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StadtratNeue Partnerstadt aus Spanien für Bedburg

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Bedburg bekommt eine neue Partnerstadt: Es ist das Blumenparadies Estepona an der Costa del Sol unweit von Malaga in Süd-Spanien.

Bedburg bekommt eine neue Partnerstadt: Es ist das Blumenparadies Estepona an der Costa del Sol unweit von Malaga in Süd-Spanien.

Bedburg will sich mit der Stadt Estepona nahe Malaga zusammentun – der Goldschmied „Heinrich aus Harff“ ist ein besonderes Bindeglied.

Bedburg bekommt eine neue Partnerstadt: Estepona eine Stadt am Mittelmeer in der Nähe der südspanischen Metropole Malaga. Obwohl Estepona mit rund 75.000 Einwohnern knapp dreimal so groß ist wie Bedburg verbinde die beiden Gemeinden einiges, betonte Bürgermeister Sascha Solbach im Stadtrat: „Genau wie wir befindet sich Estepona in einem Transformationsprozess. Dort ist man dabei, auf Ökotourismus umzustellen genauso wie wir dabei sind, unsere Energiewirtschaft ökologisch umzustellen.“

So gebe es viele Anknüpfungspunkte und gemeinsame Interessen, erläuterte Solbach. Der Bedburger Rat sah das genauso und entschied einstimmig, die Städtepartnerschaft mit Estepona zum nächstmöglichen Termin offiziell zu beginnen. Der Stadtrat von Estepona hatte sich bereits für die Partnerschaft ausgesprochen. Nur eine rechtspopulistische Splittergruppe war dagegen gewesen.

Estepona setzt auch auf erneuerbare Energien

Estepona sei mit ökologischen Fragen konfrontiert, heißt es im Protokoll des Gesamtstadtrates: „Insbesondere für unsere Stadt sind Dürre und ökologische Nachhaltigkeit vorrangige Probleme dieser Zeit.“ Bedburg entwickele „innovative und zukunftsweisende Projekte in der Energiewende und Versorgungssicherheit auf Basis erneuerbarer Energien“, heißt es an anderer Stelle.

Diese Herausforderungen würden nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa gelten: „Auch die Stadt Estepona befindet sich in dieser Situation und unternimmt Vorstöße in diesen Bereichen.“

Schon lange ein intensives Verhältnis zu Spanien

Bedburg hat schon lange ein besonders intensives Verhältnis zu Spanien. In den 60er und 70er Jahren kamen viele Menschen aus Südspanien zur Zuckerfabrik und bildeten eine kleine Enklave in Bedburg, die sich sonntags in der Schlosskapelle zu spanischen Messfeiern traf. In den 80er Jahren fanden Historiker heraus, dass es sich bei dem berühmten spanischen Goldschmied Enrique de Arfe (1475-1545) , der sich 1506 in León niederließ und für die Kathedralen in León, Córdoba, Cádiz, Toledo und Sahagún Tabernakel in gotischem Stil fertigte, wahrscheinlich um „Heinrich aus Harff“ handelte.

Eine große Reisegruppe unter Leitung des Kasterer Pastors Manuel Pozuelo machte sich daraufhin mit dem Bus auf zur berühmten Fronleichnamsprozession nach Toledo. Dort wurde im Beisein des damaligen Königs Juan Carlos die von Heinrich aus Harff geschaffene riesige Goldmonstranz durch die dicht bevölkerten Straßen getragen.

Die Städtepartnerschaft mit Leben erfüllen sollen nun vor allem die Schülerinnen und Schüler. Noch in diesem Jahr soll es den ersten Austausch geben. Darüber hinaus sollen die Bedburger mitentscheiden, was im Rahmen der Partnerschaften stattfinden soll. CDU-Stadtrat Andreas Becker, der auch im Städtepartnerschaftsverein Bedburg aktiv ist, lädt deshalb für Donnerstag, 25. April, 18 Uhr, ins Rathaus ein. Dort werden alle vier Partnerstädte vorgestellt und in Arbeitsgruppen mögliche Aktivitäten gesammelt.