Neues Angebot in BergheimLesepaten für Demenzkranke
Bergheim – Trotz der Einschränkungen arbeitet die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz weiter an Projekten zur Verbesserung der Situation von Betroffenen und Angehörigen. Ein neues Angebot geht jetzt an den Start: Die Stadtbibliothek und die Alzheimer Gesellschaft bilden Vorlesepaten für Menschen mit Demenz aus. Die erste Gruppe startet am Freitag, 11. Dezember, mit einer Online-Vorlesewerkstatt. Referent ist der erfahrene Vorlesekünstler und „Bühnenhörspieler“ Wolfgang Rosen.
„Das Konzept steht und wir freuen uns, dass wir schon so viele Interessenten für die Schulung haben“, sagt Werner Wieczorek, Leiter der Stadtbibliothek. Praxisorientiert erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Rüstzeug für das Vorlesen von für die Zielgruppe geeigneten Geschichten. „Gut vorzulesen ist keine Selbstverständlichkeit, aber ein gut zu erlernendes künstlerisches Handwerk“, erläutert Rosen. Dabei geht es nicht nur darum, einen Text vorzutragen, sondern auch darum, eine Geschichte zu inszenieren, mit Körper und Stimme, mit Gestik und Mimik.
„Demenzkranke besser verstehen“
Auch für Menschen mit Demenz ist Vorlesen eine willkommene Abwechslung. „Die Teilnehmer lernen, Demenzkranke besser zu verstehen und wie sie ihre Zuhörer unterstützen können“, sagt Christa Wolf, die an der Konzeption beteiligt war. Da die Konzentrations- und Merkfähigkeit der Betroffenen oft sehr eingeschränkt ist, sollten die Geschichten nicht zu lang und nicht zu kompliziert sein. Dicke Romane bleiben besser im Regal. Märchen, fröhliche Anekdoten, einfache Gedichte, kleine Witze kommen dagegen gut an.
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Das Schulungskonzept, das in Zusammenarbeit mit dem Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Köln und das südliche Rheinland erarbeitet wurde, besteht aus zwei Ausbildungsmodulen. Während sich die eintägige Vorlesewerkstatt um Technik und Gestaltung der Vorlesezeit dreht, vermittelt das zweite, von der Alzheimer Gesellschaft NRW entwickelte Modul, in zwei Einheiten à drei Stunden das notwendige Wissen über die Krankheit Demenz, den Umgang mit den Erkrankten, rechtliche Rahmenbedingungen und Formen der Selbstsorge. Der zweite Teil ist für Januar in Planung – sobald die Corona-Regelungen dies erlauben, könnte die Schulung für die folgenden Gruppen auch wieder als Präsenzveranstaltungen in der Stadtbibliothek stattfinden.