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Heiße Rhythmen am MedioRaphael Monsanto spielte wie eine Ein-Mann-Band

Lesezeit 2 Minuten

Raphael Monsanto zeigte sich als Ein-Mann-Band mit Gitarre, digitalem Schlagzeug und Looper.

  1. Die Zuhörer erlebten, wie Raphael Monsanto jeden seiner Songs erst einmal aufbaute, Sequenz für Sequenz in den Looper einspeiste.
  2. Die Gäste blieben an zugewiesenen Tischen sitzen, an denen Medio-Lounge-Inhaber Uwe Schnorrenberg sie platziert hatte.
  3. Monsanto griff das Thema ein wenig komödiantisch auf und zeigte einen Tanz im Sitzen.

Bergheim – Gitarren? Die kenne man heutzutage in der Musik doch gar nicht mehr, das sei doch „nur noch so ein Beep, Beep, Beep und tausend Hi-Hats die Minute“, macht sich Raphael Monsanto über so manche zeitgenössische Musikproduktion lustig. Entgegen dem Trend hatte der Mann aus Curaçao seine akustische Gitarre natürlich zum Open-Air-Auftritt vor der Medio-Lounge mitgebracht.

Auch wenn er beklagt, das alles ein wenig eingerostet sei in den letzten auftrittsfreien Monaten, wusste er sein Instrument zu bedienen. Zum einen als Schlaggitarre für mehr oder weniger exotische und schnelle Rhythmen. Zum anderen nutzte er sie in Solopassagen mit Effektgerät. Vor allem ist die Gitarre aber tonangebend für seinen Looper, ein Aufzeichnungsgerät, mit dem man zuvor gespielte Sequenzen wiederholen kann.

Leidenschaftlicher Gesang

Die Zuhörer erlebten, wie Raphael Monsanto jeden seiner Songs erst einmal aufbaute, Sequenz für Sequenz in den Looper einspeiste. Dazu spielte er digitales Schlagzeug. Wenn er eine ganze Band buchstäblich im Kasten hatte, setzte er seine Stimme dazu. Mit Songs wie „Heaven“ oder „Bailando“ sorgte er so als Ein-Mann-Band für Stimmung. Leidenschaftlich sang er Dylans „Knocking on Heavens Door“, dann blödelte er über die „Frau, die immer lacht“.

Wolfgang Härtel, Initiator der Bergheimer Jamsession, war als Zuhörer gekommen. Er habe Monsanto bei einem seiner ersten Auftritte in der Jamsession erlebt. Dort, wo Musiker sonst gerne lauten Rock spielen, habe Monsanto ihn beeindruckt, weil er an seiner Gitarre den „Lautstärkeregler im Griff hat“.

Tanzverbot

Andere hatten den Musiker vielleicht noch von der Bedburger Musikmeile im vergangenen Jahr in Erinnerung. Dort heizte er dem Publikum kurz vor Mitternacht mit heißen Rhythmen ein, die Zuhörer tanzten dicht an dicht vor der Bühne.

Am Samstag hielten sich dagegen alle an das Tanzverbot. Die Gäste blieben an zugewiesenen Tischen sitzen, an denen Medio-Lounge-Inhaber Uwe Schnorrenberg sie platziert hatte. Monsanto griff das Thema ein wenig komödiantisch auf und zeigte einen Tanz im Sitzen.

Kultursommer

„Es ist schade, dass wir nicht vor die Bühne gehen können“, bedauerte Zuhörerin Ute Klein. Andererseits sei sie „total happy“, dass es „mit öffentlichen Auftritten überhaupt wieder los geht“.

Dass es wieder Live-Musik in Bergheim gibt, dafür sorgt Lounge-Chef Uwe Schnorrenberg mit Unterstützung der Stadt, eines Sponsoren und Dieter Kirchenbauer als musikalischem Berater. Bis Ende Juli läuft der Kultursommer in der Bergheimer City. Neben Musik werden Lesungen des Autorenkreises der Stadtbibliothek oder Spielenachmittage mit Speisen aus der Medio-Lounge-Küche geboten. „So manch einer lernt dabei unser Lokal kennen“, freute sich Uwe Schnorrenberg.