Der Glessener Verein gestaltet in seinem Jubiläumsjahr Kostüme mit Herzen und geschmückten Birkenzweigen und nimmt so am Karnevalszug teil.
75-jährige BestehenDie Glessener Maigesellschaft ist beim Karnevalszug unverkennbar
643 vollgepackte Beutel mit Kamelle, rot und weiß bemalte Maiherzen aus Holz und grüne Hüte verziert mit Birken-Ästen. Die Maigesellschaft Glessen hat in den vergangenen Wochen keine Kosten und Mühen gescheut, bevor es am Sonntag, 11. Februar, wieder heißt „D'r Zoch kütt“. In diesem Jahr entschied sich die Maigesellschaft aus einem bestimmten Grund für das Kostüm „Maiherzen/Maibäume“. „Wir feiern 2024 das 75-jährige Bestehen der Maigesellschaft und sind seit 20 Jahren ein eingetragener Verein“, berichtet Christoph Plonsker.
Als ehemaliger Geschäftsführer der Maigesellschaft Glessen kümmert er sich nun gemeinsam mit Jan Meller, Konstantin Puhl und Nico Allrath um die Organisation des Zuges. Mitglied im Glessener Karnevalszug ist der Verein jedoch noch nicht so lange, wie es ihn schon gibt. „2017 sind wir mit 30 Zugteilnehmenden gestartet“, erzählt Christoph Plonsker. Im Laufe der Jahre kamen immer mehr Leute dazu. So sind es jetzt um die 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die in der Gruppe der Maigesellschaft Glessen mitgehen.
Barbie und Ken schieden aus
Jedes Mitglied konnte einen Kostümvorschlag einreichen. Barbie und Ken waren aufgrund des Kinofilms auch weit vorn, doch das Rennen machte das Kostüm, durch das jeder am Straßenrand sofort erkennen wird, um welche Gruppe es sich handelt. Nachdem das Kostüm gewählt wurde, standen die Besorgungen an. Rückwände von Schränken haben die Zugmitglieder genutzt, um daraus Herzen zu basteln.
In einer Abstimmung haben sich die Frauen einstimmig dafür entschieden, die Herzen mit roter Farbe zu grundieren. Bei der ein oder anderen befindet sich nicht der Anfangsbuchstabe des Liebsten in der Mitte, sondern das Wort „Wein“ oder auch ein Fragezeichen. Jede Frau trägt jeweils vorn und hinten ein Herz um sich gebunden. Auf dem Herz, das am Rücken hängt, steht einheitlich „MG Glessen“.
„Für die Birken-Äste aus Plastik mussten wir intensiver suchen, bis wir auf etwas gestoßen sind, was wir verwenden konnten“, erläutert Plonsker. Die Äste haben einige Männer dann mit buntem Kreppband, wie es an Maibäumen üblich ist, verziert und an grüne Hüte befestigt. Zudem tragen die Karnevalisten weiße Maleranzüge, die sie mit schwarzen Streifen besprühten. Dies soll den Stamm der Birke darstellen.
Das Wochenende vor dem Zug nutzten die Karnevalsjecken zum Packen der Kamelle. Mit vielen helfenden Händen waren in unter drei Stunden Gummibärchen, Schokoriegel, Kekse, Erdnussflips und Popcorn im Wert von rund 3000 Euro in Beutel gepackt. „Insgesamt kommen wir auf 643 gefüllte Beutel. Alle, die mitgehen bekommen Bons und können sich während des Zuges an unserem Wagen acht bis zehn Beutel abholen“, sagte Konstantin Puhl, ehemaliger Vorsitzender.
Passend zum Jubiläumsjahr befinden sich zwischen den Süßigkeiten auch Gummibärchen-Packungen mit eigenem Druck, die von der Maigesellschaft gesponsert wurden. Für die Kamelle zahlen die Zugteilnehmenden 41 Euro. Die Kosten für das Kostüm und die Anzahl der Strüßjer kommen noch dazu.
Den Eintritt, um später in der Mehrzweckhalle gemeinsam weiter zu feiern, übernimmt der Verein. „Mit so vielen Leuten, die dieses Jahr dabei sind, werden wir die Gründung im Jahre 1949 gebührend zelebrieren und den Leuten am Straßenrand mit schönen Kostümen und leckeren Kamellen eine Freude bereiten“, verspricht Christoph Plonsker den Närrinnen und Narren in Glessen.