Der „German Treasure Hunter“ war im Vorfeld erfolglos an der Burg auf Schatzsuche – doch diesmal „regnete es Silber!“
„Ich glaub’ es nicht, unfassbar!“Schatzsucher macht spektakulären Fund an alter Burg in Bergheim
Der Schatzsucher Carsten Konze, der auf Youtube nur als „German Treasure Hunter“ bekannt ist, hat in Bergheim gleich mehrere sensationelle Funde gemacht. Ein Video zeigt ihn bei der Schatzsuche im Rhein-Erft-Kreis. Während viele Ausflüge mit langwierigen Suchen und Enttäuschungen einhergehen, musste Konze in Bergheim gleich mehrfach vor Freude laut jubeln.
Den Ort für seinen Einsatz in Rhein-Erft hat der erfahrene Schatzsucher vorher genau recherchiert. An der alten Wasserburg Geretzhoven in Bergheim packte Konze im Mai 2024 seinen Metalldetektor aus und ging auf die Suche nach wertvollen und historischen Objekten aus der Vergangenheit.
Burg Geretzhoven in Bergheim ist über 700 Jahre alt
Die Wasserburg Geretzhoven wird noch heute als Event-Lokation für Geburtstage, Partys und Firmenveranstaltungen genutzt. Besonderes Highlight: Vor romantischer Kulisse können sich hier Paare standesamtlich trauen lassen und anschließend in großer Gesellschaft feiern.
Die Burg ist allerdings schon über 700 Jahre alt. Erstmals erwähnt wurde die Anlage 1328 im Zusammenhang mit Reinhard von Geretzhoven. Der Rittersitz mit Herrenhaus und Wirtschaftsgebäude stammt im Kern aus dem 16. Jahrhundert. Das dreistöckige Gebäude mit Torbogen und Wappensteinen ist auch heute noch eine imposante Erscheinung.
Warum der „German Treasure Hunter“ an der Burg Geretzhoven sucht
Viel Geschichte, die natürlich für Schatzsucher wie den „German Treasure Hunter“ eine Verlockung darstellt. „Hier hat sich in den letzten Jahrhunderten einiges abgespielt“, erklärte Konze in dem Video vom Donnerstag (30. Mai). Die Chance, an solch historischen Orten alte Münzen oder ähnliches zu finden, sei entsprechend höher als woanders.
In der Burg selbst und auch im direkten Umfeld konnte allerdings auch der „German Treasure Hunter“ nicht auf Schatzsuche gehen. „Das würde gegen zahlreiche Denkmalschutzverordnungen verstoßen“, betonte Carsten Konze. Zudem wird die Anlage ja, wie bereits erwähnt, noch privatwirtschaftlich genutzt. Aber auf den Ackerflächen um das Areal herum wolle er sein Glück versuchen, berichtete er. Und auch dafür habe er sich im Vorfeld eine offizielle Genehmigung eingeholt.
Schatzsucher war schonmal an Burg Geretzhoven in Bergheim unterwegs – erfolglos
Vieles von der Burg Geretzhoven in Bergheim sei in den vergangenen Jahrhunderten auf den umliegenden Äckern gelandet, weiß Konze. „Wie eine Müllkippe muss man sich das vorstellen.“ Um sich hier durch die vielen uninteressanten Tonscherben, Glassplitter und anderen Müll zu kämpfen und möglicherweise wertvolle Objekte aufzustöbern, ist Konze mit zwei unterschiedlichen Metalldetektoren, sogenannten Spulen, ans Werk gegangen.
Tatsächlich war „German Treasure Hunter“ schon einmal auf dem Acker in Bergheim unterwegs. Damals hatte er jedoch kein Glück, weswegen er sich für den aktuellen Einsatz eigentlich keine großen Hoffnungen machte. Doch es kam anders. Bereits nach kurzer Zeit schlug der Metalldetektor an!
„German Treasure Hunter“ macht ersten spektakulären Fund in Bergheim
Mit einem sogenannten Pointer, einem Mini-Metalldetektor, der ein wenig Ähnlichkeit mit einer Taschenlampe hat, konnte Konze schnell einen kleinen Klumpen Erde separieren, in dem er ein hoffnungsvolles Signal identifizierte. Allzu sehr wollte er sich noch nicht freuen. „Ist es ein Ohrclip? So von ’ner Kuh ein Ohrclip oder so was, das wäre natürlich voll nervig“, befürchtete er.
