In der vorigen Woche war der Arm des Jesus abgebrochen und heruntergefallen. Ein Restaurator hat den Kalvarienberg wieder vervollständigt.
KalvarienbergBergheimer nageln Jesusfigur wieder an Kreuz – „Der hängt jetzt erst mal“
Am Donnerstagnachmittag geschah das Malheur. Jesu rechter Arm löste sich von der steinernen Figur, fiel zu Boden und zerbrach. Der Kalvarienberg an der Kleinen Erft in der Bergheimer Innenstadt war nicht mehr komplett.
Nun hat ein Restaurator den Arm wieder in die richtige Position gebracht und der Jesusfigur wieder angesetzt. Bei den Arbeiten stellte sich heraus: Die ursprüngliche Vermutung, dass ein Dübel aufgrund der kalten Witterung geplatzt oder gerissen sein könnte, war falsch.
„Tatsächlich waren die Hände gar nicht am Kreuz befestigt“, sagt Restaurator Thomas Sieverding. Das habe man aber nicht sehen können, da die Hände ja auf dem Kalkstein auflägen. Mit der Zeit hätten sich Spannungs- und Ermüdungsrisse gebildet, bis der Arm schließlich abgebrochen sei.
Sieverding hat nun beide Hände befestigt und die Jesusfigur damit quasi ordnungsgemäß ans Kreuz genagelt. Die gebrochenen Stücke des Arms hat der Restaurator geklebt. „Der hängt jetzt erst mal“, sagte Sieverding am Montag. „Von alleine kommt der nun nicht mehr runter.“
Die Figuren am Kalvarienberg bestehen aus Kalksandstein, der mit seinen offenen Poren als frostanfällig gilt. Die Kreuzigungsgruppe steht erst seit Mai wieder in der Innenstadt. Während der Arbeiten rund um die Kleine Erft ließ die Stadtverwaltung die Figuren abbauen und restaurieren.
Bei der Restaurierung der Skulptur war überraschend eine Zeitkapsel mit Münzen und einem Schreiben entdeckt worden, datiert auf den 21. November 1926. Der Inhalt wurde um aktuelle Dokumente und eine Tageszeitung erweitert und die Kapsel wieder eingemauert. Ein Kalvarienberg ist bereits für das 1728 in Bergheim nachgewiesen, bei dem Exemplar in der Fußgängerzone handelt es sich um eine Kopie aus dem Jahr 1983 – das Original hängt in der Remigiuskirche.