Ausflug an die ErftKölner Schüler schwebt nach Kajak-Unglück weiter in Lebensgefahr
Bedburg – Es sollte ein schöner Schulausflug mit Kajaks auf der Erft werden. Er endete jedoch in einem schrecklichen Unfall. Am Mittwoch machten sich 21 Schüler und Schülerinnen der Geschwister-Scholl-Realschule aus Köln mit ihrem Lehrer auf in den Rhein-Erft-Kreis.
Unglück in Bedburg: Lehrer sprang verunglücktem Schüler hinterher
In Bergheim setzten sich die Jugendlichen in mehrere Kajaks. Zunächst lief alles nach Plan. Ein Guide führte die Gruppe durch das Gewässer. In Bedburg im Bereich Lindenstraße/Im Erftbusch mussten die Boote vor einer Stelle mit Strudeln und einem Wehr ans Ufer. Die Boote sollten hinter der Gefahrenstelle wieder eingesetzt werden. Was genau passierte, muss die Polizei noch ermitteln.
Fest steht bislang, dass ein Kajak am Ausstieg kurz schaukelte und ein 16-jähriger Schüler ins Wasser fiel. Die Strömung an dieser Stelle ist sehr stark. Der Junge trieb vor den Augen seiner Kameraden und Kameradinnen schnell ab. Der Lehrer sei ins Wasser gesprungen, um ihm zu helfen, berichten Zeugen. Doch alles ging so schnell, dass der Schüler gegen die Wasserströmung nichts ausrichten konnte. Die Rettungskräfte wurden um 13.14 Uhr alarmiert.
Kölner Schüler: 16-Jähriger musste reanimiert werden
80 Meter hinter der Unfallstelle wurde der Schüler von der Feuerwehr aus dem Wasser gezogen. Er musste reanimiert werden. Während der Wiederbelebungsmaßnahmen landete ein Rettungshubschrauber an der Unglücksstelle. Der 16-Jährige wurde in eine Spezialklinik gebracht. Auch der Lehrer musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Mehrere Seelsorger kümmerten sich um die Jugendlichen.
Auch zwei Tage nach dem Unglück wird der schwer verletzte Jugendliche weiterhin intensivmedizinisch betreut, dies teilte de Keispolizei am Freitag mit. Die Ärzte können derzeit eine akute Lebensgefahr nicht ausschließen. Auch der zur Hilfe geeilte Lehrer (52) befindet sich nach derzeitigem Sachstand weiterhin zur Behandlung im Krankenhaus.
„Wir werden versuchen, die richtigen Schlüsse daraus ziehen, dass die Erft nicht mehr unterschätzt wird, so wie es leider immer wieder der Fall ist“, sagt Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach. „Man hat schnell das Bild, dass das nur ein kleines Flüsschen ist und es schon irgendwie schiefgehen wird.“
Man werde mit dem Erftverband sprechen, wie für eine bessere Absicherung gesorgt werden könne. Auch die Wehr müsse technisch mehr befähigt werden, damit sie auch weiterhin einen so guten Job machen könne.