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„Das ging unter die Haut“Lehrerin aus Bergheim spricht über bewegendes Erlebnis

Lesezeit 2 Minuten

Die Gesamtschülerinnen und Gesamtschüler der Klasse 7d der Papst-Johannes-XXIII.-Gesamtschule versammeln sich vor einer Friedenstaube. Für ihre Lehrerin Birgit Mayer war das ein bewegender Moment.

Birgit Mayer ist 57 Jahre alt, wohnt in Bergheim und unterrichtet an der Papst-Johannes-XXIII.-Gesamtschule in Pulheim-Stommeln. Mit Niklas Pinner sprach sie über ihre vergangene Woche und wagte eine Blick in die kommende.

Worauf freuen Sie Sich in dieser Woche?

Ich bin froh, dass seit den Sommerferien wieder Präsenzunterricht stattfindet, wenn es auch mit Maske für Lehrer wie Schüler viel anstrengender ist. Und wenn ich ehrlich bin, auf meinen Garten. Nachdem ich den halben Tag hinter der Maske viel sprechen musste, kann ich hier an der frischen Luft die Ruhe genießen.

Birgit Mayer lebt in Bergheim und ist Lehrerin in Pulheim.

Was bereitet Ihnen zurzeit Sorgen?

Es bereitet mir Sorgen, wenn ich daran denke, dass es zu einem weiteren Lockdown kommt und die Schulen wieder schließen müssten, denn der persönliche Kontakt im Unterricht ist gerade für die jüngeren Schülerinnen und Schüler sehr wichtig. Viele Kinder haben zu Hause nicht die nötige Unterstützung und sind oft sich selbst überlassen.

Welche Nachricht würden Sie gern lesen?

Die schönste Nachricht in der Zeitung wäre, dass die Infektionszahlen endlich zurückgehen und wir in unser „normales“, unbeschwertes Leben zurückkehren können.

Die Serie

In der neuen Serie „Meine Woche“ befragen wir in loser Folge Bürgerinnen und Bürger aus dem Rhein-Erft-Kreis zu ihrer kommenden Woche. Bei Ihnen steht demnächst selbst etwas Besonderes an, auf das Sie sich freuen? Dann melden Sie sich bei uns per E-Mail.

redaktion.rhein-erft@ksta-kr.de

Was war an der vergangenen Woche besonders?

Einen ganz besonderen Moment hatte ich am Montag. Durch einen Aufruf der Schulministerin sollte landesweit eine Schweigeminute im Unterricht für den ermordeten französischen Geschichtslehrer eingelegt werden. Nachdem ich mit den Schülern einen angeregtes Gespräch über Meinungsfreiheit, Demokratie, Religionsfreiheit, Toleranz und Frieden hatte, drehten sie sich dann wie verabredet zur Friedenstaube und verharrten in Stille im Gedenken an die Familie des Ermordeten. Ein Moment, der unter die Haut ging: 30 junge Menschen, die den Worten des Geschichtslehrers posthum ihre Anerkennung zollen.