Windrad in BedburgÖl tropft auf den Acker
Bedburg – Nun schon zum mindestens zweiten Mal ist es an einem Windrad auf Bedburger Stadtgebiet zu einem Ölschaden gekommen. Eine der Anlagen in der Nähe von Gut Kaiskorb im Norden der Stadt hat Öl verloren. Die Flüssigkeit tropfte am vergangenen Wochenende offenkundig auf einen Acker und einen Weg. Wegen des Schadens rückte auch die Feuerwehr aus. Die Einheit Kirch-/Grottenherten streute am Samstagvormittag das Öl auf den Wegen ab.
Das Ersatzteil fehlte
Weil das Ersatzteil für die Reparatur fehlt, legte der Parkbetreiber das Windrad zunächst still. Allerdings sollte die Reparatur noch in dieser Woche erfolgen. „Es handelte sich um eine kleine Leckage am Getriebeölfilter“, berichtet Daniel Duben von der Firma Abo-Wind, die den Betrieb in dem Park für das Unternehmen WPD Windmanager führt. „Es können nicht mehr als ein paar Tropfen gewesen sein.“ Ob es sich bei den Flecken auf den Wirtschaftsweg um Öl vom Windrad oder von einem landwirtschaftlichen Fahrzeug handelt, könne nicht mit Sicherheit gesagt werden.
Deutlich mehr Öl sei im Februar vorigen Jahres ausgetreten, als bei einem anderen der zwölf Windräder ein Schlauch der Getriebeölpumpe geplatzt sei. „Das ging auch auf den Acker“, sagt Duben.
Insekten kleben am Mast
Für den Bedburger Umweltschützer Rolf Thiemann ist der neuerliche Fall dennoch ein großes Ärgernis - auch wenn die Menge ausgetretenen Öls deutlich geringer als beim ersten Mal war. „Es kleben Tausende Insekten am Mast, wenn da Öl runterläuft“, sagt der Naturschutzberater. „Und einige Vögel picken die ab.“ Wenn sich unterhalb des Masts Pfützen bildeten, schwimme auch das Öl darin. „Tiere trinken das“, sagt Thiemann. Er habe nichts gegen Windkraft, betont der Bedburger. „Aber sie wird uns immer noch als saubere Energie verkauft. Das stimmt so aber nicht ganz.“
Die Behörden haben den Fall auf dem Schirm. „Nach der Erfahrung mit dem ersten Schaden wusste unsere Feuerwehr bereits, dass es sich um biologisch abbaubares Öl handelt, das in diesem Windrädern zum Einsatz kommt“, berichtet die Sprecherin der Bedburger Stadtverwaltung, Gabriela Leibl. Der Austritt des Öls sei „nicht schön, er ist aber auch nicht problematisch.“
Das könnte Sie auch interessieren:
Ähnlich äußert sich die Kreisverwaltung. „Das Amt für technischen Umweltschutz hat Ölschlieren am Mast sowie einige wenige Tropfen im Umfeld des Mastes festgestellt“, sagt Kreispressesprecher Thomas Schweinsburg. Dieser geringfügige Ölaustritt stelle keine Gefährdung für das Grundwasser dar.
Und auch die Untere Naturschutzbehörde gehe nicht davon aus, „dass die Belange des Artenschutzes aktuell beeinträchtigt werden“. Die Lage werde aber weiterhin beobachtet, versichert Schweinsburg.