Nach Ende seiner aktiven Karriere als Spieler hat der Mann des BV Kirch-Kleintroisdorf unzählige Partien geleitet. Sein Enkel tritt in seine Fußstapfen.
Willi Hamacher tritt abEin Urgestein aus Bedburg gibt die Pfeife als Schiedsrichter ab
Fast genau 50 Jahre ist es her, dass Willi Hamacher seine Prüfung als Schiedsrichter bestanden hatte, nun wurde er am Sonntag (11. Juni) beim Aufeinandertreffen der Fußballer seines Heimatvereines BV Kirch-Kleintroisdorf gegen die Spieler des FC Bergheim 2000 in der Kreisliga C sein letztes Spiel anpfeifen und in den Ruhestand verabschiedet.
Der Senior erinnert sich noch gut an die Zeit, als es sich zum Umschwung innerhalb seines Hobbys entschloss. „Schiedsrichter bin ich geworden, weil ich den Fußball damals als Spieler drangegeben habe“, sagt Hamacher, mittlerweile 77 Jahre alt, und erklärt: „Ich wollte mich aber weiterhin fit halten bei dem Sport, den ich mag.“
Bis in die Landesliga hat es Hamacher als Unparteiischer geschafft
Bis zur Landesliga war er als Referee aufgestiegen, ehe ihm mitgeteilt worden ist, dass es für ihn für größere Aufgaben wohl nicht reichen würde. Das war für den Fußball-Enthusiasten allerdings keine niederschmetternde Nachricht. „Da habe ich mir dann auch gedacht, bevor ich die Halbprofis pfeife, bin ich lieber in den unteren Ligen unterwegs, weil dort immer Schiris fehlen und gebraucht werden“, verrät Hamacher süffisant.
Ansonsten erinnert er sich gerne an so manche der Anekdoten, die sich während seiner aktiven Zeit angesammelt haben und die er auch zum Besten geben könnte. Doch darunter sei nichts Berühmtes, meint er.
Das eine oder andere Foul hat er nicht gepfiffen
Unschöne Reibereien mit Spielern habe es schon immer gegeben. „Da musst du als Schiedsrichter drüberstehen können“, so Hamacher. Um ein Spiel ordentlich über die Zeit zu bringen, habe er auch mal die Augen geschlossen und das ein oder andere Foul nicht gepfiffen. „Hätte ich immer alles abgepfiffen, wäre ich bestimmt öfters mal über den Platz gejagt worden“, sagt der gebürtige Rheinbacher und lacht, ohne großen Groll zu hegen.
„Auf dem Platz war ich selber vorlaut und habe mir nicht alles bieten lassen. In einem Spiel war ein Team mit meiner Leistung mal nicht zufrieden, weshalb sie mir von hinten in die Hacken treten wollten. Da habe ich die Füße mal etwas hochgezogen und einen Spieler getroffen, der sich dann wie ein Schauspieler hat fallen lassen. Das habe ich natürlich nicht mitbekommen und bin weitergegangen“, sagt Hamacher mit einem Augenzwinkern.
Die Schiedsrichterpfeife bleibt in der Familie
Dass er den Fußball nicht mehr aktiv auf dem Platz verfolgen und gestalten kann, schmerzt den ehemaligen Unparteiischen. Dennoch hat Hamacher weiterhin vor, regelmäßig die Amateur-Fußballer am Wochenende vom Spielfeldrand aus zu beobachten.
So auch seinen 16 Jahre alten Enkel Linus Maurice Hamacher, dem er nach dem Anpfiff am Sonntag seine Pfeife übergeben hat. Das Spiel hat der Vorsitzende der Kreisschiedsrichter, Norbert Szyszka, weiter geleitet.