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Vorsorge ist wichtigSteigende Arztkosten sorgen im Bergheimer Tierheim für Bauchschmerzen

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Einer der Tierpfleger hält ein kleines Kätzchen in der Hand.

Das Bergheimer Tierheim ermöglicht auch alten und kranken Tieren ein schönes Leben. Durch die steigenden Kosten könnte es sein, dass dort demnächst noch mehr Tiere abgegeben werden.

Schlechte Vorsorge, kranke Tiere, hohe Kosten. Davor warnt das Bergheimer Tierheim, das vielleicht bald noch mehr Tiere aufnehmen muss. Die Tierarztkosten sind gestiegen. Doch darunter leidet das Tierheim gleichermaßen.

Die neue Gebührenordnung für Tierärzte ist in der Vorwoche in Kraft getreten. Für Tierheime könnte das bedeuten, dass mehr Halter als jetzt ihre Tiere abgegeben werden. „Heute spüren wir noch keine Auswirkungen“, sagt Heike Bergmann vom Tierheim Bergheim. „Aber es ist unsere Befürchtung, dass mehr Tiere abgegeben werden, wenn die Leute merken, wie teuer das Tier wird.“

Sorge, dass Halter auf Vorsorgeuntersuchungen verzichten

Zudem hat die Leiterin des Tierheims die Sorge, dass manche Tierhalter seltener zum Tierarzt gehen werden. Wenn man die Standarduntersuchungen aber nicht machen lasse, werde eine Krankheit später umso schlimmer – und damit auch die Gefahr größer, dass das Tier abgegeben werden müsse. „Dass wir kranke Tiere aus Kliniken übernehmen, haben wir schon sehr oft gehabt“, sagt Bergmann. Denn sonst bestehe die Gefahr, dass das Tier eingeschläfert werde, wenn die Besitzer sich die Behandlung nicht mehr leisten könnten. „Die Übernahme kriegen wir dann aber nur noch mit einem Spendenaufruf geregelt“, sagt sie.

Auch sonst läuft für das Tierheim vieles über Spenden. Der Verein „Bund gegen Missbrauch der Tiere“, der unter anderem das Bergheimer Tierheim betreibt, finanziert sich vor allem darüber. „Man kann immer im Tierheim anrufen und fragen, was wir aktuell brauchen“, sagt Bergmann. „Und Geldspenden und normales Futter können wir immer gebrauchen.“ Von der Stadt gebe es zurzeit noch keine zusätzliche Unterstützung. Bergmann schätzt, dass zuerst abgewartet werde, ob es wirklich eine stärkere Überfüllung der Tierheime geben werde.

Geldspenden und normales Futter können wir immer gebrauchen.
Heike Bergmann, Tierheim Bergheim

Der Tierschutzbund fordert von den Kommunen, die Kostenerstattung für Fundtiere um mindestens 40 Prozent zu erhöhen. „Auch sehen wir die Bundesregierung in der Pflicht: Sie muss die vereinbarte Verbrauchsstiftung für Tierheime großzügig ausstatten und unverzüglich auf den Weg bringen, bevor es zu spät ist“, sagt Präsident Thomas Schröder. Nicht nur die Überbelegung könnte ein Problem werden, auch auf das Tierheim kommen höhere Kosten zu. „Unsere Tierärztin kommt zweimal pro Woche zu uns“, berichtet Bergmann. „Das wird auch für uns teurer, sie muss ja für Medikamente auch mehr bezahlen.“

Bergheimer Tierheim will Energie sparen – Tiere brauchen die Wärme

Auch die Heizkosten steigen. „Wir geben uns größte Mühe, energiesparend zu agieren, aber heizen müssen wir.“ Gerade anfällige Tiere wie alte Katzen oder aktuell eine Hündin mit Welpen bräuchten es warm. Das Tierheim versuche aber, mit neueren Anlagen Energie zu sparen. Das neue Katzenhaus sei mit einer Heizanlage ausgestattet, die von Gas und Öl unabhängig sei, und für ein neues Quarantänehaus sei eine Solaranlage geplant, sagt Bergmann.

Und so zeigt sie sich verhalten optimistisch: „Diesen Winter wird das schon noch klappen.“ Mit Blick auf Weihnachten appelliert sie angesichts der gestiegenen Kosten, sich vor der Anschaffung eines Tieres sehr gut zu überlegen, ob man es sich auch leisten könne. Man sollte das Tier versichern oder Geld zurücklegen. „Das ist wie bei einem Auto, es kann einen jeden Tag erwischen.“