Wahl in BedburgKoerdt räumt schon früh das Feld

Herzlich begrüßt wurde Wahlsieger Sascha Solbach (r.). Auch FWG-Vorsitzender Markus Gießen (3.v.r.) gratulierte.
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Bedburg – Sascha Solbach heißt der neue Bedburger Bürgermeister. Mit 57,8 zu 42,2 Prozent löste der SPD-Mann den langjährigen CDU-Bürgermeister Gunnar Koerdt ab. Mit lauten „Unglaublich-Unglaublich“-Rufen wurde Solbach, der auch Kandidat der Freien Wählergemeinschaft Bedburg (FWG), der FDP und der Grünen war, von seinen Unterstützern begrüßt. „Ich bin sehr, sehr froh. Die Menschen haben meine Einladung für einen neuen Politikstil angenommen“, sagte Solbach, der versprach, die Bürger bei künftigen Entscheidungen besser zu beteiligen.
Rückzug aus der Politik
Wahlverlierer Koerdt hatte unterdessen schon vor dem Ende des Auszählens aller Stimmen das Rathaus zusammen mit seiner Familie verlassen. Er räumte eine „heftige Niederlage“ ein und kündigte an, sich komplett aus der Politik in Bedburg zurückziehen zu wollen. Er dankte seinem Team und kritisierte, dass ein „äußerst unfair geführter Wahlkampf nun zu Ende“ gehe.
Unterdessen machte sich bei der CDU, die wieder klar stärkste Fraktion im Bedburger Stadtrat geworden ist, Unzufriedenheit breit. „Der Verlust des Bürgermeisteramtes ist für uns natürlich nicht zufriedenstellend“, sagte der stellvertretende Bürgermeister Heinz-Gerd Schmitz. Auch CDU-Stadtverbandsvorsitzender Hans Schnäpp war fassungslos. Er hätte schon damit gerechnet, dass es knapp werde, sagte Schnäpp. „Aber ich hätte mein Haus darauf verwettet, dass der Vorsprung von Solbach auf Koerdt niemals so groß wird.“ Einzig positiv sei, dass die CDU nach wie vor die stärkste Fraktion im Stadtrat sei. Die FDP reagierte mit Sarkasmus auf ein miserables Ergebnis: „Wie es derzeit aussieht, haben wir höchstens einen Sitz im Stadtrat. Das ist wirklich krass“, sagte Parteivorsitzender Willi Hoffmann. Grünen-Spitzenkandidatin Gabriela Leibl freute sich dagegen über zwei Sitze.
SPD-Ortsverbandsvorsitzender Bernd Coumanns kündigte eine Politik ohne feste Bündnisse an. „Mit der alten Koalition von CDU, FDP und Grünen ist die Stadt nicht gut gefahren.“ Als das Ergebnis feststand, statteten Solbach und Ehefrau Christine dem Rathaus einen ersten Besuch ab. Dort wurde Solbach von zahlreichen Mitarbeitern begrüßt, darunter Kämmerer Herbert Baum und seiner Stellvertreterin Sibille Brabender-Lipej.