Fachkräftemangel in BergheimAuf der Suche nach Kita-Personal
Bergheim – Eine Fachkräfteoffensive war es letztlich nicht, die der Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie am Donnerstagabend beschlossen hat, aber ein Schritt, das Problem wegen mangelnden Fachpersonals in der Kinderbetreuung anzugehen.
Die FDP-Fraktion um Winfried Kösters hatte einen entsprechenden Antrag eingebracht. Auslöser der Debatte war das Kita-Provisorium Am Kapellenkreuz in Ahe. Der Träger, die Diakonie Michaelshoven, hatte nicht genügend Erzieher gefunden, um wie geplant mit zwei Gruppen an den Start zu gehen. Deshalb werden derzeit nur in einer Gruppe Kinder betreut. Wie Sozialdezernent Matthias Esser mitteilte, soll ab August aber auch die zweite Gruppe in Betrieb gehen.
Bergheimer Verwaltung: Vorhaben kaum realisierbar
In Ahe soll, wie in einigen anderen Stadtteilen auch, zum Kita-Jahr 2024/2025 eine neue Kindertagesstätte eröffnen, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden. Damit dann genügend Fachkräfte da sind, drängte Kösters auf das Thema.
Die Gründung einer trägerübergreifenden Offensive zur Personalgewinnung wird von der Verwaltung als kaum realisierbar eingeschätzt, da jeder Träger eigene Leitlinien und Möglichkeiten für sein Personal habe. In der Vorlage der Verwaltung heißt es: „Zielführender wäre es, die Zugangsvoraussetzungen zu erleichtern und Möglichkeiten der Vergütung bereits während der Ausbildung zu schaffen.“
Bergheim: Akteure an einen Tisch holen
Die Verwaltung verwies darauf, dass das Thema Personal nicht in den Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie gehöre, sondern in den Hauptausschuss. Die CDU-Fraktion wollte den Antrag deshalb dorthin verweisen, das lehnte die Mehrheit des Ausschusses am Donnerstag jedoch ab. Um das Problem der falschen Zuständigkeit zu umgehen, formulierte Kösters seinen Antrag letztlich dahingehend um, dass man beschloss, „die Sicherung der Betreuung von Kindern in Kindertagesstätten aktiv anzugehen“. Dafür sollen alle Akteure, die in Bergheim im Bereich Erziehung tätig sind, an einen Tisch geholt werden, „um die Herausforderungen zu transportieren und um Ideen zu sammeln und zusammenzutragen, die zur Sicherung der Betreuung nachhaltig beitragen können“.
Auf viele Dinge, wie die Einstellung von Fachkräften, hat die Verwaltung keinen Einfluss, zum Beispiel auf Einstellungskriterien, die durch das Kinderbildungsgesetz (Kibiz) des Landes geregelt sind. Dennoch, so hieß es in der Ausschusssitzung aus der Verwaltung, sei Unterstützung aus der Lokalpolitik auf übergeordnete Stellen durchaus wünschenswert.
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Auch der Vorschlag, bei den Landtagsabgeordneten des Rhein-Erft-Kreises immer wieder auf das Thema aufmerksam zu machen, wurde im Ausschuss gemacht.