Die Albert-Einstein-Realschule könnte in eine Gesamtschule umgewandelt werden. In die Grundschulen wird investiert.
Hoher Bedarf an SekundarstufenBergheim investiert Millionenbetrag in Ausbau von Schulen

Entwurf zum Erweiterungsprojekt an der Rochusschule in Bergheim
Copyright: aig+ Architekten
In Zukunft werden Schülerinnen und Schüler womöglich auch an der Albert-Einstein-Schule ihr Abitur machen können. Der Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur hat in seiner Sitzung am 11. Februar zugestimmt, die Möglichkeit zu verfolgen, die Realschule in eine Gesamtschule umzuwandeln.
Dieser Prüfauftrag ist eine Reaktion auf den erhöhten Bedarf für weiterführende Schulen in der Stadt. In den Ortsteilen Glessen, Fliesteden, Rheidt-Hüchelhoven, Büsdorf, Auenheim sowie Niederaußem/Oberaußem gibt es mit der Albert-Einstein-Realschule bisher nur eine weiterführende Schule.
Bergheim: Albert-Einstein-Realschule könnte Gesamtschule werden
Um die beiden Gymnasien in Bergheim oder die Gesamtschule in Quadrath-Ichendorf zu besuchen, müssen Schülerinnen und Schüler oft lange Wege zurücklegen. Zudem hat der jüngste Schulentwicklungsplan ergeben, dass in den kommenden Jahren sieben zusätzliche Züge in allen Schulformen nötig sein werden.
Bürgermeister Volker Mießeler begrüßte den Prüfauftrag des Ausschusses: „Zukünftig könnte sodann auch im nördlichen Stadtgebiet jeder Schulabschluss erlangt werden. Wir machen also Schluss mit langen Schulwegen und dem damit verbundenen Aufwand für Schülerinnen und Schüler. Das ist nicht nur ein Gewinn an Lebensqualität für Familien, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit.“
Alexander Röntgen (MDW/Die Linke) stellte sich als einziger Abgeordneter gegen den Prüfantrag, der auch den Satz enthält: „Es erfolgt kein Neubau einer zusätzlichen weiterführenden Schule.“ Dieser sei aber seiner Ansicht nach erforderlich.
Große Investitionen in die Bergheimer Grundschulen
Weiterhin hat der Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur auch den Erweiterungen der Albert-Schweitzer-Schule und der Rochusschule in Glessen zugestimmt. Hintergrund dafür ist, dass es ab 2026 einen gesetzlichen Rechtsanspruch dafür gibt, Kinder bis zur ersten Klasse auch ganztägig betreuen zu lassen. Ab 2029 soll der Anspruch dann auch auf alle Grundschulkinder ausgeweitet werden.
Dafür braucht es aber entsprechende Räume. Der durch den Brand im Jahr 2021 beschädigte Trakt der Albert-Schweitzer-Schule soll zurückgebaut werden, um einen Erweiterungsbau mit zusätzlichen flexiblen Lernbereichen, einer Mensa, einer Turnhalle und weiteren Räumen zu errichten.

Ansichtszeichnung zum Erweiterungsprojekt an der Albert-Schweitzer-Schule in Bergheim, Ansicht Süd-West
Copyright: pbs architekten Planungsgesellschaft mbH Aachen
Den Auftrag für die Generalplanung erhielt das Büro pbs architekten Planungsgesellschaft. Der Erweiterungsbau soll dreigeschossig und zum neuen Hauptgebäude der Schule werden. Ein großes Foyer soll als Zentrum der Schule fungieren. Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage geplant. Der Fahrplan sieht vor, dass das Bestandsgebäude im Juli oder August dieses Jahres abgebrochen wird. Der Baubeginn der Erweiterung ist für Januar 2026 terminiert, im August 2027 soll das Gebäude fertig sein. Derzeit werden Kosten von 18,9 Millionen Euro für das Projekt veranschlagt.
Erweiterung der Rochusschule soll 2027 fertig sein
Auch die Rochusschule soll erweitert werden, einen entsprechenden Entwurf stellte das Planungsbüro aig+ in der Sitzung vor. Neben dem Erweiterungsbau soll auch eine Kiss & Ride-Zone entstehen, da viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen und von dort abholen. Die Zone soll auf dem östlich gelegenen Parkplatz neben der Mehrzweckhalle gebaut werden.
Für das Projekt werden Kosten von 8,9 Millionen Euro veranschlagt. Auch diese Erweiterung soll 2027 fertig sein. Anne Keller, Ortsbürgermeisterin von Glessen, war anwesend, um sich die Präsentation zu sehen, und zeigte sich zufrieden. „Ich freue mich drauf, dass wir so ein tolles, modernes Gebäude bekommen.“
Eine Gegenstimme kam erneut von Alexander Röntgen von MDW/Die Linke. Seine Fraktion hätte einen Neubau in Glessen bereits vorgeschlagen und sehe also keine Grundlage für eine Zustimmung, da eine Erweiterung unzureichend sei. Die Erweiterung der Albert-Schweitzer-Schule sehe er auch als Zeichen dafür, dass die Remigiusschule aufgegeben werde. Seiner Ansicht nach wäre für das Bergheimer Dorf ein Ersatzbau besser gewesen.