Doch als Konze die Erde abrieb und etwas silbern Glänzendes zum Vorschein kam, folgte der ungläubige Jubel. „Nein! Direkt das erste Ding! Oh Mann, Alter, ist das krass!“, konnte sich der erfahrene Schatzsucher kaum noch zurückhalten.
Eisernes Kreuz auf Silberring – „Vermutlich von einem Offizier“
Der Grund für seine Freude: Ein eisernes Kreuz auf einem Silberring, daneben die Daten 1914 und 1916. „Erster Weltkrieg“, schlussfolgerte Carsten Konze. „Ey, ich glaub es ich nicht, unfassbar! Ich flipp aus, damit hab ich überhaupt nicht gerechnet. Der absolute Wahnsinn!“
Der Schatzsucher nimmt an, dass es sich um einen Silberring eines Soldaten handelt, der in dieser Zeit im Ersten Weltkrieg gedient hat. „Ich vermute mal, dass es ein Offizier war, der hier auf Heimaturlaub oder wieder zurück aus dem Krieg war“, so Konze. Der Erste Weltkrieg sei natürlich ein schlimmes Thema, aber der Fund sei dennoch ein echtes Highlight.
Schatzsuche an Burg Geretzhoven in Bergheim: „Ein Silber-Ding nach dem anderen!“
Doch das war nur der Anfang. Kurz darauf empfing der „German Treasure Hunter“ direkt „das nächste Knaller-Signal“ auf seinem Metalldetektor. Schon auf den ersten Blick funkelte es wieder silbern durch den Erdklumpen. Eine Münze diesmal. Beim Abwischen der Erde kommt der König von Preußen zum Vorschein.
Es handelte sich um einen Silbergroschen von 1869, „wunderbar erhalten“, freute sich Konze. Der konnte es selbst kaum fassen: „Ein Silber-Ding nach dem anderen!“
„German Treasure Hunter“ findet zwei Silbermünzen auf Acker bei Burg Geretzhoven
Kurz darauf fand Konze die nächste Münze auf dem Acker vor der Wasserburg Geretzhoven in Bergheim. Wieder aus Silber. Ein Stuber von 1779.
Und der nächste Fund ließ nicht lange auf sich warten. Wieder eine Münze, sogar noch viel älter. Mittelalter, acht Heller aus dem Jahr 1661. Zwischen 60 und 100 Euro sei die Münze heute wert. Konze: „Ich bin hier mit null Erwartung hin heute und jetzt knallt es vom Allerfeinsten!“
Beim nächsten Signal vom Metalldetektor musste Carsten Konze etwas tiefer graben. Doch der „German Treasure Hunter“ wusste direkt, das ist oft ein gutes Zeichen, wenn Metallgegenstände so tief in der Erde sitzen. Und tatsächlich, zum Vorschein kam ein „richtig schöner Alltagsgegenstand“, wieder sehr alt. Eine silberne Schuhschnalle, vermutlich aus dem 17. Jahrhundert.
„German Treasure Hunter“ macht besten Fund am Schluss seiner Schatzsuche in Bergheim
Den besten Fund machte Konze unterdessen ganz zum Schluss seiner Schatzsuche an der Wasserburg Geretzhoven in Bergheim, als er eigentlich schon wieder zurück zum Auto gewesen sei. An einer Stelle, an der er zuvor schon unglaublich viel Blei gesammelt hatte, empfing er noch einmal ein Signal, dem er dann doch nochmal auf den Grund gehen wollte.
Seinem Gespür kann der passionierte Schatzsucher offenbar vertrauen. „Oh Mann, oh mein Gott!“, jubelte Konze. „Heute regnet es aber Silber!“
Und wieder alt, Mittelalter. Und deutlich größer als die anderen Münzen. Dieses Mal handelte es sich um einen Albus von 1628, also fast vierhundert Jahre alt. „Der absolute Wahnsinn!“, freute er sich.
Auf der Münze war ein doppelköpfiger Adler noch gut zu erkennen. Ein Zeichen, das noch heute im Stattwappen von Köln wiederzufinden ist. „Die Münze stammt also aus Köln“, so die Schlussfolgerung des „German Treasure Hunter“.