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BiberratteNutrias am Bergheimer Erftufer nehmen überhand

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Nutrias fühlen sich an der Kleinen Erft sehr wohl. Zu fressen gibt es genug, und in die Böschungen lassen sich prima Höhlen bauen. Die Stadt will das Füttern der Tiere verbieten.

  1. Die Nutrias in der Kleinen Erft in Bergheim rufen ein geteiltes Echo hervor.
  2. Bei den Behörden jedenfalls sind die ursprünglich aus Südamerika stammenden Tiere nicht sonderlich beliebt.

Bergheim – Nachwuchs haben die Nutrias schon. Bei sonnigem Wetter sind sie auch schon wieder häufiger am Ufer der Kleinen Erft in der Bergheimer Innenstadt zu beobachten.

Die Tiere sind knabbernd an den grasbewachsenen Böschungen zugange oder schwimmen durch den schmalen Fluss. Viele Menschen finden sie possierlich und füttern sie sogar, andere ekeln sich, etwa wegen des dicken unbehaarten Schwanzes oder wegen der großen und durch Eiseneinlagerung orange gefärbten Nagezähne.

Bei den Behörden jedenfalls sind die ursprünglich aus Südamerika stammenden Tiere, auch Biberratten genannt, nicht sonderlich beliebt. Die Stadtverwaltung Bergheim strebt nun ein Fütterungsverbot für die Nutrias und im Übrigen auch für Ratten an, wie es auch schon für Stadttauben gilt. Dafür soll die „ordnungsbehördliche Verordnung über die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“ geändert werden. Ohne die Änderung der Verordnung sei es nicht möglich, das Füttern der Nutrias zu ahnden, heißt es in der Bergheimer Stadtverwaltung.

„Wir stellen fest, dass die Population der Nutrias stark wächst“, sagt Wolfgang Sevenich, Fachbereichsleiter bei der Stadt Bergheim. Da es sich nicht um eine einheimische Tierart handele, könne das ökologische Gleichgewicht gestört werden, wenn sich die Tiere massiv vermehrten.

Durch eine Fütterung der Tiere werden zudem auch Ratten mit Nahrung versorgt, und Nutrias scheiden über ihren Urin – wie andere Nager auch – die Erreger der Infektionskrankheit Leptospirose aus.

Auch der Erftverband sieht die Fütterung der Tiere kritisch. Zwar sei „der wasserwirtschaftliche Schaden gering“, sagt Dieter Stein, Leiter der Abteilung Gewässer beim Erftverband. Aber: Beim Erftverband gingen immer wieder Beschwerden von Anwohnern der Erft ein, wenn die Nutrias Böschungen unterhöhlten und dadurch Hecken und Zäune Schaden nähmen. „Das Füttern sehen wir daher nicht so gern.“ Die Populationen seien aber sicher auch deshalb gewachsen, weil die Winter in den vergangenen Jahren recht mild waren.