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OldtimershowEine Extraportion königlicher Glanz in Bergheim

Lesezeit 3 Minuten
Dieser auf Hochglanz polierte Jaguar Daimler DS 420, Baujahr 1973, gehörte einst zum Fuhrpark von Prince Charles. Jetzt ist der ganze Stolz von Karl-Wilhelm Schäfer (l.), den Organisator Peter Orlowski bei der Zievericher Kulttour-Oldtimer-Show begrüßte.

Dieser auf Hochglanz polierte Jaguar Daimler DS 420, Baujahr 1973, gehörte einst zum Fuhrpark von Prince Charles. Jetzt ist der ganze Stolz von Karl-Wilhelm Schäfer (l.), den Organisator Peter Orlowski bei der Zievericher Kulttour-Oldtimer-Show begrüßte.

Bei der Kulttour-Oldtimerschau waren in Bergheim 70 Fahrzeuge aus 60 Jahren Automobilgeschichte zu sehen.

Ein edler Jaguar Daimler DS 420 Landaulette aus dem Jahr 1973 lässt die Herzen von Fans alter Automobile an sich schon höher schlagen. Doch das Exemplar, das Karl-Wilhelm Schäfer am verkaufsoffenen Sonntag bei der zweiten Kulttour-Oldtimer-Show am Möbelhaus Porta präsentierte, strahlt noch eine Extraportion an zusätzlichem Glanz aus.

„Der Wagen gehörte tatsächlich eine Zeitlang zum Fuhrpark von König Charles III., als dieser noch Prinz von Wales war. Als die noble Limousine im Internet zum Kauf angeboten wurde, musste ich als bekennender Autonarr einfach zuschlagen“, erzählt der stolze Besitzer aus Frechen.

Ein Ehrenplatz für den Blaublüter bei der Show in Bergheim

Wirklich gut in Schuss war die prinzliche Karosse allerdings nicht, als Schäfer sie erwarb. Acht lange Jahre und eine Menge Geld hat er in die aufwendige Restaurierung seines DS gesteckt: „Doch jetzt strahlt er wieder fast wie neu, und es ist für mich ein wirklich schöner Moment, ihn hier nun erstmals öffentlich präsentieren zu können.“ Natürlich bekam der schneeweiße Blaublüter bei der Oldtimer-Show auf dem Porta-Vorplatz einen Ehrenplatz zugewiesen.

Doch zur Freude der vielen Hundert staunenden Schaulustigen, darunter auch Bürgermeister Volker Mießeler und Porta-Filialleiter Emanuel Clouth, waren noch viel mehr schöne alte Autos zu bewundern. Eine knutschkugelige BMW Isetta aus dem Jahr 1959, ein frühes Modell des legendären VW Bulli und ein seltener Sportwagen des britischen Herstellers Bond beispielsweise durften ebenso wenig fehlen wie diverse Mercedes-Modelle aus der guten alten Flügelflossenzeit, mehrere betagte Porsches und Jaguars oder ein riesiger amerikanischer Ford-Fairlane 500-Straßenkreuzer.

Rund 20 Oldies vom Sportwagen bis zur Luxuslimousine machten bei der Kulttour-Rundfahrt durch alle Bergheimer Stadtteile mit.

Rund 20 Oldies vom Sportwagen bis zur Luxuslimousine machten bei der Kulttour-Rundfahrt durch alle Bergheimer Stadtteile mit.

„Insgesamt 70 Fahrzeuge aus über 60 Jahren Automobilgeschichte sind mit dabei. Damit ist unsere Kulttour-Schau im Vergleich zur gelungenen Vorjahrespremiere noch einmal ein schönes Stück gewachsen“, freut sich der Bergheimer Organisator und Oldtimer-Liebhaber Peter Orlowski. Er selbst nahm am Steuer seines fast 60 Jahre alten Ford Taunus 17m Platz, als am Mittag für rund 20 Fahrerinnen und Fahrer die eigentliche, mit Unterstützung der Stadtverwaltung organisierte Kulttour begann.

Zweieinhalb Stunden lang tuckerten die Oldtimer-Piloten in gemächlichem Tempo durch alle 15 Bergheimer Stadtteile und legte unterwegs einen Zwischenstopp im Rather Rosengart-Automuseum ein. In Zieverich gab's derweil aber immer noch genug zu gucken. Vor allem die raren Fahrzeuge aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg lockten viele Bewunderer magnetisch an – etwa Meinrad Feldhoffs weinrote Packard-1001-Limousine aus dem Baujahr 1933.

Meinrad Feldhoffs fast 90 Jahre alter Packard gehörte zu den absoluten Hinguckern bei der Oldtimer-Show am Zievericher Porta-Möbelhaus.

Meinrad Feldhoffs fast 90 Jahre alter Packard gehörte zu den absoluten Hinguckern bei der Oldtimer-Show am Zievericher Porta-Möbelhaus.

„Ich liebe diese alten Kutschen vor allem wegen ihres formschönen Designs und wegen ihrer im Vergleich zu den heutigen Autos ganz simplen, aber dennoch genialen Motortechnik“, schwärmt der Packard-Liebhaber aus Sindorf, „es sind aber eben auch Automobile, in denen man sich nicht wie heute einfach ans Steuer setzen und losdüsen kann. Da braucht es schon etwas Übung, Feingefühl und fahrerisches Können.“

So winkte Feldhoff denn auch gleich ab, als der TÜV-Prüfer neulich darum bat, die mehr als zwei Tonnen schweren Karosse selber auf die Testbühne fahren zu dürfen. „Ich kann verstehen, dass ihn das gelockt hat. Aber wer die sehr spezielle Schaltung mit ihren drei Vorwärtsgängen fürs ganz kurze Anfahren, für die flache Strecke und fürs Bergauffahren nicht genau kennt, der bewegt einen solchen Wagen keinen Zentimeter von der Stelle.“