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ErstwählerSo denken Bergheimer Jugendliche über die Landtagswahl

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Greta Binder (li.) und Lisa Freimuth bei der Stimmenauszählung.

Bergheim – Thematisch sind sie mitten drin. Nicht nur, weil Jac Schröder, Lukas Rath, André Tillmann und Tabea Skorupa an der Bergheimer Gesamtschule daran beteiligt sind, die Stimmabgaben ihrer jüngeren, noch nicht wahlberechtigten Mitschüler bei der Juniorwahl auszuwerten, sondern auch inhaltlich. Bildung ist schließlich Ländersache und sie sind nun mal mitten drin im deutschen Bildungsapparat und werden es als künftige Studentinnen und Studenten wohl auch erst einmal bleiben. Deshalb ist für alle vier Erstwähler die Landtagswahl etwas Besonderes.

Zwar konnten sie bereits an der Kommunalwahl teilnehmen, aber die Landtagswahl sei schon etwas anderes. „Jetzt hab ich mehr das Gefühl, dass meine Stimme Gehör findet“, sagt Jac. Ähnlich sieht das sein Stufenkamerad Lukas. „Weil auf Landesebene die Bildungspolitik entschieden wird, fühlt sich die Chance, etwas zu verändern, richtig gut an.“ Bildung sei ohnehin ein Thema, das ihnen und den jungen Erwachsenen um sie herum am Herzen liege. „Bei der Bundestagswahl geht es dann oft mehr um Wirtschaft oder Finanzen“, sagt André.

Nicht alle Bergheimer Jugendliche sind politisch interessiert

Alle vier sind nach eigener Aussage politisch interessiert. Das sei aber nicht bei allen Menschen ihrer Generation der Fall. „Die meisten gehen schon wählen, aber viele informieren sich eher nicht regelmäßig über Politik“, erzählt Tabea. Dass sie in Deutschland frei wählen können, sei für viele schon eher selbstverständlich, gibt Jac zu. „Aber wenn man sieht, wie es teilweise woanders ist, sollte man das schon mehr wertschätzen“, sagt er.

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Wie bei einer richtigen Wahl, gab es eine Wahlkabine.

Jac und Tabea haben ihre Stimme schon per Briefwahl abgegeben, das sei einfach praktischer. Besonders weil man die Wahlunterlagen auch per QR-Code anfordern konnte. „Ich hab mir darüber keine großen Gedanken gemacht, aber meine Eltern gehen am Sonntag wählen, da gehe ich einfach mit“, sagt André. Lukas schätzt auch, dass man vor Ort sicher mit ein paar Leuten ins Gespräch komme.

Jugendliche tendieren zu Grünen oder FDP

Wenn sie mit ihren Altersgenossen sprechen, ist Politik eher selten ein Thema. „Nur wenn es eine Krise gibt wie gerade den Krieg“, sagt Jac. Ihr Eindruck ist aber, wenn es um Parteipolitik geht, dass junge Menschen derzeit wegen der Klimapolitik zu den Grünen oder zur FDP tendierten. „Das gilt dann vor allem für die, die eher wirtschaftsorientiert denken“, sagt André. Die etablierten Volksparteien dagegen kümmerten sich weniger um die Belange der Jugend, meinen André und Lukas. Sogar das Wort „altmodisch“ fällt.

Sich selbst in einer Partei zu engagieren, kommt derzeit für keinen der vier Erstwähler in Frage. „Ich hab zwar mal drüber nachgedacht, aber ich bin keiner Partei so zugetan, dass ich eintreten würde“, sagt Jac.

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Bei der Juniorwahl, die das Politikverständnis von Unter-18-Jährigen fördern soll, hatte im Rhein-Erft-Kreis übrigens die FDP mit 22,1 Prozent der Zweitstimmen die Nase vorn – wir berichteten. Knapp 500 Schüler aus dem Rhein-Erft-Kreis hatten sich daran beteiligt.