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Kommentar zu höheren Tierarztkosten
Tierheime in Rhein-Erft agieren zusehends am Limit

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Lesezeit 2 Minuten
Ein graues Kätzchen sitzt in einer rosafarbenen Plastikschale beim Tierarzt und wartet auf seine Untersuchung.

Fräulein Firlefanz kam in einem beklagenswerten Zustand ins Tierheim Bergheim. Mehrere Operationen hat das Kätzchen schon überstanden. (Archivbild)

Die Tierarztkosten sind erheblich gestiegen. Das trifft Tierheime doppelt: Viele Tiere, die dort landen, brauchen medizinische Hilfe. Außerdem besteht die Sorge, dass mehr Halter ihre Lieblinge abgeben. Ein Kommentar.

Schon vor der Erhöhung der Gebühren für Tierärzte waren viele Tierheime auf Spenden angewiesen, um ihren Betrieb aufrechtzuerhalten.

Die Belastung ist nun aber noch einmal gestiegen – und das trifft die Tierheime naturgemäß massiv: Tiere, die entlaufen sind oder ausgesetzt wurden, verfügen oft über einen beklagenswerten Gesundheitszustand und müssen mithilfe von Medikamenten aufgepäppelt werden. Richtig teuer schlagen Operationen zu Buche. Da können schnell vierstellige Summen zusammenkommen.

Höherer Mindestlohn und Energiekosten machen Tierheimen zu schaffen

Der Deutsche Tierschutzbund schlägt Alarm. Er befürchtet eine Schließung von bundesweit jedem vierten Tierheim. Wobei die gestiegenen Tierarztkosten nur ein Aspekt sind. Der höhere Mindestlohn und die Energiekosten lassen ihnen kaum Luft zum Atmen.

Und wenn künftig Tierhalter ihre Lieblinge aus finanziellen Gründen abgeben, verschärft sich die Lage abermals. Die Sorge ist jedenfalls gegeben.

Landwirte im Rhein-Erft-Kreis werden bei diesem Thema oft vergessen

In der gesamten Diskussion kommen die Landwirte zu kurz. Im Rhein-Erft-Kreis stellen sie nach wie vor einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Ihr Kreisvorsitzender Willy Winkelhag wird die Zahlen, die der Bauernverband für die künftigen Tierarztkosten für Nutztiere zusammengetragen hat, mit Sorge betrachten.

Demnach werden 84 Prozent der ärztlichen Leistungen teurer, nur 14 Prozent werden günstiger. Einzelne Behandlungen für Schweine, Rinder und Pferde kosten ab Ende November 60 Prozent mehr. Die Untersuchung eines Pferdes wird demnächst 30,78 Euro kosten und damit über zehn Euro mehr als bisher.

Vor dem Hintergrund einer allenfalls mittelprächtigen Ernte und ständig steigenden Umweltauflagen bei sinkenden Erlösen dürften diese Kosten auch bei den Landwirten ins Kontor schlagen.