Auch die Pressestelle der Stadt Bergheim wies nochmal darauf hin, wo die Bevölkerung welchen Müll entsorgen kann.
Autoreifen und ÖlkanisterFelder und Wege am Rande Bergheims regelmäßig vermüllt

Unter anderem Autoreifen und Säcke voller Öl-Kanister wurden auf den Feldern zwischen Rheidt und Rommerskirchen entsorgt.
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Kühlschränke, ganze Ladungen Autoreifen und sogar Öl-Kanister: Auf den Feldern und Wegen zwischen Rheydt und Rommerskirchen treffen Landwirte und Spaziergänger vermehrt auf wilden Müll, der dort unerlaubterweise entladen wird.
„Das betrifft uns hier eigentlich alle“, sagt Peter Dorn, der in der Gegend als Jäger unterwegs ist. „Landwirte, Jäger, natürlich die Spaziergänger, die hier langgehen. Und sicherlich auch die Gemeinde und am Ende die Steuerzahler, die dafür aufkommen müssen, diesen ganzen Unrat wieder wegzukriegen.“
Bergheim: Landwirt hat kein Verständnis für wilden Müll
Auf den Wirtschaftswegen zwischen den Feldern dürfen eigentlich nur landwirtschaftliche Fahrzeuge fahren, was auch die Verbotsschilder anzeigen. Das Wegenetz sei durch die Windräder, die dort verstreut stehen, sehr gut – was in diesem Fall aber auch ein Problem ist. „Man kommt hier von überall sehr schnell ins Feld und wieder weg“, sagt Peter Dorn. „Man muss nicht zwingend da wieder rausfahren, wo man reingefahren ist.“

Bernd Hensen und Philipp Dorn stoßen zwischen Bergheim und Rommerskirchen immer wieder auf wilden Müll.
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Peter Dorns Schwiegervater Bernd Hensen, der in der Gegend als Landwirt arbeitet, zeigt sich ebenfalls frustriert. „Wir haben schon ganze Wohnzimmereinrichtungen gefunden, die einfach auf den Wirtschaftsweg abgekippt wurde“, also Schrank, Couch und sogar einen Fernseher. Aber immer wieder sei die Müllansammlung so groß, dass er mutmaßt, dass es sich dabei nicht nur um Privatleute handelt. „Wir hatten vor zwei Monaten Richtung Büsdorf auf der Fläche eines Windradbetreibers eine komplette LKW-Ladung Ölkanister“, sagt Hensen. Auch eine LKW-Ladung Fenster hätten sie bereits gefunden, oder eine große Anzahl Reifen. „Das sind dann keine zehn oder zwanzig Reifen, das sind schnell mal 80, 100 und mehr“, sagt Hensen.
Stadt Bergheim weist auf die richtigen Stellen zur Entsorgung hin
Liegt der Müll auf Privatgelände, sei der Grundstückseigentümer zuständig. Das komme laut Hensen aber nicht oft vor, weil die Wege dort nicht befestigt seien, die Leute würden sich dort festfahren. Wenn der Müll auf den Wirtschaftswegen landet, sei die Stadt zuständig. Hensen und Dorn äußern ihre Zufriedenheit damit, wie schnell die Stadt reagiert und den Müll entsorgen lässt. Dorn weist auf den Mängelmelder der Stadt hin: „Über dieses Portal kann man eine Meldung einstellen. Ich mache dann ein Foto davon und schicke denen GPS-Koordinaten. Dann wird das zum zuständigen Ordnungsamt weitergeleitet und die prüfen das.“

Auch Säcke voller Öl-Kanister wurden auf den Feldern zwischen Rheydt und Rommerskirchen entsorgt.
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Die Pressestelle der Stadt bestätigt auf Anfrage dieser Zeitung: „Wenn Bürgerinnen und Bürger wilden Müll entdecken, können sie diesen direkt über den Mängelmelder der Kreisstadt Bergheim an die Stadtwerke Bergheim GmbH melden.“ Die Pressestelle hatte ebenfalls kürzlich in einer Pressemeldung auf das Problem hingewiesen. „Besonders betroffen sind die Standorte der Glascontainer, die oft zweckentfremdet als Ablageflächen für alle möglichen Abfälle dienen. Doch auch in der freien Natur tauchen immer wieder Müllberge auf – von alten Autoreifen und Farbdosen bis hin zu Schadstoffen.“ Für das Jahr 2025 seien in der Abfall-Gebührenkalkulation rund 75.000 Euro für die Sammlung und Entsorgung wilder Müllablagerungen eingeplant.
„Ich habe auch keine Idee, wie man es eindämmen kann“, sagt Hensen. „Was man vielleicht erreichen kann, ist eine Sensibilisierung der Bevölkerung. Dass derjenige, der mit dem Hund spazieren geht oder mit dem Fahrrad fährt, seltsame Fahrzeuge meldet, die auf diesem Wege nichts zu suchen haben.“ Das seien im Grunde genommen alle Fahrzeuge außer landwirtschaftliche Fahrzeuge.
„Die Landwirte bemühen sich, die Jäger bemühen sich“, sagt Philipp Dorn. „Dann kriegt man sowas mit und das verdirbt einem den Rest, wenn man schon sowieso tut, was man kann.“ In Rommerskirchen gebe es eine Müllsammelaktion im März. Auch in Bergheim ist am 8. März ein Aktionstag geplant.
Wo man was entsorgt
Sperrmüll-Abholung: Es lassen sich Termine zur Abholung größerer Gegenstände vereinbaren (Stadtwerke Bergheim 02271/60 71 17).
Weiße Ware (zum Beispiel Waschmaschinen, Kühlschränke): Diese können auf Anfrage kostenlos zu Hause abgeholt werden (Stadtwerke Bergheim 02271/60 71 17).
Elektroschrott: Kleine Elektrogeräte können direkt bei den Stadtwerken abgegeben werden (Stadtwerke Bergheim Öffnungszeiten Mo.-Do. in der Zeit von 9-14.30 Uhr, Fr. 9 – 13 Uhr), Am Sodagraben 6.
Schadstoffmobil: mittwochs und samstags steht das Schadstoffmobil auf dem Gelände der Stadtwerke Bergheim zur Verfügung (Mi. 14.30 – 18 Uhr, Sa. 10 – 12) Für die einzelnen Bergheimer Stadtteile gibt es auch gesonderte Termine im Abfallkalender
Deponie Haus Forst in Kerpen Manheim: Hier lassen sich viele Abfallarten entsorgen (Tel. 02275/ 92 20 0)