bis zu 15.000 Euro unterstützt werden.
Ein dicker Posten ist die Sanierung des historischen Rathauses. Die Wand zwischen dem denkmalgeschützten Gebäude und dem Anbau ist marode. Eventuell muss der Anbau gar abgebrochen und neu aufgebaut werden.
Das ist kaum teurer als eine Sanierung ohne Abriss“, sagte Stamm, der dafür Kosten in Höhe von vier Millionen Euro nannte. Den Betrag müsse die Stadt ohnehin aufbringen, weil die Baumaßnahme unaufschiebbar sei. Damit hätte die Stadt unterm Strich den Eigenanteil bereits zum großen Teil erbracht, rechnete Torsten Stamm vor.
Wünsche der Bürger ermittelt
Auf eine Anfrage aus dem Gremium teilte Stamm mit, dass die vorgeschlagene Ausrichtung einer Landesgartenschau ebenfalls weiter verfolgt werden könne. „Das muss dann aber außerhalb des Innenstadtbereichs erfolgen, sonst kommt es zu einer Doppelförderung.“
Auch könne die Verwaltung beide Projekte mit dem vorhandenen Personal nicht stemmen. „Dann müssen Sie uns erklären, wie wir das machen sollen“, sagte der Fachdienstleiter in Richtung der Politiker.
Auslöser für das Projekt mit Landesförderung, das von der Bezirksregierung ausgelobt wird, war ein Beschluss aus dem vergangenen Jahr. Danach gab es bereits zwei Bürgerwerkstätten, in denen Wünsche ermittelt wurden. Dazu gehörte unter anderem eine Nutzung des alten Rathauses als Infopoint und Standort eines Citymanagements, das für den Anschub von Handel und Wandel in der Innenstadt zumindest vorübergehend eingerichtet wird.
Ziel des Isek-Konzepts sei es, die Innenstadt für Bürger und Besucher attraktiver zu machen und „negativen Entwicklungstrends entgegenzuwirken“, heißt es in der Begründung der Stadtverwaltung. „Wir könnten das aus unseren Haushaltsmitteln niemals leisten. Der Sanierungsstau ist einfach zu hoch“, betonte Stamm.
Der Förderantrag liegt, wie Stamm informierte, seit dem 30. September bei der Bezirksregierung. Am Dienstag, 4. November, 18 Uhr im Schloss, wird der Stadtrat, so ist nach einstimmigem Ausschussbeschluss zu erwarten, seine Zustimmung geben und damit den Antrag endgültig beim Fördergeber platzieren. Danach wird die Bezirksregierung den Projektentwurf prüfen und über eine Zuteilung der Fördermittel entscheiden.