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Kommentar

Schleppendener Straßenausbau
Hehren Versprechungen müssen in Rhein-Erft Taten folgen

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Lesezeit 2 Minuten
Auf einer Straße steht eine Absperrbake, dahinter ist noch ein Stück der Straße zu sehen, die dann aber abrupt endet.

Die ausgebaute Landesstraße 361n endet seit Jahrzehnten auf Höhe der ehemaligen Parksauna an der Neusser Straße. Ein Baubeginn der Verlängerung ist derzeit noch nicht abzusehen.

Bei der Planung von Straßen gilt es viele Interessen unter einen Hut zu bringen. Aber irgendwann muss der Spaten in die Hand genommen werden.

Seit mehr als 40 Jahren ist die Umgehungsstraße L 361n, die die Ortslage entlasten soll, vorgesehen. Doch die Planung ist immer noch nicht abgeschlossen. Seit rund 20 Jahren endet die aus Bedburg kommende Ausbaustrecke jäh vor der Neusser Straße, und die Autos, vorwiegend überörtlich unterwegs, schieben sich durch die Wohnstraßen und quälen damit auch die Anlieger.

Erste Planungen wurden 1999 angeleiert, ein kurzes Stück Straße gar schon vorsorglich angelegt. Da lagern seitdem auf Landesstraßenkomfort Baumschnitt und Grünabfall. Schon bald wurde die Planung vom Oberverwaltungsgericht verworfen. Als neuer Baubeginn wurde 2009 angestrebt, dann die Trassenführung verändert, die Planungen aktualisiert.

Landesregierungen änderten ihre Prioritäten

Landespolitiker gaben sich mit hehren Versprechungen und verheißungsvollen Ortsterminen die Klinke in die Hand. Sichtbares ist bis heute nicht passiert. Die Umgehung für Fliesteden und Büsdorf änderte ihre Priorität mit den mehrfachen Wechseln der Landesregierung von Rot nach Schwarz, von Schwarz nach Rot und wieder zurück.

Für die Planer hieß das, rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln, jeweils mit enormen versenkten Planungskosten und für die Betroffenen mit einem Wechselbad aus Hoffen, Bangen und Resignation. Die Planung so einschneidender neuer Straßenverbindungen will gut, gründlich und gerichtsfest erledigt sein, und viele Interessen sind unter einen Hut zu bringen.

Aber irgendwann muss es auch mal gut sein und der Spaten in die Hand genommen werden – nicht nur zum ersten Spatenstich. Dass der jetzt mit dem Baubeginn der K 22n erfolgt, die vorerst – man wagt kaum mehr eine Dauer zu benennen – mangels Anbindung nicht genutzt werden kann, ist ein kleines Licht am Ende des Tunnels. Zumindest Radler und Skater werden ihren Spaß auf der autofreien Piste haben.